Ministerin Steffens: Online trifft Offline – Neue Chancen für den Feminismus

11. März 2016
Ministerin Steffens: Online trifft Offline – Neue Chancen für den Feminismus

„Die Digitalisierung eröffnet auch für die Frauenpolitik große neue Chancen“, erklärte Emanzipationsministerin Barbara Steffens in Duisburg vor über 300 Frauen bei der Veranstaltung des Emanzipationsministeriums „Online trifft offline – Feministische Diskurse und Strategien“ anlässlich des Internationalen Frauentages.

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Je besser sich Frauen vernetzen, desto stärker wird der Druck zur Umsetzung der im Grundgesetz verankerten Gleichstellung. „Die Digitalisierung eröffnet auch für die Frauenpolitik große neue Chancen“, erklärte Emanzipationsministerin Barbara Steffens in Duisburg vor über 300 Frauen bei der Veranstaltung des Emanzipationsministeriums „Online trifft offline – Feministische Diskurse und Strategien“ anlässlich des Internationalen Frauentages. „Soziale Netzwerke und Online-Medien bieten Frauen die Möglichkeit, neue Bündnisse zu schmieden und ihre Stimme in anderer Form zu erheben. Diesen Prozess möchten wir vorantreiben und feministische Akteurinnen, die online engagiert sind, mit Akteurinnen, die bisher eher offline agieren, zusammenbringen. Beide Seiten können davon profitieren, kooperieren und so den Feminismus nachhaltig stärken. Wenn die Generationen offline und online sich verbinden, können wir 100 Prozent Frauenpower erreichen“, so die Ministerin weiter.
 
Auch Anne Wizorek, Mitinitiatorin der Kampagnen #Aufschrei und #ausnahmlos und einer der Expertinnen der Veranstaltung, ist überzeugt: „Es ist wichtig, online und offline zu vernetzen und zusammenzudenken, um sowohl die digitale als auch die analoge Reichweite für feministisches Engagement zu erhöhen.“
 
Die Themen der Veranstaltung reichen von feministischen Online-Aktionen über Inklusion und Impulsen für die Beratungsarbeit bis zu Interventionsmöglichkeiten bei digitaler Gewalt. „Das Internet ist keine Parallelwelt, sondern spiegelt die Gesellschaft wider – auch im Netz wird es Gleichstellung nicht einfach so geben. Auch im Netz müssen sich Frauen Räume erobern, gegen überholte Rollenbilder und Sexismus kämpfen“, so Ministerin Steffens.

Neben Anne Wizorek sind weitere überwiegend junge Frauen, die den Feminismus im Netz entscheidend prägen, in Duisburg vor Ort: Stefanie Lohaus, Herausgeberin und Redakteurin des „Missy Magazine“, führt durch die Veranstaltung. Kübra Gümüşay (Co-Gründerin des Hashtags #SchauHin, Mitinitiatorin #ausnahmslos) und Teresa Bücker (Redaktionsleiterin EDITION F, Mitinitiatorin #ausnahmslos) sind als Rednerinnen und Gesprächspartnerinnen in Diskussionsrunden dabei. Für Bücker steht fest: „Das Netz eröffnet uns neue Formen feministisches Engagements.“ Das sieht auch Gümüşay so: „Das Netz bietet marginalisierten Gruppen und Minderheiten die Möglichkeit nicht nur eine Stimme zu bekommen, sondern auch Gehör zu finden.“

„Erfolgreiche Hashtags wie „#Aufschrei“ oder „#ausnahmslos“ verleihen dem Widerstand von Frauen eine völlig neue Reichweite und Wucht. Durch die Online-Kommunikation können wir die Dynamik des digitalen Wandels auch für die Frauenpolitik nutzen und neue Strategien entwickeln. Wichtig ist, dass Frauen mitmischen und mitgestalten“, sagte Ministerin Steffens.

Aber bei allen Chancen für den Feminismus kann das Internet auch Probleme verstärken. So bekommt Gewalt gegen Frauen eine neue Dimension. „Denn das Netz vergisst nichts – keinen Hasskommentar und keine Mobbingattacke – und kennt weder örtliche noch zeitliche Begrenzungen. Wir brauchen einen frauenpolitischen Aufbruch, um diese neuen Herausforderungen gemeinsam anzunehmen und entsprechende Schutz- und Hilfeangebote zu entwickeln“, so Ministerin Steffens weiter.
 
Alle Interessierten, die nicht in Duisburg vor Ort sind, können sich über den Twitter-Account @gleichimnetzNRW (#IFT2016NRW) und auf der Webseite www.gleichstellungimnetz.nrw an dem Dialog beteiligen. Die Internetseite bleibt auch nach der Veranstaltung eine Internetplattform für den feministischen Dialog.

Hintergrund

Die Digitalisierung ist eines der Kernthemen der Landesregierung. Deshalb ist – eingebettet in die Open.NRW-Strategie des Landes – die „Gleichstellung in der digitalen Gesellschaft“ in diesem Jahr ein Schwerpunktthema des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter. Weitere Informationen unter www.gleichstellungimnetz.nrw.

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