Für eine bessere, sichere und saubere Mobilität: Mikro-Depots als innovative Lösung für Lieferverkehre auf der letzten Meile

Minister Wüst nimmt in Anwesenheit der Stadtspitzen von Mönchengladbach, Krefeld und Neuss neues Handbuch mit Ergebnissen einer IHK-Studie entgegen

24. Juni 2021
Ein lächelnder Hafenarbeiter mit blauem T-Shirt, orangefarbener Sicherheitsweste und gelbem Sicherheitshelm steht mit verschänkten Armen vor ein Paar Schienen. Im Hintergrund stehen mehrere Wände voller Container.

Dank digitaler Vernetzung orientieren sich Mobilitätsangebote der Zukunft noch stärker als bisher an alltäglichen und individuellen Bedürfnissen der Menschen und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz.

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Dank digitaler Vernetzung orientieren sich Mobilitätsangebote der Zukunft noch stärker als bisher an alltäglichen und individuellen Bedürfnissen der Menschen und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert in dem Zusammenhang seit September 2020 eine Studie der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein: Darin wurde untersucht, wie in kleineren Großstädten am Beispiel von Krefeld, Mönchengladbach und Neuss der Lieferverkehr auf der letzten Meile nachhaltiger werden kann.
 
Das Ergebnis der Studie hat am Donnerstag, 24. Juni, Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, in Anwesenheit von Oberbürgermeister Felix Heinrichs (Stadt Mönchengladbach), Oberbürgermeister Frank Meyer (Stadt Krefeld) und Bürgermeister Reiner Breuer (Stadt Neuss) an Verkehrsminister Hendrik Wüst in einem neuen Handbuch überreicht: „Mikro-Depots“ als intelligente und kleinere Zwischenlager auf dem Weg unterwegs zum Kunden in Großstädten zwischen 150.000 und 300.000 Einwohnern können ein wichtiger Teil der Lösung für eine bessere, sichere und saubere Mobilität in der Stadt sein.
 
Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Die Zukunft der Mobilität ist vernetzt und digital – sowohl der Waren- und Güterverkehr als auch die Personenbeförderung. Intelligente Logistiklösungen für Lieferverkehre auf der letzten Meile sparen Ressourcen und Wegstrecken, schaffen Platz und saubere Luft. Deshalb fördert das Land Nordrhein-Westfalen innovative Ideen für bessere, sichere und saubere Mobilität, so zum Beispiel das Projekt der IHK Mittlerer Niederrhein zu Mikro-Depots. Mit dem neuen Handbuch liegt jetzt eine gute Blaupause vor, wie andere Kommunen ihre Mobilität in den Innenstädten verbessern können.“
 
Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein: „Für den zweiten Teil unserer Analyse haben wir uns intensiv mit Kommunen, Immobilieneigentümern und den Paketdiensten ausgetauscht. Heute können wir ein Business-Konzept für den Betrieb von Mikro-Depots in den drei größten Städten unseres Kammerbezirks vorlegen. Dieser Leitfaden kann auch für andere Städte hilfreich sein, die mit Hilfe von City Hubs innerstädtischen Verkehr reduzieren möchten. Weniger Verkehr bedeutet auch weniger CO2-Ausstoß. Somit sind die Mikro-Depots ein Beitrag zum Klimaschutz. Attraktive Zentren sind wichtige Visitenkarten für unsere Städte und prägen die Lebensqualität in unserer Region – das ist ein wichtiger Standortfaktor. Deshalb setzen wir uns dafür ein.“
 
Dem pflichtet Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs bei: „Mikro-Depots haben das Potenzial, zu weniger LKW-Verkehr und einer reduzierten Emissionsbelastung in Innenstädten beizutragen. Damit lässt sich der innerstädtische Verkehr entzerren und somit nachhaltiger und zukunftsfähiger gestalten. Sie sind eine moderne und effiziente Lösung, die ökologische Vorteile und Interessen von Lieferdiensten miteinander verbindet. Nachhaltigkeit und Wirtschaftsinteressen gehen hier Hand in Hand. Ich freue mich, dass wir in Mönchengladbach hiermit eine Vorreiterposition auch für andere Kommunen einnehmen können.“
 
Der Oberbürgermeister der Stadt Krefeld Frank Meyer: „Mikro-Depots sind ein wichtiger Baustein, um unsere Innenstadt zu entlasten, den Lieferverkehr mitsamt seinen Dieselabgasen zu reduzieren und somit auch die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. In Krefeld ist das Thema fester Bestandteil des Mobilitätskonzepts und der Anstrengungen in puncto 'Smart City'. Ich bin froh, dass wir diesen Prozess im Zuge des Aktionsplans Wirtschaft gemeinsam mit den Unternehmen auf die Schiene gesetzt haben und nun schon konkrete Ergebnisse sehen."

Der Bürgermeister der Stadt Neuss Reiner Breuer: „In Neuss wurde mit dem ehemaligen Betriebshof des Tiefbaumanagements an der Rheintorstraße nun ein herausragender Standort für ein Mikro-Depot gefunden. Das Mikro-Depot ist ein weiterer wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität zur Sicherstellung von klimafreundlicher Paketzustellung in der Neusser Innenstadt. Nun sind die Dienstleister gefordert, in Kooperation miteinander dieses Mikro-Depot mit Leben zu füllen.“
 
Mikro-Depots sind Sammelorte für Waren, damit weniger große Lieferfahrzeuge in den Innenstädten fahren. Kleinere und emissionsarme Fahrzeuge können zum Beispiel die Auslieferung übernehmen. Das können bei kleineren Sendungen auch Lastenfahrräder sein. So kann auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
 
Mit der Durchführung der Studie zu Mikro-Depots beauftragte die IHK Mittlerer Niederrhein als Initiator und Motivator das Unternehmen agiplan und das Fraunhofer-Institut IML. Sie stellen für die drei Städte Krefeld, Mönchengladbach und Neuss den Prozess von der Konzeptionierung eines Mikro-Depots bis zum tatsächlichen Betriebsstart dar. Bemerkenswert: Das neue Mikro-Depot-Handbuch entstand innerhalb von acht Monaten nach Übergabe des Förderbescheides durch das Land.
 
Hintergrund:
Einen Förderbescheid in Höhe von rund 160.000 Euro für das Mikro-Depot-Projekt übergab Verkehrsminister Hendrik Wüst an Jürgen Steinmetz, den Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein im September 2020. Mit der Richtlinie zur Förderung der vernetzten Mobilität  und des Mobilitätsmanagements (FöRi-MM) können seit dem 1. Juni 2019 Kreise, Städte und Gemeinden Landesmittel beantragen für:
 
• Mobilitätskonzepte und Studien
• Maßnahmen zur Digitalisierung des Verkehrssystems
• Mobilstationen und andere Infrastrukturen
• Maßnahmen des Mobilitätsmanagements
 
Der Fördersatz beträgt bis zu 80 Prozent. Nicht förderfähig sind reine ÖPNV-Maßnahmen, Straßen- und Radwegebau sowie rein städtebauliche Maßnahmen. Projektanträge können bei den zuständigen Bezirksregierungen gestellt werden. Fragen beantworten auch die regionalen Koordinierungsstellen beim Zukunftsnetz Mobilität NRW.
 

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