Ministerpräsident Hendrik Wüst zum Tod von Landesverdienstordenträgerin Bundesministerin a.D. Ursula Lehr

Ministerpräsident Wüst: Nordrhein-Westfalen verliert eine versierte und bedeutende Wissenschaftlerin und Anwältin der Seniorinnen und Senioren

25. April 2022
Ministerpräsident Hendrik Wüst steht mit ernstem Gesichtsausdruck vor einem Fenster

Die Wissenschaftlerin und frühere Bundesministerin Prof. Dr. Ursula Lehr ist im Alter von 91 Jahren in Bonn verstorben.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Die Wissenschaftlerin und frühere Bundesministerin Prof. Dr. Ursula Lehr ist im Alter von 91 Jahren in Bonn verstorben.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Das Land Nordrhein-Westfalen verliert mit Prof. Dr. Ursula Lehr eine versierte und bedeutende Wissenschaftlerin und Pionierin auf dem Gebiet der Gerontologie. Schon zu Beginn ihrer langen und erfolgreichen Laufbahn in der Psychologie beschäftigte sie sich wissenschaftlich mit der Rolle der beruflich tätigen Frau. Ihre Forschung war dabei niemals lediglich abstrakter Beobachtungsgegenstand, sondern auch gelebte familiäre Praxis. Als politische Quereinsteigerin war ihr Wirken als Bundesministerin stets von wissenschaftlicher Genauigkeit und praktischem Realismus geprägt.

Prof. Dr. Ursula Lehr gehörte zu den wenigen, die sich mit den vielfältigen Veränderungen beschäftigten, die das Altern für einen Menschen mit sich bringen – und zugleich auch für jene, die ihn betreuen und pflegen. Sie engagierte sich zeitlebens als Anwältin der Seniorinnen und Senioren für ein würdiges und gesellschaftlich aktives Altern.

Prof. Dr. Ursula Lehr wird in Erinnerung bleiben – als prägende Pionierin auf dem Gebiet der Alternsforschung sowie als Politikerin, der eine gerechte Gesellschaft und Mitmenschlichkeit am Herzen lag.“

Sowohl bei ihren wissenschaftlichen als auch bei den politischen Tätigkeiten initiierte sie oftmals Neues. 1986 gründete sie an der Universität Heidelberg das Institut für Gerontologie und entwickelte für diesen Bereich einen Aufbaustudiengang. Bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1998 war sie Inhaberin des ersten Lehrstuhls für Gerontologie in Deutschland.

Als Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit erarbeitete sie 1989 den ersten Altersbericht einer deutschen Bundesregierung. Seniorenpolitik wurde durch ihr Wirken ein fester Bestandteil in der Politik. Auch nach ihrer aktiven politischen Karriere setzte sie sich weiter für die Belange von Seniorinnen und Senioren ein.

Das Lebenswerk von Prof. Dr. Ursula Lehr wurde vielfach gewürdigt, so mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland. Für ihr langes und vielfältiges Engagement im Bereich der Gerontologie und der Seniorenpolitik wurde sie 2019 mit dem Landesverdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen auszeichnet.

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