Ministerpräsident Hendrik Wüst verleiht den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an 15 Persönlichkeiten

Ministerpräsident Wüst: Ihr vielfältiges Engagement steht beispielhaft für die Stärke unserer Demokratie

21. August 2025
Ministerpräsident Hendrik Wüst  mit den Preisträger Karl-Heinz Sandbaumhüter und Freunden

Anlässlich des 79. Landesgeburtstags verleiht Ministerpräsident Hendrik Wüst am Donnerstag, 21. August 2025, den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an 15 Persönlichkeiten. Mit dem Verdienstorden ehrt die Landesregierung traditionell ehrenamtlich besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihren herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl und das Land Nordrhein-Westfalen.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Anlässlich des 79. Landesgeburtstags verleiht Ministerpräsident Hendrik Wüst am Donnerstag, 21. August 2025, den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an 15 Persönlichkeiten. Mit dem Verdienstorden ehrt die Landesregierung traditionell ehrenamtlich besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihren herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl und das Land Nordrhein-Westfalen. Die Verleihung findet in der Staatskanzlei in Düsseldorf statt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Mit Stolz und Dankbarkeit würdigt das das Land Nordrhein-Westfalen 15 Menschen, die mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet werden. Ihr vielfältiges Engagement steht beispielhaft für die Stärke unserer Demokratie. Sie zeigen, wie Verantwortung, Einsatzfreude und Mitmenschlichkeit zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft beitragen. Die Auszeichnung mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen würdigt ihr herausragendes Wirken. Sie alle sind Vorbilder, weil sie sich mit Herz und Tatkraft für das Gemeinwohl und die Mitmenschen in unserem Land einzusetzen.“

Ausgezeichnet mit dem Landesverdienstorden werden am 21. August 2025:

Holger Brandenburg aus Ennepetal 

Holger Brandenburg gründete 2015 den Verein „unsichtbar e.V.“ in Ennepetal. Mit seinem Team kümmert er sich um wohnungslose Menschen und bedürftige Familien. Sie werden mit einer Mahlzeit, Bekleidung, Schlafsäcken und Decken versorgt. Außerdem haben die Engagierten ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der von Armut betroffenen Menschen.

Wicze Braun und Wolfgang Brudes aus Leichlingen 

Wicze Braun und Wolfgang Brudes haben 1996 damit begonnen, kulturelle Veranstaltungen auf Ihrem Grundstück durchzuführen. Daraus ist der Skulpturenpark „Sinneswald“ entstanden. Die Open-Air-Ausstellung mit jährlich wechselnden Künstlerinnen und Künstlern zu unterschiedlichen Themen ist ganzjährig geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. 

Max Haberland aus Aachen 

Max Haberland ist seit über zwanzig Jahren in zahlreichen Gremien ein Vertreter der Belange von Menschen mit Behinderungen. Seit 2001 ist er Vorsitzender des Werkstattrats der Aachener Werkstätten. Seit 2009 ist er im Vorstand der Lebenshilfe Aachen, 2015 hat er das Amt des zweiten Vorsitzenden übernommen. Außerdem ist er Mitglied des Inklusionsbeirats der Städteregion Aachen.

Christel Höink aus Vreden-Lünten 

Christel Höink ist seit 2000 Gründungsmitglied und Vorsitzende des Heimatvereins Lünte. Seit 2018 ist sie als Kreisheimatpflegerin aktiv. Zudem engagiert sie sich seit 1982 im plattdeutschen Theater „De Lünske Theaterspöllers“.

Marion Kohlhoff aus Kevelaer

Marion Kohlhoff gründete 2014 den Verein „Senioren aktiv“ und ist seitdem Vorsitzende. Wöchentlich finden Treffen für Seniorinnen und Senioren statt. Hier gibt es die Gelegenheit für gemeinsames Kaffeetrinken und Spielenachmittage. Mit der Organisation von Ausflügen beugt sie Vereinsamung vor.

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte aus Worms 

Professor Dr. Korte ist der Gründer der „NRW School of Governance“. Bis 2025 hatte er das Amt des Direktors inne. Von 2005 bis 2008 war er Geschäftsführender Direktor des „Instituts für Politikwissenschaft“ an der Universität Duisburg-Essen. Von 2010 bis 2017 Dekan der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften. Zudem war er bis 2025 Inhaber des Lehrstuhls „Politisches System der Bundesrepublik Deutschland“. Darüber hinaus war und ist er Mitglied in zahlreichen Gremien und Verfasser umfangreicher Publikationen.

Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger aus Feldafing

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger war von 1992 bis 1996 und von 2009 bis 2013 Bundesministerin der Justiz. Von 2018 bis 2024 war sie die erste Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen.

Inge Losch-Engler aus Meerbusch 

1996 war Inge Losch-Engler ein Gründungsmitglied der Landesvereinigung für Kindertagesbetreuung. Von 2007 bis 2009 und von 2011 bis 2016 war Inge Losch-Engler Mitglied im Vorstand des Bundesverbands für Kindertagespflege e.V. In der Zeit von 2016 bis 2024 übernahm sie die Funktion der Bundesvorsitzenden.

Darinka und Peter Norff aus Dormagen 

Das Ehepaar Norff gründete 2006 den „Eselpark Zons e.V.“. Seitdem führen sie den privat geführten Gnadenhof für Esel, Ponys, Schafe und Ziegen. Der Eselpark ist zu einem beliebten Lernort für Kindergärten und Schulen und zu einem Ausflugsziel für Altenheime und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen geworden.

Paul Pavel Ribbeck aus Dinslaken 

Paul Ribbeck kümmerte sich als Schulleiter viele Jahre um sozial benachteiligte Kinder und verhalf vielen benachteiligten jungen Erwachsenen zu einer Ausbildungsstelle. Auch nach seiner Pensionierung war er von 2007 bis 2019 ehrenamtlicher Lehrer für Schülerinnen und Schüler mit Sprachproblemen.

Karl-Heinz Sandbaumhüter aus Greven

Seit 1957 ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Reckenfeld – 33 Jahre davon als aktiver Feuerwehrmann. Seit 2008 gehört er der Ehrenabteilung an. Außerdem unterstützt er die Seniorinnen und Senioren der Häuser „Matthias-Claudius-Haus“ und „Haus Marienfeld“ bis heute.

Jörg Sartor aus Essen 

Jörg Sartor ist seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Essener Tafel – eine der ersten Tafeln in Deutschland. Außerdem hat er als Mitglied des Landesvorstands der „Tafel Nordrhein-Westfalen e.V.“ die Professionalisierung der Landesorganisation mitgestaltet.

Hanne Watty aus Düsseldorf  

Hanne Watty gründete 2009 die „Benrather Tüte“. Die Versorgung von Bedürftigen mit Lebensmitteln ist nur ein Bereich. Die Gäste werden von dem Team rund um Hanne Watty auch in Problemlagen unterstützt und bei Bedarf auch an professionelle Hilfsangebote vermittelt.

Über den Landesverdienstorden

Der Verdienstorden des Landes ist eine der höchsten Auszeichnungen und wurde 1986 aus Anlass des 40. Geburtstages des Landes Nordrhein-Westfalen vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau gestiftet. Als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit wird er an besonders engagierte Persönlichkeiten verliehen.

Die Laudationes an die neuen Ordensträgerinnen und Ordensträger im Wortlaut:

Es gilt das gesprochene Wort.

Holger Brandenburg aus Ennepetal 

Im Winter 2010 hat Holger Brandenburg das erste Mal mit heißem Tee gefüllte Thermoskannen an Bedürftige verteilt. Was in einem kalten Winter als akute Nothilfe gestartet ist, wurde 2015 zu einem Verein: dem „Unsichtbar e.V.“. 

Holger Brandenburg ist Mitglied der ersten Stunde, und Erster Vorsitzender des Vereins. Inzwischen sind zahlreiche Ehrenamtliche im Ennepe-Ruhr-Kreis, in Wuppertal und Hagen unterwegs. Hand in Hand mit Streetworkern und der Polizei sind Holger Brandenburg und seine Mitstreiter unterwegs. Sie versorgen Obdachlose mit warmen Suppen, Kaffee und Tee. Auch die Ausgabe von Schlafsäcken, Regencapes und frischer Wäsche gehört zum Hilfsangebot, ebenso wie das Verteilen von Lebensmittelmarken, oder anderen kleinen praktischen Dingen des Alltags, für die oft das Geld fehlt. Es ist ein oft praktisches Hilfsangebot, aber es ist noch viel mehr: die Mitglieder des Teams kommen auch mit den Menschen ins Gespräch und hören ihre Geschichten, Sorgen und Nöte. Aus pragmatischem Handeln und Empathie ist das Engagement entstanden. 

Mit Kreativität und einem wachen Auge für die Nöte der Hilfsbedürftigen haben Sie, lieber Holger Brandenburg, weiter gemacht. Zum Beispiel zusammen mit der Ruhr-Universität Bochum: dort ist eine Wärmequelle entwickelt worden, die – ganz ohne Strom – wie ein Heizkissen funktioniert. Das ist in kalten Winternächten eine lebensrettende Idee. Zusätzlich hält Holger Brandenburg Vorträge in Schulen, um auch junge Menschen auf die Lebenssituation Obdachloser aufmerksam zu machen, sucht Verbündete und gewinnt Spender. Bei „Unsichtbar e.V.“ werden die Menschen gesehen – dafür möchte ich Ihnen, lieber Holger Brandenburg, danken. Heute stehen Sie im Mittelpunkt.

Ich freue mich, Ihnen heute für Ihre Verdienste den Landes-Verdienstorden verleihen zu dürfen.

Wicze Braun und Wolfgang Brudes aus Leichlingen 

„Das Ideal einer Wiese ist diese“ – dies ist Mitte der Neunziger Jahre der Titel der ersten Ausstellung im „SinnesWald“ gewesen. Die Ausstellung ist die Initialzündung für das Engagement von Wicze Braun und Wolfgang Brudes. 

Aus dem Holz einer alten Weide hatten drei Bildhauer Skulpturen geschaffen, die auf einer Wiese ausgestellt worden sind. Die Wiese hat zum elterlichen Anwesen von Wicze Braun gehört, in das sie Mitte der 80er Jahre mit Wolfgang Brudes eingezogen ist. An diesem idyllischen Ort haben die beiden den „SinnesWald“ zur Förderung von Kunst und Kultur gegründet. 2009 ist dann der gemeinnützige „Förderverein SinnesWald“ ins Leben gerufen worden, mit Wicze Braun und Wolfgang Brudes im Vorsitz. Bis zu 80 Künstlerinnen und Künstler arrangieren pro Jahr ihre Werke zwischen den Bäumen, auf verschlungenen Pfaden, im Steinbruch und entlang des Murbachs. Es gibt Platz für Lesungen, Konzerte und Theaterstücke.

Wicze Braun und Wolfgang Brudes bieten der Kunst eine einzigartige Plattform. Kinder und Jugendliche sind besonders willkommen. Seit einigen Jahren werden Kunst-Workshops angeboten, um die Kreativität junger Menschen zu fördern. Über 20.000 Menschen besuchen jedes Jahr diesen besonderen Ort um Natur und Kunst zusammen genießen zu können. Und das ganz kostenlos. Wicze Braun und Wolfgang Brudes sind das Herz dieses Ortes der Kunst und der Natur. Und ihr Engagement ist größer geworden, die Verbundenheit und das Verbindende von Kunst über Grenzen hinweg ist ihnen wichtig. Wicze Braun und Wolfgang Brudes sind seit 1999 im Rahmen der Langenfelder Städtepartnerschaft mit Marly-Le-Roi aktiv. Sie fördern und inszenieren in beiden Orten bemerkenswerte Begegnungen von Künstlerinnen und Künstlern.

Liebe Wicze Braun, lieber Wolfgang Brudes, Sie bringen Menschen zusammen, durch Kunst und Kultur. Ich freue mich, Ihnen heute den 

Landesverdienstorden verleihen zu dürfen.

Max Haberland aus Aachen 

„Nicht nur reden, sondern auch etwas machen“ ist das Lebensmotto von Max Haberland – und das tut er seit über 20 Jahren. Als Beschäftigter der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Aachen hat er sich schon ganz früh für die Einrichtung eines „Werkstatt-Rates“ eingesetzt. Seit dessen Gründung 2001, hat Max Haberland den Ersten Vorsitz übernommen. 2009 wurde er als Beisitzer in den Vorstand des Vereins „Lebenshilfe Aachen e.V.“ gewählt. Aufgrund seines engagierten Einsatzes hat er 2015 auch hier den stellvertretenden Vorsitz übernommen. Inzwischen vertritt er die Interessen von über 700 Mitgliedern. Aber das ist noch lange nicht alles: Max Haberland ist Mitglied des „Inklusionsbeirats der Städteregion Aachen“ und gehört der „Arbeitsgemeinschaft Behindertenhilfe“ an. In der „Kommission für barrierefreies Bauen“ in Aachen engagiert er sich dafür, dass jeder Mensch mit Behinderung ein für ihn passendes Wohnangebot findet. Und er vertritt die Interessen von Menschen mit Beeinträchtigungen im „Fahrgastbeirat des Aachener Verkehrsverbundes“. 

2010 wurde die „Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatt-Räte“ im Düsseldorfer Landtag gegründet, mit Max Haberland als Mitglied der ersten Stunde. Alle paritätischen Werkstatträte haben ihn zum Delegierten gewählt. Das spricht für sich. Sein ausgleichender Charakter, seine vermittelnde Art wird geschätzt und hat Erfolg. Seine Stimme wird gehört, zum Beispiel, wenn es um den Lohn oder die Rahmenbedingungen der Arbeit in den Werkstätten geht. Max Haberland hat wesentliche Themen von Menschen mit Behinderungen zu seiner Herzensangelegenheit gemacht: Selbstbestimmung, Partizipation, Sozialleistungen und eine gerechte Entlohnung. 

Lieber Max Haberland, für Ihren tollen Einsatz sage ich: Dankeschön! Und ich freue mich, Ihnen heute den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verleihen zu dürfen.

Christel Höink aus Vreden-Lünten 

Unsere Heimat, das ist für uns alle ein besonderer Ort. Der Ort, an dem wir das Gefühl haben, hier gehöre ich dazu. Christel Höink hat den „Heimatverein Lünten e. V.“ mit ins Leben gerufen. Um das kulturelle Erbe des Dorfes Lünten zu bewahren, die Gemeinschaft zu stärken und das Brauchtum zu fördern. 

Seit der ersten Stunde vor 25 Jahren ist Christel Höink Vorsitzende des Vereins. Den Wert der eigenen Heimat bewusst machen und Identität stiften, ist das Ziel von Christel Höink und ihren Mitstreitern. Zum Beispiel durch ein Buchprojekt, das das Leben der Menschen in Lünten während der Weltkriege beschreibt. Ein anderes aktuelles Projekt ist die Restaurierung der Lüntener Mühle aus dem 18. Jahrhundert. Seit zwei Jahren ist der Heimatverein Pächter der Mühle und hat sie zu neuem Leben erweckt: als Lern- und Begegnungsort für alle Generationen. So ein Restaurierungs- und Umbauprojekt ist mit viel Sorge und viel Verantwortung verbunden. Und wohl mit der einen oder anderen schlaflosen Nacht.

2018 ist Christel Höink vom Kreistag Borken zur Kreisheimatpflegerin gewählt. Seitdem vertritt sie die Belange aller Heimatvereine im Kreis Borken. Der „HeimatbriefBorken“, die Broschüre „Querbeet“ und die Organisation gemeinsamer Projekte mit den benachbarten niederländischen Vereinigungen sind weitere Beispiele ihres Engagements. Und es gibt noch etwas, für das Christel Höink richtig brennt: den Erhalt der niederdeutschen Sprache.1982 gehörte Frau Höink zur Mitbegründerin des plattdeutschen Amateurtheaters „De Lüntske Theaterspöllers“. In der Vredener Schule bietet Christel Höink sogar eine Münsterländer Platt-AG an. Und führt Besucherinnen und Besucher auf Plattdeutsch durch ihre Heimatstadt.  

Heute können wir Christel Höink gleich zweimal gratulieren: zum 25-jährigen Jubiläum des Heimatvereins, das nur wenige Wochen zurückliegt. Aber vor allem zur Auszeichnung mit dem Landesverdienstorden. Herzlichen Glückwunsch! 

Marion Kohlhoff aus Kevelaer

Schon für ihre Schülerinnen und Schüler am Berufskolleg ist Marion Kohlhoff als Vertrauenslehrerin da gewesen. Nach dem Schuldienst hat sie dann ein Ehrenamt beim Caritasverband Geldern-Kevelaer übernommen. Sie hat im Freiwilligenzentrum gearbeitet und ist Ratgeberin in der Sozialberatung gewesen. In der Mitarbeit im Projekt „Seniorenarbeit im Quartier“ ist dann der Wunsch entstanden, sich für ein Thema einzusetzen, das auch mir persönlich ganz besonders am Herzen liegt: der Kampf gegen die Einsamkeit. 2014 hat Marion Kohlhoff in Kevelaer den gemeinnützigen Verein „Senioren aktiv“ gegründet. Gemeinsam statt einsam – das ist das Motto. 

Es kann ganz unterschiedliche Gründe haben, warum Menschen einsam sind. Marion Kohlhoff hilft allen. Etwa über die wöchentlichen Treffen im evangelischen Gemeindehaus, denn mit Kaffee und Gebäck spricht es sich einfacher und offener. Es werden Spielenachmittage, Grillfeste, Oster- und Weihnachtsfeiern und Ausflüge organisiert. Der Verein wird ausschließlich aus Spenden finanziert. Marion Kohlhoff kümmert sich auch hier um die notwendige Unterstützung. 

Marion Kohlhoff und ihr Verein machen älteren Menschen Mut, sich aus den eigenen vier Wänden zu trauen, Kontakte zu knüpfen, aus der Einsamkeit herauszukommen. Neben ihrem Engagement für den Verein „Senioren aktiv“ ist Marion Kohlhoff auch als Presbyterin der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer aktiv gewesen. Und der Bürgerbusverein Winnekendonk kann auf sie als Schriftführerin zählen. Der Kampf gegen Einsamkeit ist die neue soziale Frage.

Liebe Marion Kohlhoff, danke, dass auch Sie mithelfen, das Thema in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Ich danke Ihnen für Ihr Engagement und freue mich, Sie mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen auszeichnen zu dürfen.

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte aus Worms 

Professor Dr. Karl-Rudolf Korte war schon immer sehr umtriebig, daran hat sich auch nach seiner Emeritierung vor wenigen Monaten nichts geändert. Die Gründung der „NRW School of Governance“ am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen 2006 ist ein hervorragendes Beispiel seiner Vision: Ein Kompetenzzentrum für praxisorientierte Lehre. Der Schwerpunkt ist die Qualifizierung von Fachkräften in den Bereichen Politik, Verwaltung und Governance. Aber auch die Weiterbildung, Forschung und der Wissenstransfer gehören zum Portfolio der School of Governance. Professor Korte hat in der Funktion des Direktors mehr als zwanzig Jahre lang zahlreiche Projekte mit namhaften Partnerinnen und Partnern für die Universität Duisburg-Essen initiiert. Auch das besondere Lehrangebot im Masterstudiengang Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung – etwa mit Planspielen – hat die Attraktivität der Studienangebots gesteigert.

Karl-Rudolf Korte ist nicht nur Impuls- und Ideengeber, sondern auch Netzwerker: von internationalen und nationalen Kooperationen aber auch von der Zusammenarbeit mit dem Landtag, der Landeszentrale für politische Bildung und verschiedenen Stiftungen haben alle profitiert. Eine Gruppe ganz besonders: Schülerinnen und Schüler. Mit dem Projekt „Politik geht an die Schulen“ ergänzen Expertinnen und Experten aus Universitäten, der Politik, den Medien und der öffentlichen Verwaltung den Politik- und Gesellschaftskundeunterricht. Für viele Kinder ein ganz besonderes Angebot. Und ein toller Beitrag für die Zukunft einer aufgeklärten Gesellschaft. 

Karl-Rudolf Korte hat viele Funktionen, bei denen er durch sein Wissen und seine Expertise unterstützt, als Leiter der wissenschaftlichen Beiräte der Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung, des Wissenschaftscampus NRW oder etwa des Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen. Die allermeisten Menschen kennen Professor Korte aber vielleicht weniger aus seiner Universitätszeit, aus Vorlesungen oder durch seine Publikationen. Er ist eine wichtige Größe der Politikwissenschaft auch in den Medien. Seine Einschätzung wird gesucht, seine Expertise zum Beispiel im Rahmen der Wahlberichterstattung oder bei innenpolitischen Krisen. Professor Kortes Expertise wird geschätzt, weil er die Dinge so erklärt, dass alle es verstehen können – das ist eine große Begabung.

Heute möchte das Land etwas zurückgeben. Ich freue mich, lieber Professor Korte, Sie heute mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen auszuzeichnen. 

Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger aus Feldafing

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger engagiert sich seit vielen Jahrzehnten in Politik und Gesellschaft. Angetrieben war und ist ihr Engagement immer von ihrem klaren Wertekompass: Grundrechte, Freiheit und Toleranz, die Verteidigung unserer Demokratie, diese Werte sind ihr Antrieb und Ziel. Werte und Überzeugungen, die sie im Fall der Fälle auch höher gewichtet als Macht und Ämter. Weil sie 1996 den sogenannten „Großen Lauschangriff“ – das heimliche Abhören von Wohnungen zur Strafverfolgung – nicht mittragen wollte, trat sie vom Amt der Bundesjustizministerin zurück. Ihren Mut, Ihre Prinzipientreue, Ihre Integrität, die haben Sie, liebe Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, sich immer bewahrt. Dafür werden Sie über alle Parteigrenzen hinweg sehr geschätzt.

Ihr tiefes Wertebewusstsein ist Kern Ihres unermüdlichen Einsatzes für unsere Gesellschaft, weit über politische Themen hinaus: als Stiftungsbeirätin der „Stiftung Pro Justitia“, als Vorsitzende des Kuratoriums der „Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus“, als Schirmherrin und Mitglied von „Dunkelziffer – Hilfe für sexuell missbrauchte Kinder“. Von 2019 bis 2023 als Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes. Besonders dankbar bin ich Sabine Leutheusser-Schnarrenberger dafür, dass sie von 2018 bis 2024 das Amt der ersten Antisemitismusbeauftragten unseres Landes ausgefüllt hat. Und das mit großer Expertise und größtem Engagement. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat Menschen jüdischen Glaubens und ihren Anliegen eine starke Stimme gegeben. Sie war als Antisemitismusbeauftragte eine aufmerksame und verlässliche Kümmerin. 

Liebe Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements gegen Antisemitismus, die Unterstützung des jüdischen Lebens in unserem Land, die Schaffung notwendiger Aufmerksamkeit für das Thema, und das Anstoßen von Debatten – all das ist Ihr großes Verdienst als Antisemitismusbeauftragte. Sie haben Probleme beim Namen genannt. Sie haben neue Initiativen gestartet und sind neue Wege bei der Präventionsarbeit gegangen. Ihre Arbeit war ein großer Beitrag zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und zum Miteinander der Religionen in unserem Land.

Liebe Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Sie haben für Ihr vielfältiges Engagement zahlreiche Auszeichnungen erhalten: unter anderem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und den Verdienstorden des Freistaates Bayern. Heute wird es noch besser! Heute erhalten Sie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen! Ich danke Ihnen, liebe Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, für Ihr Engagement. Herzlichen Glückwunsch!

Inge Losch-Engler aus Meerbusch 

Der Zustand der Kindertagespflege in den 80er Jahren ist für Inge Losch-Engler nicht tragbar gewesen. Eine pädagogische Ausbildung der Betreuenden ist damals nicht vorgeschrieben gewesen und die Versorgung mit Kindergartenplätzen bei weitem nicht flächendeckend. Um Familien zu unterstützen und neue Maßstäbe zu setzen, hat sich Frau Losch-Engler 1988 mit Gleichgesinnten zum Meerbuscher Verein „Tagesmütter e.V.“ zusammengeschlossen. Als Vorsitzende hat sie dafür große Verantwortung übernommen. Professionalisierung und die Umsetzung der gesetzlich festgelegten Leistungsangebote, haben ihr besonders am Herzen gelegen. Um diese Anliegen auch überregional voranzutreiben, hat sie 1996 die „Landesvereinigung für Kindertagesbetreuung in der Tagespflege NRW“ gegründet. Frau Losch-Engler war erst als Koordinatorin im Einsatz. Später hat sie die Vereinigung als Sprecherin auf landespolitischer Ebene vertreten. Aus der Landesvereinigung ist der „Landesverband Kindertagespflege NRW e.V.“ entstanden. 

Und Frau Losch-Engler hat über Nordrhein-Westfalen hinaus nach Berlin geschaut. Über mehrere Jahre ist Inge Losch-Engler Mitglied im Vorstand des Bundesverbands für Kindertagespflege e.V. gewesen. Von 2016 bis letztes Jahr war sie Vorsitzende des Bundesverbandes. Die Rahmenbedingungen für die Kindertagespflege sind in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt verbessert worden. Die einheitliche Qualifizierung ist nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in vielen anderen Bundesländern gesetzlich verankert worden. Diese positive Entwicklung verdanken wir auch Ihrem Engagement. 

Liebe Frau Losch-Engler, das sind nur einige wenige Beispiele Ihres Handels zum Wohl und für die Zukunft unsere Kinder und Familien. Ich freue mich, Ihnen heute den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verleihen zu dürfen.

Darinka und Peter Norff aus Dormagen 

Darinka und Peter Norffs Herz gehört einem ganz besonderen Ort: dem „Eselpark Zons“. Ihrem privat geführten Gnadenhof auf dem Sie seit 2006 alten und kranken Tieren ein Zuhause geben. Hier können Tiere artgerecht leben und kriegen Fürsorge und Liebe – ganz oft zum ersten Mal. Esel, die aus schlechter Haltung kommen oder vor dem Schlachter gerettet wurden, aber auch Ponys, Schafe und Ziegen. 

Tiere in Not finden bei Ihnen, liebe Darinka Norff und lieber Peter Norff, ein liebevolles Zuhause. Und der Gnadenhof steht allen Tierliebhabern offen: mittlerweile ist der Hof ein beliebter Lernort für Kindergärten und Schulen. Auch für Seniorinnen und Senioren und für die Menschen mit Behinderungen aus nahegelegenen Einrichtungen ist der Eselpark ein schönes und wichtiges Ausflugsziel. Den Gnadenhof zu vergrößern, mehr Tieren ein neues Zuhause zu schaffen, das haben Sie gemeinsam mit der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer getan. Ich glaube, einige haben Sie stellvertretend für das ganze Team mitgebracht. 

Das Herz, das Sie für die Tiere haben, das haben Sie auch für viele andere Dinge, die Ihnen wichtig sind. Peter Norff etwa ist auch seit 1966 in der St. Hubertus-Schützengesellschaft Zons aktiv. Als Vorsitzender hat er bis 2019 viele generationenübergreifende und gemeinnützige Projekte ins Leben gerufen.

Liebe Darinka Norff, lieber Peter Norff, Sie sind, wie man heute sagt, 24/7 für Ihre Tiere da und für die vielen Menschen, die die auf Ihrem Hof schöne Momente erleben dürfen. Bei uns stehen heute Sie im Mittelpunkt! Ich freue mich, Ihnen den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verleihen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch.

Paul Pavel Ribbeck aus Dinslaken 

Paul Ribbeck hat sein Leben dem Wohl von Kindern gewidmet. Insbesondere denen, die es besonders schwer haben im Leben. Bis zu seiner Pensionierung ist er rund 20 Jahre lang Rektor einer Hauptschule in Duisburg gewesen. Bei den Schülerinnen und Schülern seiner Schule ist er beliebt gewesen. Statt bloßer Maßregelungen hat er auf Verständnis gesetzt. Anstelle von Strafaufgaben hat er die Kinder und Jugendlichen unterstützt und begleitet. Dies sind sein Ansatz und seine Überzeugung. In der Schule und außerhalb. In seiner Freizeit hat er seinen Schülerinnen und Schülern der höheren Klassen bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle geholfen. Er hat rumtelefoniert und zu Terminen begleitet. Bei Gesprächen mit dem Arbeitsamt oder für Vorstellungsgespräche haben die jungen Leute auf seine Rückendeckung zählen können. Viele ehemalige Schülerinnen und Schüler erzählen noch heute, dass sie allein durch die Unterstützung von Herrn Ribbeck einen besseren und einen sichereren Start ins Berufsleben hatten. 

Und nach seiner Pensionierung, haben Sie, lieber Paul Ribbeck, natürlich weitergemacht. Bis 2019 als ehrenamtlicher Lehrer für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Sie wussten: wer einen Abschluss schaffen und vorher noch eine neue Sprache lernen muss, braucht jemanden an seiner Seite. Dieser jemand waren ganz oft Sie. Dem Einsatz von Paul Ribbeck ist es letztlich auch zu verdanken, dass die Hauptschule Ludgerusstraße bis heute als einziger Hauptschulstandort in Duisburg-Walsum verblieben ist. 

Lieber Paul Ribbeck, all das hat Ihnen nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern eine hohe Wertschätzung eingebracht. Dafür möchte auch ich Ihnen danken. Ich freue mich, Ihnen den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verleihen zu dürfen.

Karl-Heinz Sandbaumhüter aus Greven

Karl-Heinz Sandbaumhüter ist bis heute ehrenamtlich aktiv. Sein Herz und sein besonderes Engagement gilt der Feuerwehr. Seit 1957 ist Herr Sandbaumhüter Mitglied der Reckenfelder Feuerwehr. Bereits 1963 ist er Unterbrandmeister geworden. Damals sogar einer der wenigen der örtlichen Feuerwehr mit einem Lkw-Führerschein. Und das heißt, Sie, lieber Karl-Heinz Sandbaumhüter, Sie sind den Löschzug gefahren.

33 Jahre lang, bis zum Erreichen der Altersgrenze, sind Sie aktiver Feuerwehrmann gewesen. Dann hat Karl-Heinz Sandbaumhüter in die Altersabteilung und 2008 in die Ehrenabteilung der Feuerwehr Reckenfeld gewechselt.

Karl-Heinz Sandbaumhüter ist auch seit vielen Jahren Mitglied der Kreisverkehrswacht Steinfurt e.V.  Ein toller Schwerpunkt hier: Präventionstraining für Ältere mit Rollatoren. Auch die Einrichtung von 30er- Zonen vor Seniorenzentren sind auf sein Engagement zurückzuführen. Und er engagiert sich in den beiden Seniorenzentren des Ortes: im Matthias-Claudius-Haus etwa mit dem Vorlesen von plattdeutschen Geschichten, der Organisation von kulturellen Veranstaltungen oder der Begleitung des Bewohnerchors. Auch im Haus Marienfried bringt er sich immer wieder ein und sorgt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern für ein wenig Abwechslung im Alltag. Auch die Geschichte seiner Heimat hält Karl-Heinz Sandbaumhüter am Leben: für den Reckenfelder Bürgerverein e.V. hat er mit anderen die besondere Geschichte des Ortes erforscht. 

Lieber Karl-Heinz Sandbaumhüter, Sie haben immer an die anderen gedacht. Jetzt ist der Moment, an dem Sie im Mittelpunkt stehen. Ich gratuliere Ihnen herzlichen zum Landesverdienstorden, den ich Ihnen heute mit Freude verleihe.

Jörg Sartor aus Essen 

Ein Mann der ehrlichen Worte, ein „Bollerkopp“, der auch mal anecken kann. Ich höre, das sagt man über Sie, lieber Jörg Sartor. Seit mehr als zwanzig Jahren ist Jörg Sartor engagierter Helfer und als Vorstandsvorsitzenden Motor der „Tafel Essen e.V.“. Die Tafel in Essen hat sich im Laufe der Jahre von einer Bürgerinitiative zu einem professionellen Betrieb des Sozialwesens entwickelt. Früher haben Sie die Lebensmittel noch mit dem Privatwagen eingesammelt, heute gibt es bei der Essener Tafel mehrere kleine LKWs. 

Jörg Sartor wollte mit dem Eintritt in den Ruhestand eigentlich „raus aus der Verantwortung“ und „körperlich“ etwas tun. Körperlich fordernd? Das passte: denn auf jeder der täglichen Touren der Tafel werden bis zu einer Tonne Lebensmittel bewegt. Aber mit der Wahl in den Vorstand und der Übernahme des Vorsitzes 2006, musste Jörg Sartor dann doch wieder „rein“ in die Verantwortung. Mit den mehr als einhundert ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer kleinen Anzahl an bezahlten Angestellten ist die Tafel Essen eher ein mittleres Unternehmen. Jörg Sartor hat dafür gesorgt, dass sich die Tafel stets weiterentwickelt hat – die Bedürfnisse der Menschen dabei fest im Blick. Die Kleinen haben Sie in den Fokus genommen: es sind Kindertische entstanden, dann kam die Belieferung von Kitas, offenen Ganztags- und Jugendeinrichtungen. 2025 ist ein großer Wunsch von Herrn Sartor in Erfüllung gegangen: der Umzug der Tafel in größere Räumlichkeiten. Bei Planung und Umsetzung ist Jörg Sartor natürlich beteiligt gewesen. 

Als Mitglied des Landesvorstands der „Tafel Nordrhein-Westfalen e.V.“ hat er die Professionalisierung der Landesorganisation viele Jahre lang mitgestaltet. Und er hat sich nicht gescheut, seine Einstellung zu verteidigen, klare Worte zu finden. Dabei ist er auch auf Widerstand gestoßen, musste Kritik einstecken. Aber so regt man wichtige Diskussionen an, die letztendlich auch den Tafeln zugutegekommen sind.

Lieber Herr Sartor, Sie haben in Essen und darüber hinaus ganz viel bewegt – für diejenigen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Dafür möchte ich Ihnen mit dem Landesverdienstorden danken, den ich Ihnen heute verleihe.

Hanne Watty aus Düsseldorf  

Wir bleiben bei den Tafeln: denn das Fehlen einer Tafel im Düsseldorfer Stadtteil Benrath ist für Hanne Watty der Anlass gewesen, mit anderen die „Benrather Tüte“ zu gründen. Unter dem Dach der Diakonie und später auch in Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Tafel ist - dank Hanne Watty - 2009 eine Initiative für Bedürftige entstanden. Einmal in der Woche wird ein Wochenmarkt für Menschen mit geringem Einkommen organisiert. Da kommen schnell mal 300 Personen aus 120 Haushalten zusammen. So viele Menschen zu versorgen, dafür müssen sich Hanne Watty und ihr Team auch um viele Spenden bemühen. Der Markt der Benrather Tüte ist mehr als eine Lebensmittelausgabestelle. Es ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Da werden Lebensgeschichten und Sorgen geteilt. Immer mitten drin: Hanne Watty.

Hanne Watty hat einen Blick für „ihre“ Gäste und erkennt schnell, wo der Schuh drückt: dann organisiert sie mal Gutscheine für die örtliche Buchhandlung, den Friseur oder die Eisdiele. Oder sie kümmert sich darum, dass die Kinder einen Sportkurs machen können, von dem sie immer geträumt haben. Die älteren Gäste werden zum Stadtteilfrühstück und zum Sonntags-Café eingeladen. Oder sie können an PC-Kursen teilnehmen. Für Familien und jüngere Menschen werden Kultur- und Ferienangebote organisiert. Wenn sie selbst nicht helfen kann, vermittelt Hanne Watty ihre „Kunden“ an die Sozialberatung. Oberstes Ziel von Hanne Watty ist es, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Und selbst wenn sie sich mal etwas entspannt, macht Hanne Watty das für einen sozialen Zweck: sie bestickt seit Jahren Grußkarten, deren Erlöse gespendet werden. Es ist vor allem ihre Bescheidenheit, die Hanne Watty auszeichnet. Sie sagt, die „Benrather Tüte“ ist ein Erfolg, weil so viele zusammenarbeiten. Das ist sicher richtig, liebe Hanne Watty, aber Sie sind der Motor für all diesen Einsatz! 

Ich danke Ihnen für Ihr Engagement und freue mich, Ihnen heute den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verleihen zu dürfen.

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