Hochschulen: Studierende starten in Präsenz ins Sommersemester – Unterstützung für Studierende und Wissenschaftler aus der Ukraine

Ministerin Pfeiffer-Poensgen: Rückkehr zum Präsenz-Lehrbetrieb mit flexiblem Instrumentarium für die Hochschulen – Ukraine-Hilfe: Angebote zur Vorbereitung auf ein Studium in Nordrhein-Westfalen

30. März 2022
Studenten Laptop Frau Mann

In diesen Tagen starten die Studierenden in Nordrhein-Westfalen ins Sommersemester. Nach zwei Pandemie-Jahren, die zu einem großen Teil von Digital- und Hybridlehre geprägt waren, ist es auch eine Rückkehr in die Hörsäle und Seminarräume: Mit der Aufhebung der bisherigen pandemiebedingten Einschränkungen im Hochschulbereich ab dem 3. April tragen das Land und die Hochschulen den Regelungen des neuen Infektionsschutzgesetzes des Bundes und den damit verbundenen bundesweiten Lockerungen der Corona-Regeln Rechnung.

Kultur und Wissenschaft

In diesen Tagen starten die Studierenden in Nordrhein-Westfalen ins Sommersemester. Nach zwei Pandemie-Jahren, die zu einem großen Teil von Digital- und Hybridlehre geprägt waren, ist es auch eine Rückkehr in die Hörsäle und Seminarräume: Mit der Aufhebung der bisherigen pandemiebedingten Einschränkungen im Hochschulbereich ab dem 3. April tragen das Land und die Hochschulen den Regelungen des neuen Infektionsschutzgesetzes des Bundes und den damit verbundenen bundesweiten Lockerungen der Corona-Regeln Rechnung. Die Ausgestaltung des Sommersemesters in Nordrhein-Westfalen steht damit auch im Einklang mit dem Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10. März 2022, in dem eine verantwortungsvolle Rückkehr an die Hochschulen und damit ein Hochschulalltag in Präsenz als Regelfall beschlossen wurde. Auch wenn eine allgemeine Maskenpflicht im Bundes-Infektionsschutzgesetzes nicht vorgesehen ist, empfehlen das Land und die Hochschulen Studierenden, Lehrenden und Hochschulbeschäftigten während des Aufenthalts in Innenräumen der Hochschulen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.

Mit der Rückkehr zum Regellehrbetrieb in Präsenz nimmt das Land die bisherigen Regelungen für Online-Lehrveranstaltungen und -Prüfungen aus der Corona-Epidemie-Hochschulverordnung soweit sinnvoll zurück, ohne diese vollständig abzuschaffen. Die Verordnung bleibt in angepasster Form in Kraft und ermöglicht es den Hochschulen auch weiterhin flexibel auf die Herausforderungen der Pandemie reagieren zu können. Lehrveranstaltungen, die ausschließlich online stattfinden, sind danach im Sommersemester die Ausnahme. Ziel der Landesregierung und Hochschulen ist es vielmehr, digitale Lehrformate als sinnvolle Ergänzung zur Präsenzlehre überall dort zu etablieren, wo sie sich bewährt und das Studium erheblich bereichert und erleichtert haben. Mit der neuen Corona-Epidemie-Hochschulverordnung können die Hochschulen zudem einzelne Formate probeweise beibehalten, die künftig klassische Formate der Präsenzlehre ersetzen können – etwa bei großen Massenvorlesungen.

Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sagt: „Zum Start des Sommersemesters sind die Lehre, der Austausch und das Miteinander auf dem Campus für die Studierenden endlich wieder möglich. Klar ist aber auch: Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Achtsamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme sind weiterhin notwendig, damit die herbeigesehnte Rückkehr zur Präsenz von Dauer sein kann. Deshalb haben wir die Corona-Epidemie-Hochschulverordnung so angepasst, dass die Hochschulen jederzeit flexibel auf die jeweilige Lage reagieren können. Selbstverständlich bedeutet die Rückkehr zur Präsenzlehre nicht, dass wir die Erfolge der digitalen Lehre bei Seite legen – im Gegenteil: Wir wollen die Stärken der Lehre im Digitalen und Analogen sinnvoll nutzen und die Hochschulen damit zukunftsorientiert aufstellen.“

Ein weiteres großes Thema dieser Tage ist die Integration von Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die wegen des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs aus der Ukraine nach Nordrhein-Westfalen flüchten. Mit „NRWege ins Studium“ steht Geflüchteten aus der Ukraine ein erfolgreiches und bewährtes Programm des Landes offen, um sich bestmöglich auf ein Studium an einer Hochschule in Nordrhein-Westfalen vorzubereiten – vor allem mit studienvorbereitenden Sprachkursen. Daneben steht auch eine gezielte Begleitung der Geflüchteten durch die International Offices der Hochschulen bei der Aufnahme und während ihres Studiums im Fokus des Programms. Parallel dazu arbeitet die Landesregierung aktuell an der Entwicklung eines weiteren Angebotes für Studierende und Wissenschaftler aus der Ukraine, die wegen des Krieges geflohen sind. Ziel ist hierbei eine möglichst passgenaue Ergänzung der bundesweiten Aktivitäten, die der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) derzeit vorantreibt. Aktuelle Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen für ukrainische Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hat das Wissenschaftsministerium auch auf der Seite www.mkw.nrw/ukraine zusammengestellt. Die Informationen sind auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch verfügbar und werden laufend aktualisiert.

 

„Den Menschen in der Ukraine gilt unsere Solidarität, unser Beistand und unsere Unterstützung. Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die vor Putins Angriffskrieg aus der Ukraine fliehen, sollen wissen, dass sie hier in Nordrhein-Westfalen jederzeit willkommen sind“, sagt Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen.

 

Professor Lambert T. Koch, der Vorsitzende der LRK der Universitäten in NRW, nimmt dies auf und betont: „Angesichts des inzwischen fünf Wochen andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gerät die Tatsache, dass uns im Sommer nun endlich wieder ein Semester bevorsteht, in dem großflächige Präsenz möglich sein wird, eher zur Randnotiz. Selbstverständlich werden wir auch nach Wegfall der infektionsschutzrechtlichen Grundlagen dafür Sorge tragen, dass sich die Campusse nicht zu Hotspots der Pandemie entwickeln. Unser Augenmerk gilt aber auch und vor allem hilfesuchenden – ukrainischen und russischen – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie ihren Studierenden, die sich an unseren Universitäten aufhalten und zu uns kommen und vorerst nicht in ihre Heimat zurück können. Hier haben wir, auch in enger Abstimmung mit dem Land, bereits zahlreiche Unterstützungsangebote geschaffen.“

 

„Land, Hochschulen und Wissenschaftscommunity nehmen ihre Verantwortung für die hier schutzsuchenden Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehr ernst und stimmen sich eng ab. Dafür sind wir als Hochschulen dem Land sehr dankbar. An allen HAWs gibt es eine enorme Hilfsbereitschaft. Sprachkurse und Angebote der psychosozialen Beratung werden überall ausgebaut. Wir tun alles, um den Studierwilligen einen möglichst unbürokratischen Weg ins Studium zu ebnen. Hinzu kommt die immense Spendenbereitschaft unter den Studierenden und Hochschulbeschäftigten, mit der wir Solidarität mit den Menschen in der Ukraine sowie den Geflüchteten leben“, so Professor Bernd Kriegesmann, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

 

Professor Thomas Grosse, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen, ergänzt: „Auch die Kunst- und Musikhochschulen in NRW mussten in den vergangenen Corona-Jahren Einschränkungen bewältigen. Aufgrund ihrer besonderen Lehrformen sind sie stets darauf angewiesen, Lehrangebote in Präsenz zu machen. Das betraf den Instrumentalunterricht an den Musikhochschulen ebenso wie die Arbeit in den Werkstätten der Kunstakademien. Somit erscheint der Weg zurück zu normalisierten Studienbedingungen relativ kurz. Doch blicken wir gleichzeitig mit Sorge auf die hohen Infektionszahlen und empfehlen unseren Lehrenden, Studierenden und Besucher/innen dringend das Tragen einer Maske sowie weiterhin die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Der Krieg in der Ukraine ist ein weiteres Thema, das die Kunst- und Musikhochschulen derzeit beschäftigt. Im engen und überaus konstruktiven Austausch mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft sondieren wir derzeit, wie junge Geflohene ein Studium an unseren Hochschulen aufnehmen und geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingebunden werden können.“

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