Mehr Teams im Einsatz gegen die Afrikanische Schweinepest: Ministerin Gorißen überreicht Zertifikate an neue Suchhundestaffel

Ministerin Gorißen: Nordrhein-Westfalen setzt den hohen Ausbildungsstandard für die ASP-Suchhundeeinheit weiter um und verstärkt das bestehende Team um zusätzlich sieben neue Hundegespanne

11. April 2024
Wildschweine im Sommer

Zu besseren Vorsorge und mehr Schutz vor Wildtierseuchen hat das Land Nordrhein-Westfalen eine Suchhundestaffel zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gebildet.

Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Zu besseren Vorsorge und mehr Schutz vor Wildtierseuchen hat das Land Nordrhein-Westfalen eine Suchhundestaffel zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gebildet. Das Gespann aus Mensch und Suchhund wird trainiert, um bei einem möglichen Seuchenfall Wildschweinkadaver schnell zu finden und so weitere Übertragungen des Virus auf andere Wildschweine zu verhindern. Um in Zukunft noch besser eine vorausschauende Präventionsarbeit gegen die Tierseuche zu leisten, wird die bestehende Gruppe um zusätzlich sieben neue Teams erweitert. Die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Silke Gorißen überreichte am Donnerstag, 11. April 2024, in Arnsberg neuen ASP-Hundeführerinnen und -Hundeführern Zertifikate zur bestandenen Abschlussprüfung.

Ministerin Silke Gorißen: „Bei einer möglichen Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Nordrhein-Westfalen müssen wir schnell und flexibel agieren können. Die kontinuierliche Erweiterung der ASP-Suchhundeteams ist ein wichtiger Baustein der Vorsorgemaßnahmen. Unsere hochtrainierten ‚Spürnasen‘ helfen im Ernstfall, die verendeten Wildschweine schnell und präzise zu finden und so die Seuchenausbreitung einzudämmen. Wir sind gut vorbereitet und einsatzbereit für den Fall der Fälle, wenn sich die Tierseuche Richtung Nordrhein-Westfalen ausbreiten sollte. Die Qualität der Ausbildung von Hund und Mensch als gemeinsames Gespann ist sehr hoch und wir setzen bundesweite Standards.“

Unter der Leitung von Hundetrainer Olaf Müller bildet der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen die Suchhundeteams selbst aus. Die Ausbildung findet an verschiedenen Standorten in Nordrhein-Westfalen statt und dauert rund sechs Monate.

Hundetrainer Olaf Müller: „Es ist immer wieder eine Freude anzusehen, wie die Suchhunde mit ihren Führerinnen und Führern ihre verschiedenen Aufgaben im Bereich der Kadaversuche mit hohem Einsatz und viel Spaß gemeistert haben. Unser Ziel ist es auch in den nächsten Jahren, bei der Seuchenbekämpfung gut aufgestellt zu sein und hierfür Suchhundeteams weiter fundiert auszubilden. Die wichtigste Grundvoraussetzung hierfür tragen die Hunde immer bei sich: Ihre hervorragende, dem menschlichen Riechorgan weit überlegene Spürnase. Das enge Zusammenspiel zwischen Menschen und Hund muss erlernt und regelmäßig trainiert werden. Das Wichtigste dabei ist, dass wir in Zukunft weiterhin Menschen finden, die auch bereit sind, sich als Hundeführer auch ehrenamtlich für die gute Sache einzusetzen und dass Mensch und Tier nicht den Spaß an der Arbeit verlieren.“

Ausbildung und Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern

Seit dem Start der zertifizierten Ausbildung im Jahr 2021 bestand die Kadaversuchhunde-Team von Wald und Holz NRW aus 14 zertifizierten Mensch-Hund-Gespannen in Nordrhein-Westfalen. Nach der bestandenen Prüfungsrunde in diesem April gibt es nun 21 Gespanne – ein Wachstum um 50 Prozent. Wald und Holz NRW bildet derzeit sowohl unter seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, als auch mit externen Freiwilligen weitere Suchhundeteams aus. Im Mai startet ein weiterer, neuer Ausbildungsjahrgang mit sieben neuen Teams. Bei Interesse an dieser Ausbildung können sich Interessierte Hundeführerinnen und Hundeführer auch direkt an Herrn Olaf Müller wenden und Informieren.

Die bereits in den vergangenen Jahren zertifizierten Suchhundeteams müssen regelmäßig Erhaltungsprüfungen ablegen und damit ihre weitere Eignung als Kadaversuchhundeteam bei Wald und Holz NRW unter Beweis stellen. In diesem Zusammenhang überreichte Forstministerin Gorißen weitere acht Zertifikate an die Gespanne, welche die Erhaltungsprüfung gemeistert haben. Somit konnte Ministerin Gorißen insgesamt 15 Zertifikate überreichen.

Der Austausch mit anderen Bundesländern wird weiter intensiviert, um auch andere Erfahrungen entsprechend zu berücksichtigen und stetig an der Ausbildungsqualität zu arbeiten. Ende 2023 absolvierte die NRW Suchhundeeinheit in Mecklenburg-Vorpommern einen erfolgreichen Probelauf. Hier wurde unter Realbedingungen auf einem großen Übungsgebiet die Gruppe getestet.

Waldspaziergänger sollen Funde von toten Wildschweinen melden

Funde von toten Wildschweinen sollten unmittelbar unter der Telefonnummer 0201/714488 oder per Mail an nbz@lanuv.nrw.de an die Bereitschaftszentrale des Landesumweltamtes gemeldet werden. Die Zentrale kümmert sich in Abstimmung mit den Kommunen um die schnelle Sicherung und Untersuchung des aufgefundenen Wildschweins. Aufgefundene Wildschweinekadaver werden in Nordrhein-Westfalen bereits seit langem standardmäßig auf ASP untersucht, um rechtzeitige Informationen über ein Auftreten der Seuche zu erlangen.

Bislang keine ASP-Verdachtsfälle in Nordrhein-Westfalen

Die ASP ist eine Viruserkrankung, die ausschließlich Schweine (Haus- und Wildschweine) betrifft. Die Tierseuche ist für den Menschen ungefährlich, für infizierte Wildschweine ist die Sterblichkeitsrate jedoch hoch. 2020 wurden erste Ausbrüche der ASP beim Schwarzwild in Deutschland im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg festgestellt. Im Oktober 2020 wurde die ASP auch in Sachsen amtlich nachgewiesen, im November 2021 in Mecklenburg-Vorpommern. In Nordrhein-Westfalen sind bislang keine Verdachtsfälle der Afrikanischen Schweinepest aufgetreten.

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