Vielfältiger Islam versus gewaltbereiter Salafismus: Landeszentrale für politische Bildung bietet Fachtagung für pädagogische Fachkräfte

Informationen über den Islam und Hilfestellungen im Umgang mit Extremismus-gefährdeten Jugendlichen – Staatssekretär Kaiser: Ausgrenzung und Extremismus entschieden entgegentreten

20. November 2019

Die Landeszentrale für politische Bildung im Ministerium für Kultur und Wissenschaft wendet mit der Fachtagung „Vielfältiger Islam versus gewaltbereiter Salafismus. Möglichkeiten der Prävention und Intervention!“ in Siegen gezielt an pädagogische Fachkräfte.

Kultur und Wissenschaft

Die Landeszentrale für politische Bildung im Ministerium für Kultur und Wissenschaft wendet sich am 21. November 2019 mit der Fachtagung „Vielfältiger Islam versus gewaltbereiter Salafismus. Möglichkeiten der Prävention und Intervention!“ in Siegen gezielt an pädagogische Fachkräfte. Mit der Tagung will die Landeszentrale ein differenziertes Islambild vermitteln, Islamfeindlichkeit diskutieren, über die Hintergründe des gewaltbereiten Salafismus informieren und Hilfestellungen im Umgang mit radikalisierten Jugendlichen an die Hand geben.
 
Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, wird die Fachtagung in der Siegerlandhalle offiziell eröffnen. „Für ein gelingendes Zusammenleben aller Menschen und den Erhalt einer demokratischen politischen Kultur ist kulturelle und religiöse Toleranz eine entscheidende Voraussetzung. Der Abbau der Bedrohungsszenarien trägt entschieden dazu bei, die Gesellschaft gegen populistische und extremistische Anfeindungen zu wappnen. Ausgrenzungen und Abwertungen dürfen in unserer Gesellschaft nicht hingenommen werden“, sagte Kaiser. „Extremistischen Bestrebungen jedoch, die sich auf den Islam berufen, unsere Verfassung ablehnen und unsere Demokratie in Frage stellen, müssen wir entschieden entgegentreten. Vor allem für junge Menschen kann dieses Gedankengut zu einer Gefahr werden.“
 
Die große Mehrheit der rund 1,5 Millionen Musliminnen und Muslime in Nordrhein-Westfalen lebt ihren Glauben friedlich. Vielfältige Studien belegen jedoch, dass islamfeindliche Positionen von breiten Gesellschaftsschichten geteilt werden. Dies liegt auch daran, dass im öffentlichen Diskurs nur unzureichend zwischen Islam als Religion und extremistischen Strömungen wie dem gewaltbereiten Salafismus unterschieden wird. Der Anteil der radikalen Islamisten beträgt in Nordrhein-Westfalen schätzungsweise ein Prozent. Anfällig für die extremistische Ideologie sind insbesondere Jugendliche aus weniger privilegierten Verhältnissen, die nach Orientierung suchen.
 
Die Fachtagung bildet den vorläufigen Abschluss der Informationsreihe, die die Landeszentrale 2018 gestartet hat. Sie zeigt auf, dass sich islamistische Radikalisierung im Kontext globaler wie auch inländischer Konflikte vollzieht. Angebote der Prävention müssen daher bestehende Konflikte bearbeiten und Desintegrationserscheinungen entgegenwirken. Redner sind unter anderem Prof. Mouhanad Khorchide (Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster) und Prof. Dr. Ahmet Ünalan (Lehrstuhl Moderne Türkeistudien und Integrationsforschung der Universität Duisburg-Essen).
 
Mit der Tagung richtet sich die Landeszentrale an pädagogische Fachkräfte, Lehramtsanwärterinnen und -anwärter sowie Fachkräfte der Präventionsarbeit. Ziel ist es, sie für das Thema zu sensibilisieren und sie in ihrem Arbeitskontext zu unterstützen. Die Veranstaltung findet ganztägig von 08.30 Uhr bis 17.00 Uhr im Tagungs- und Kongresszentrum Siegerlandhalle, Koblenzer Straße 151, 57072 Siegen, statt. Partner sind die Ministerien für Schule und Integration sowie das Ministerium des Innern.
 
Anmeldungen sind hier möglich.

Mehr Informationen finden Sie unter www.politische-bildung.nrw.de
 

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