Ministerin Scharrenbach: Versteckte Hilfe auf dem Smartphone bei Gewalt, Missbrauch oder Peinigung – Landesregierung veröffentlicht Tarn-App zum Opferschutzportal

27. April 2022
phb Smartphone Uhr

Um schnelle und versteckte Hilfe auf dem Smartphone bei Gewalt, Missbrauch oder Peinigung zu bieten, hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen eine sogenannte „Tarn-App“ veröffentlicht.

Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung

Um schnelle und versteckte Hilfe auf dem Smartphone bei Gewalt, Missbrauch oder Peinigung zu bieten, hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen am Mittwoch, 27. April 2022, eine sogenannte „Tarn-App“ veröffentlicht.

Die App tarnt die Inhalte des Opferschutzportals der Landesregierung, www.opferschutzportal.nrw, beim Aufrufen auf dem Smartphone durch unauffällige Alltags-Themen. Opfer können so geschützt auf Beratungsangebote oder Notrufnummern zugreifen. Auf diese Weise können keine Rückschlüsse zum Thema Opferschutz gezogen werden und Täterinnen und Täter bleiben unwissend. Die Tarnungen enthalten funktionstüchtige Inhalte und können auch tatsächlich genutzt werden. Um zu der eigentlichen Opferschutz-App und ihren Inhalten zu gelangen, muss ein Code eingegeben werden.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Wir gehen mit der Tarn-App neue Wege beim Opferschutz. Versteckt auf dem Smartphone soll das Angebot dabei helfen, Opfer vor Gewalt zu schützen und Hilfe in Notsituationen zu geben. Denn Täterinnen und Täter scheuen leider nicht davor zurück auch das Smartphone der Opfer zu kontrollieren und sie auszuspionieren. Dem wollen wir einen Riegel vorschieben. Hilfsangebote können mit der App ohne Wissen der Täterinnen und Täter genutzt werden. Mit dieser Tarn-App unterstützen wir so Gewaltopfer noch besser dabei, schnelle Hilfe zu suchen und zu finden. Dabei sind wir ganz nah an der Lebenswirklichkeit der Menschen, denn Apps nutzen wirklich alle.“

Die App gliedert sich zum einen in den Hilfsbereich der Notrufnummern, die in akuten Situationen direkt angewählt werden können, z.B. der Polizei, des Bundestelefons Gewalt gegen Frauen sowie des Hilfetelefons Gewalt an Männern. Zum anderen ist der Beratungsstellenfinder ein weiteres zentrales Element der App. Mit ihm können durch eine umkreis- oder themenbezogene Suche individuell passende Hilfsangebote gefunden werden. Zu den Angeboten gehören Beratungsstellen, Zufluchtsorte, Telefonhotlines, Informationsmaterialien, Trauma-Ambulanzen und vieles mehr.  Als dritten Baustein der App finden Nutzerinnen und Nutzer komprimiert wichtige Informationen zur Hilfe bei Gewalt wie Anonyme Spurensicherung, Menschenhandel, häusliche Gewalt, Mobbing, Gewalt in der Pflege oder Zwangsheirat.

Die App kann direkt durch Aufrufen des Opferschutzportal Nordrhein-Westfalen auf das Smartphone geladen werden. Durch das Herunterladen der App sind die Inhalte auch offline verfügbar. Hat ein Opfer daher in einer Gefährdungssituation keinen freien Zugriff auf das Internet, kann es dennoch Hilfe suchen und finden.

Die Inhalte der Opferschutz-App und alle Tarnungen sind, wie das Opferschutzportal, nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, Ukrainisch und Russisch verfügbar.

Hintergrund:

  • Gewaltopfer schnell und unkompliziert auf Notrufnummern, Beratungsstellen und weitere Hilfsangebote hinzuweisen, das ist das Ziel des Opferschutzportals im Internet. Mit dem Opferschutzportal hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen ein Hilfsangebot geschaffen, das alle landesgeförderten Angebote im Bereich Opferschutz in Nordrhein-Westfalen auf einer internetbasierten Plattform sichtbar macht.
  • Das Opferschutzportal wird jetzt durch die Tarn-App entsprechend ergänzt. Sie bringt das Opferschutzportal auf das eigene Smartphone.

 

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