Gedenkstunde des Landes Nordrhein-Westfalen für die Opfer der Corona-Pandemie im Zeichen der Hoffnung und des Dankes

30. Juni 2021
Gedenkstunde des Landes Nordrhein-Westfalen für die Opfer der Corona-Pandemie im Zeichen der Hoffnung und des Dankes

17.123 Menschen sind in Nordrhein-Westfalen (Stand: 29. Juni 2021) während der Corona-Pandemie an oder mit dem Virus gestorben. Die Erinnerung an die Verstorbenen stand im Mittelpunkt der zentralen Gedenkstunde des Landes im Parlament.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

17.123 Menschen sind in Nordrhein-Westfalen (Stand: 29. Juni 2021) während der Corona-Pandemie an oder mit dem Virus gestorben. Die Erinnerung an die Verstorbenen stand im Mittelpunkt der zentralen Gedenkstunde des Landes im Parlament. Die drei Verfassungsorgane des Landes Nordrhein-Westfalen, Landtag, Landesregierung und Landesverfassungsgerichtshof, gedachten gemeinsam der Opfer und ihrer Angehörigen. Die Gedenkstunde im Plenarsaal stand aber auch im Zeichen des Dankes an die vielen Helferinnen und Helfer und der Hoffnung auf eine Besserung der pandemischen Lage.
 
André Kuper, Präsident des Landtags, Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes, Prof. Dr. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb, Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs und Pfarrerin Simone Bakus entzündeten gemeinsam mit Angehörigen von Opfern Kerzen für die Verstorbenen. Auch Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger nahmen an der Trauerzeremonie teil. In den Landtag waren neben den Abgeordneten auch Vertreterinnen und Vertreter von Hilfsorganisationen, der Bundeswehr, Kirchen und weiterer Verbände eingeladen.

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Ein Kurzfilm erinnerte an die Anfänge der Pandemie in Nordrhein-Westfalen, an medizinisches Personal, das oft am Ende seiner Kräfte war, an geschlossene Schulen, Kitas und leere Innenstädte. Ein weiterer Film stellte den Kampf der Menschen in Nordrhein-Westfalen gegen die Pandemie in den Mittelpunkt: Die Forscherinnen und Forscher, die Impfstoffe entwickelten, die teils ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Testzentren und Impfzentren sowie die unzähligen Bürgerinnen und Bürger, die auch im Lockdown die Versorgung der Menschen im Land aufrecht erhielten.
 
André Kuper, Präsident des Landtags, sagte zu Beginn der Gedenkstunde: „Eine Gedenkstunde kann die ganze Dimension der Opfer, des Leids und der Betroffenheit dieser Corona-Pandemie niemals erfassen. Das Virus hat Menschen aus unserer Mitte gerissen wir müssen erleben, dass die Zahl der Opfer immer noch weiter zunimmt. Wir werden nicht die Trauer der Hinterbliebenen vergessen, die sich nicht von sterbenden Angehörigen verabschieden konnten. Wir vergessen nie die Bilder von leeren Schulen und geschlossenen Kindergärten, Gaststätten, Kinos, Theatern und Kirchen. Unsere Freiheit wurde eingeschränkt, um Menschenleben zu schützen aber unsere parlamentarische Demokratie und unser Rechtsstaat haben sich bewährt. Und wir vergessen nicht die Menschen, die durch ihr Kümmern, ihre Arbeit und ihr Wissen ein Licht der Hoffnung angezündet haben. Diese Hoffnung, aber auch die Trauer verbindet uns alle, gemeinsam werden wir diese Zeit durchstehen.“
 
Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, sagte: „Kaum ein Ereignis in der Geschichte Nordrhein-Westfalens hat unseren Alltag und unser Land so nachhaltig verändert wie die Corona-Pandemie. Die Pandemie hat uns alle auf eine nie dagewesene Probe gestellt, die wir solidarisch und mit gemeinsamer Kraftanstrengung meistern. Trotzdem hat die Corona-Pandemie viele Leben gefordert: über 17.000 Menschen sind bis heute an einer Corona-Infektion in Nordrhein-Westfalen verstorben. Jede und jeder Verstorbene hinterlässt eine Lücke im Leben und in den Herzen der Hinterbliebenen. Und es gehört zu den schmerzlichsten Folgen des Lockdown, dass auch Menschen in unserem Land ihre Lieben nicht auf dem letzten Weg begleiten konnten. Unsere Gedanken sind bei ihnen, wir trauern gemeinsam.“
 
Der Ministerpräsident weiter: „Dieser Gedenkakt des Landes zeigt unseren Zusammenhalt und unsere Verbundenheit in Nordrhein-Westfalen. Und genau in diesem solidarischen Miteinander und dem gemeinsamen Kampf liegt die Stärke unseres Landes. Das schnelle Fortschreiten der Impfkampagne gibt berechtigte Hoffnung auf mehr Normalität und ich bin sicher: Wir werden als Land gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.“
 
Prof. Dr. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb, Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs für Land Nordrhein-Westfalen, erinnerte in ihrer Rede auch daran, dass insbesondere die Generationen vor unserer Zeit von großer Not und Leid betroffen waren: „Wir hatten eine ungewöhnlich lange Zeit des Friedens und des Wohlstands, ohne allzu dramatische Einschnitte und Umbrüche. Vielleicht hat uns Corona auch deshalb so erschüttert. Wir waren auf eine solche Krise nicht vorbereitet. Umso wichtiger ist es, dass wir uns zu Optimismus und Gelassenheit ermutigen lassen. Ermutigt und inspiriert wurden wir in den letzten Monaten vor allem auch durch die vielen Helden und Heldinnen des Alltags. Was können wir aus der Krise lernen, was sollten wir lernen? ‚Mensch, werde wesentlich‘, freundlicher, achtsamer, dankbarer.“
 
Pfarrerin Simone Bakus, Krankenhausseelsorgerin in der Universitätsklinik Düsseldorf, schilderte persönliche Eindrücke ihrer Erfahrungen während der Pandemie: „Auf den Covid-Stationen kämpfen Pflegende und Ärzte um das Leben ihrer Patienten. Manches Mal gehen sie über ihre Grenzen: Wie viele Tote verkraftet man an einem Tag oder in einer Woche? Was sage ich einer Patientin auf dem Weg der Genesung, deren Zimmernachbarin im Sterben liegt? Die Corona-Pandemie hat uns allen viel abverlangt und tut es noch: Wunden werden nur langsam heilen, manche vielleicht gar nicht.“
 

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