Wissenschaftsrat empfiehlt Förderung von drei neuen Forschungsbauten in Nordrhein-Westfalen in Höhe von rund 203 Millionen Euro

Projekte der Universitäten Dortmund, Düsseldorf und Paderborn erhalten Bestnote – Nordrhein-Westfalen erneut an der Spitze der Bundesländer

27. April 2020
PHB Forschung Biologie

Der Wissenschaftsrat hat sich für die Förderung von drei Forschungsbauten in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen.

Kultur und Wissenschaft

Der Wissenschaftsrat hat sich für die Förderung von drei Forschungsbauten in Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Rund 203 Millionen Euro sollen in der nächsten Förderphase 2021 des Bund-Länder-Programms Forschungsbauten an die Technische Universität Dortmund, die Heinrich-Heine-Universität mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf sowie die Universität Paderborn gehen. Von den Gesamtfördermitteln des Programms in Höhe von 428,4 Millionen Euro entfällt somit fast die Hälfte auf Nordrhein-Westfalen. Die Gelder kommen zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land. Die endgültige Entscheidung über eine Förderung trifft die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK), die voraussichtlich Ende Juni tagt.
 
Bundesweit sind insgesamt neun Projekte zur Förderung empfohlen worden. Die drei Vorhaben aus Nordrhein-Westfalen wurden vom Wissenschaftsrat in allen Dimensionen mit der Bestnote „herausragend“ bewertet. Sie teilen sich somit den ersten Platz, gleichauf mit drei Projekten aus anderen Ländern. Beurteilt werden zum Beispiel die Zielstellung oder die wissenschaftlichen Vorarbeiten. Bereits im vergangenen Jahr lag Nordrhein-Westfalen - bezogen auf das Programm - im Ländervergleich an der Spitze.
 
„Die Anzahl der ausgewählten Projekte und die Höhe der dafür vorgeschlagenen Fördermittel sind ein starker Beleg für die Exzellenz der Forschung in Nordrhein-Westfalen sowie für die Bereitschaft des Landes, in Forschung zu investieren“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Das Ergebnis zeigt auch, wie viele hervorragende Wissenschaftlerinnen wir in Nordrhein-Westfalen haben, denn zwei der drei Projekte haben Frauen als Sprecherinnen, die zudem erfolgreiche Leibniz-Preisträgerinnen sind. Das ist ein schöner Erfolg.“
 
Die Förderung von Forschungsbauten und Großgeräten an Hochschulen ist Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern. Förderfähig sind nur Vorhaben, die der überregional bedeutsamen Forschung dienen. Dabei ist zunächst eine Begutachtung der von den Ländern eingereichten Anträge durch den Wissenschaftsrat vorgesehen. Auf dieser Basis entscheidet die GWK jeweils abschließend über die Aufnahme in die Förderung.
 
Folgende Projekte wurden zur Förderung empfohlen:

Technische Universität Dortmund: Center for Advanced Liquid-Phase-Engineering Dortmund (CALEDO)
Sprecherin: Prof. Dr. Gabriele Sadowski
Flüssigphasen spielen eine Schlüsselrolle in der chemischen, biotechnologischen und pharmazeutischen Industrie. Im geplanten Forschungsbau CALEDO sollen aufbauend auf einem fundamentalen Verständnis der molekularen Wechselwirkungen Methoden entwickelt werden, die ein wissensbasiertes Design geeigneter Reaktions- und Trennmedien sowie von besonderen Verbindungen gestatten. Dadurch soll die Zahl aufwändiger Versuchsreihen für zukünftige Prozessentwicklungen reduziert, bisher zufällig gefundene Lösungen durch optimale ersetzt und technische Anwendungen entwickelt werden, die bisher als nicht oder nicht ökonomisch realisierbar gelten.
 
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf/Universitätsklinikum Düsseldorf: Translational science building for CARDiovascular research in DIABetes (CARDDIAB)
Sprecher: Prof. Dr. Malte Kelm, Prof. Dr. Michael Roden
Übergeordnetes Ziel von CARDDIAB ist die fächerübergreifende Untersuchung der Wechselwirkungen kardiovaskulärer und metabolischer Systeme. Hierdurch sollen auch individuelle Krankheitsverläufe und Therapiekonzepte bei fortgeschrittenen metabolisch-kardiovaskulären Krankheitsbildern identifiziert und entwickelt werden. Studien können an gesunden und erkrankten Probandinnen und Probanden direkt an der Schnittstelle kardiovaskulärer und metabolisch-diabetologischer Störungen durchgeführt werden. Aufgrund der Häufigkeit und gesellschaftlichen Bedeutung von Herz-/Kreislauferkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 sind die hier geplanten Studien mit dem Blick beider Fächer und der Integration von Grundlagenforschung und klinischer Entwicklung von dringender medizinischer, sozialer und ökonomischer Notwendigkeit zur Verbesserung der Versorgung.
 
Universität Paderborn: Laboratory for Photonic Quantum Systems (PhoQS Lab)
Sprecherin: Prof. Dr. Christine Silberhorn
Im PhoQS Lab werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Physik, Elektrotechnik, Informatik und Mathematik zusammenarbeiten, um sowohl in der Technologieentwicklung zu photonenbasierten Quantenanwendungen als auch in der theoretischen und experimentellen Konzeptfindung einer skalierbaren Quantenphotonik grundlagenorientiert neue Forschungsansätze zu entwickeln. Quantentechnologien stehen an der Schwelle zwischen reiner Grundlagenforschung und praxistauglicher Technologie.
 
 
 

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