4,7 Millionen Euro für einen besseren und klimafreundlichen ÖPNV in Westfalen

Verkehrsministerin Brandes überreicht Förderbescheide

20. April 2022
Bild ÖPNV Straßenbahn

Das Land treibt den Fortschritt innovativer und zukunftsfähiger Mobilität in Nordrhein-Westfalen weiter voran.

Verkehr

Das Land treibt den Fortschritt innovativer und zukunftsfähiger Mobilität in Nordrhein-Westfalen weiter voran. Dazu gehört die Förderung von alternativen, emissionsarmen Antrieben von Busflotten und die Verbesserung des ÖPNV-Angebots in der Stadt und auf dem Land dank der großen Chancen der Digitalisierung. In diesem Rahmen hat Verkehrsministerin Ina Brandes fünf Förderbescheide über insgesamt rund 4,7 Millionen Euro an die Stadtwerke Münster, den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), die Westfälische Verkehrsgesellschaft (WVG) und den Zweckverband Mobilität Ruhr-Lippe (ZRL) in Münster überreicht.

Ministerin Ina Brandes: „Wir müssen alles dafür tun, dass mehr Menschen verlässlich, bezahlbar und klimafreundlich mit Bus und Bahn fahren können. Deswegen fördert das Land seit 2017 die Umstellung von Busflotten auf klimaschonende Antriebe – wie hier in Münster. Ich freue mich, den Stadtwerken Münster heute einen Förderbescheid über 1,76 Millionen Euro zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Busse und On-Demand-Taxis zu überreichen. So stärken wir auch die Luftreinhaltung in Städten und Gemeinden und schützen das Klima!“

Brandes weiter: „Damit das Fahren mit Bus und Bahn noch einfacher wird, müssen wir die großen Chancen der Digitalisierung besser nutzen. Deshalb unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen mit rund drei Millionen Euro mehrere „Mobility-as-a-Service“-Projekte, um das digitale Angebot im Nahverkehr weiter zu verbessern: Fahrgäste können sich dann zum Beispiel schneller darüber informieren, wie hoch die erwartete Auslastung von Zügen und Buslinien auf ihrer Route ist. Das macht die Reiseplanung leichter. Und es wird in Münster eine neue Mobilitäts-App geben, die das vernetzte Planen, Buchen und Bezahlen von Bus, Bahn und On-Demand-Verkehren aus einer Hand möglich machen soll.“

Die Stadtwerke Münster erhalten vom Land Nordrhein-Westfalen zwei Förderbescheide über rund 2,6 Millionen Euro für klimafreundliche und vernetzte Mobilität in Münster:

  • Rund 1,76 Millionen Euro werden für drei neue Ladestationen für Elektrobusse mit jeweils zwei Ladepunkten an den Umsteigebahnhöfen Albachten, Amelsbüren und Sprakel errichtet. Diese können für Nahverkehrsbusse als auch zusätzlichen On-Demand-Shuttles genutzt werden. Die Umstellung der kompletten Busflotte in der Stadt Münster auf emissionsfreie Antriebe soll in den nächsten Jahren abgeschlossen werden.
  • Der zweite Bescheid über rund 844.000 Euro wird für die Entwicklung einer neuen Mobilitäts-App für Münster genutzt, welche die bestehenden Mobilitätsangebote in der Domstadt digital bündelt. Das Planen, Buchen und Bezahlen von unter anderem Bus, Bahn und On-Demand-Shuttles geht dann aus einer Hand und wird somit deutlich einfacher. Durch die Verknüpfung mit der ebenfalls geförderten Westfälischen Mobilitätsplattform können Fahrgäste landesweit auf die gebotenen Informationen zurückgreifen. Das Projekt stammt aus dem neuen Mobility-as-a-Service Förderwettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen.

Frank Gäfgen, Geschäftsführer Stadtwerke Münster: „Wir nutzen die Fördergelder hier vor Ort und machen die Mobilitätswende ganzheitlich: Unsere Fahrgäste können ihre alltäglichen Wege mit der Mobilitätsplattform komfortabler auf den Nahverkehr ausrichten, gleichzeitig beschleunigen wir die Elektrifizierung unserer Buslinien.“

Weitere 2,1 Millionen Euro Fördergelder für „Mobilität 4.0“-Projekte

Drei weitere Projekte erhalten im Rahmen des Mobility-as-a-Service-Förderwettbewerbs Bescheide mit einer Gesamtsumme von rund 2,1 Millionen Euro:

  • 783.000 Euro gehen an den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) für den Aufbau einer Westfälischen Mobilitätsplattform. Die neue Plattform bündelt verschiedene Mobilitätsdaten aus der gesamten Region des NWL und macht es so leichter, Informationen gebündelt abzurufen, unter anderem zu On-Demand-Angeboten oder Fahrradabstellanlagen. Fahrgäste können sich so einen besseren Überblick über verschiedene Service-Angebote im ÖPNV der Region verschaffen.

Joachim Künzel, Geschäftsführer Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL): „Die neue Westfälische Mobilitätsplattform ermöglicht und fördert die dringend erforderliche digitale Entwicklung des Nahverkehrs in Westfalen-Lippe. Sie liefert die Datenbasis für die erfolgreiche Implementierung zum Beispiel der neuen App der Stadtwerke Münster. Man sieht also, wie wir in der Region zusammenarbeiten und die Dinge ineinandergreifen. Deshalb sind wir für die heute überreichte Förderung aus Landesmitteln für dieses Projekt sehr dankbar.“

  • Rund 674.000 Euro erhält die Westfälische Verkehrsgesellschaft (WVG) für die Verbesserung der Datenqualität von Haltestellen und zur besseren Integration verschiedener Mobilitätsangebote in ÖPNV-Apps. Dazu gehören auch Informationen zu TaxiBussen, Fahrradparkboxen und CarSharing-Angebote in allen Apps der WVG-Gruppe. Mit integriert sind exakte Georeferenzierungen der rund 20.000 Haltestellen im Verkehrsgebiet Münsterland, Hellwegbörde und Hochsauerland.

André Pieperjohanns, Geschäftsführer Westfälische Verkehrsgesellschaft (WVG): „Wir freuen uns, dass unser Projektantrag durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Wir werden dazu beitragen, dass mobilitätseingeschränkte Menschen umfassende Informationen zur Haltestellenausstattung erhalten und die Informationen zur Pünktlichkeit der Busse verbessert werden. Zugleich möchten wir als Mobilitätsdienstleister den ÖPNV-Kunden einen digitalen Zugang zu weiteren Angeboten wie etwa CarSharing und Fahrradboxen aus einer Hand bieten.“

  • 594.000 Euro gehen an den Zweckverband Mobilität Ruhr-Lippe (ZRL) für die Einführung einer Software für die Aufbereitung und Auswertung für automatische Fahrgastzählsysteme im ÖPNV. Durch die Verknüpfung an die Westfälische Mobilitätsplattform können sich Fahrgäste einen Überblick über die erwartete Auslastung von Bus und Bahn auf ihrer Route verschaffen.

Peter Jungemann, Geschäftsführer Zweckverband Mobilität Ruhr-Lippe (ZRL): „Wir freuen uns, mit Hilfe der ‚Mobility as a Service‘-Förderung ein einheitliches System für die Aufnahme und Auswertung von Daten aus automatischen Fahrgastzählsystemen im Busverkehr in Westfalen aufbauen zu können. Mit dem System können die Ein- und Aussteiger erfasst und damit eine neue Mobilitätsdatenquelle erschlossen werden. Zukünftig können mit diesen Daten dann die landesweit geschaffenen Systeme beliefert werden, um den Fahrgästen Informationen zur Auslastung in den Bussen bereitzustellen.“

Hintergrund Förderwettbewerb Mobility-as-a-Service

Einfach eine Zugverbindung mit dem Smartphone suchen, buchen und zahlen, an der S-Bahn-Station eine Radbox per Handy freischalten und am Zielort einen E-Scooter für die letzte Meile nutzen: Um die Entwicklung von „Mobility-as-a-Service“ (MaaS) und entsprechende plattformübergreifende, eng vernetzte Mobilitätsprojekte voranzutreiben, hat das Verkehrsministerium einen 10-Millionen-Euro-Förderwettbewerb für die Jahre 2021/2022 ins Leben gerufen. Der MaaS-Wettbewerb ist ein Baustein der ÖPNV-Offensive und ein weiterer Schritt hin zu einer vernetzten Mobilitätslandschaft in Nordrhein-Westfalen.

Im Wettbewerb gefördert werden IT-Anwendungen zu Echtzeit-Verkehrsinformationen und ÖPNV-Auslastung, die beispielsweise an vorhandene Systeme der Fahrgastinformation in Nordrhein-Westfalen angebunden werden können. Verkehrsträgerübergreifende Daten und Dienste, die bisher zum Teil nur über Einzel-Apps buchbar waren, sollen über den MaaS-Ansatz und die Vernetzung der dahinterliegenden Systeme möglichst landesweit und in möglichst vielen Apps abrufbar werden – genau dieses Ziel unterstützt der Förderwettbewerb.

Aufgerufen zur Teilnahme sind Verkehrsverbünde, private und öffentliche Verkehrsunternehmen sowie Gebietskörperschaften. Auch Gemeinschafts-Anträge sind möglich. Zur Förderung von Projekten stehen für die Jahre 2021 und 2022 zunächst fünf Millionen Euro zur Verfügung. Weitere fünf Millionen Euro stehen für ein separates Bewerbungsfenster im Jahr 2022 bereit.

 

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