Kulturgipfel: Landesregierung stellt 185 Millionen Euro für die Kultur zur Bewältigung der Corona-Krise bereit

Lebendige und vielfältige Kulturlandschaft sichern, kreative Potenziale freisetzen: NRW-Stärkungspaket „Kunst und Kultur“ umfasst Stipendienprogramm für freischaffende Künstlerinnen und Künstler und Stärkungsfonds für Kultureinrichtungen

1. Juli 2020
Kulturgipfel: Landesregierung stellt 185 Millionen Euro für die Kultur zur Bewältigung der Corona-Krise bereit

Bei einem virtuellen Kulturgipfel in der Staatskanzlei haben Ministerpräsident Armin Laschet und Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen mit Vertreterinnen und Vertretern der Kultursparten, Verbänden und Institutionen über die Lage der Kultur in Corona-Zeiten sowie Perspektiven für die Zukunft der Kultur in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie beraten.

Kultur und Wissenschaft

Bei einem virtuellen Kulturgipfel in der Staatskanzlei haben Ministerpräsident Armin Laschet und Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen mit Vertreterinnen und Vertretern der Kultursparten, Verbänden und Institutionen über die Lage der Kultur in Corona-Zeiten sowie Perspektiven für die Zukunft der Kultur in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie beraten. Dabei stellten beide auch die Details des NRW-Stärkungspakets „Kunst und Kultur“ in Höhe von 185 Millionen Euro vor. Damit will die Landesregierung die direkten und indirekten Folgen der Corona-Krise im Bereich der Kultur bewältigen und neue kreative Potenziale in der Kultur in Nordrhein-Westfalen freisetzen. Die Mittel sind Teil des umfassenden Konjunkturpakets des Landes. Das Kulturstärkungspaket besteht aus zwei Bausteinen: Einem großangelegten Stipendienprogramm für freischaffende Künstlerinnen und Künstler in Höhe von 105 Millionen Euro sowie einem Stärkungsfonds für Kultureinrichtungen in Höhe von 80 Millionen Euro.

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Ministerpräsident Armin Laschet: „Die Corona-Krise bedroht viele Künstlerinnen und Künstler in ihrer wirtschaftlichen Existenz. Nordrhein-Westfalen ist Kulturland, wir wollen diekulturelle Identität und Vielfalt unseres Landes bewahren. Mit der Soforthilfe haben wir in Nordrhein-Westfalen schnell reagiert, um die finanziellen Schäden durch den Wegfall von Veranstaltungen kurzfristig aufzufangen. Für die Aufstellung nach der Pandemie unterstützt die Landesregierung die Kulturszene mit über 200 Millionen Euro. Wir sind ein Spitzenland der Kultur und wollen es bleiben, daher erhält die Kultur an Rhein und Ruhr auch eine Spitzenförderung.“
 
„Wir wollen verhindern, dass die Corona-Pandemie zu einer dauerhaften Krise der Kultur führt. Zentral dafür ist, dass wir jetzt den Blick nach vorne richten. Mit dem Stärkungspaket wollen wir der Kulturlandschaft die dringend nötige Zuversicht geben, um kreative Potenziale wieder freizusetzen, die durch Corona behindert worden sind. Mit unserem Stipendienprogramm bieten wir freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern ein sicheres finanzielles Fundament für die kommende Zeit und geben ihnen die Möglichkeit, sich wieder voll auf ihre Kunst zu konzentrieren. Das gilt auch für die Kultureinrichtungen, die wegen der Einnahmeausfälle der vergangenen Monate teilweise existenzbedrohende Zukunftssorgen haben“, sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
 
Inklusive des NRW-Stärkungspakets „Kunst und Kultur“ und den weiteren zuvor ergriffenen Maßnahmen belaufen sich die zusätzlichen Mittel des Landes zur Unterstützung der Kultur während der Corona-Pandemie auf mehr als 200 Millionen Euro. Das entspricht fast 75 Prozent des Kulturetats 2020 von 274 Millionen Euro.
 
Stipendien für freischaffende Künstlerinnen und Künstler
Den wesentlichen Bestandteil des Kulturstärkungspakets bildet ein großangelegtes Stipendienprogramm für freischaffende Künstlerinnen und Künstler in Höhe von 105 Millionen Euro. Es ergänzt zielgerichtet das Bundesprogramm „Neustart Kultur“, das keine passgenaue Unterstützung für die freien Kulturschaffenden vorsieht. Mit rund 15.000 Stipendien in Höhe von jeweils 7.000 Euro sorgt das Land für eine Absicherung der Künstlerinnen und Künstler, die auch noch in den kommenden Monaten mit Beschäftigungsproblemen konfrontiert sein werden, und unterstützt sie zugleich dabei, ihre künstlerische Arbeit auch unter den aktuell schwierigen Bedingungen fortzusetzen und so Einnahmen zu erzielen. Die Stipendien sollen helfen, begonnene Projekte zum Abschluss zu bringen, neue Vorhaben zu konzipieren oder umzusetzen oder neue Vermittlungsformate zu erproben. Die Ausschreibung soll zeitnah erfolgen und richtet sich an freischaffende, professionell arbeitende Künstlerinnen und Künstler aller Sparten mit Hauptwohnsitz in Nordrhein-Westfalen.
 
Kulturstärkungsfonds für Kultureinrichtungen
Während das Bundesprogramm „Neustart Kultur“ vor allem die privatwirtschaftlich tätigen Kulturstätten aller Sparten in den Blick nimmt, konzentriert sich der Kulturstärkungsfonds des Landes auf die maßgeblich vom Land oder den Kommunen getragenen, kulturell bedeutsamen Einrichtungen sowie auf freie gemeinnützige Initiativen. Die Mittel unterstützen Einrichtungen, die wegen Corona-bedingter Einschränkungen keine ausreichenden Einnahmen erwirtschaften können und sich daher in einer finanziell angespannten und den Weiterbetrieb gefährdenden Situation befinden.
 
Die Landesregierung hat bereits Mitte März, also unmittelbar nachdem die Auswirkungen der Pandemie auf den Kulturbetrieb erkennbar wurden, reagiert und aus vorhandenen Mitteln des Kulturministeriums ein Soforthilfeprogramm für freischaffende Künstlerinnen und Künstler aufgelegt. Wegen der großen Nachfrage wurde das Programm Mitte Mai deutlich aufgestockt. Hinzu kommen weitere Unterstützungsmaßnahmen, etwa die per Erlass geregelte Weiterzahlung von Honoraren in analoger Anwendung der Regelung des Kurzarbeitergeldes oder die Auszahlung bereits bewilligter beziehungsweise in Prüfung befindlicher Förderungen, auch dann, wenn die Projekte und Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Mit jeweils einem Programm für gemeinnützige Kultureinrichtungen beziehungsweise für Privattheater hat das Land zudem solche Kulturorte gestärkt, die aufgrund des hohen Selbstfinanzierungsanteils besonders empfindlich von den Einschränkungen der Pandemie betroffen sind.
 

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