„Unfassbare Verbrechen müssen jeder neuen Generation Mahnung sein“ – Ministerpräsident Laschet gedenkt in Auschwitz Opfern des Holocaust

Teilnahme an Gedenkfeier auf Einladung des polnischen Staatspräsidenten / Besuch in Auschwitz gemeinsam mit jungen Juden, Christen und Muslimen

27. Januar 2019
Ministerpräsident Armin Laschet gedenkt in Auschwitz den Opfern des Holocaust

Zur Erinnerung an das Menschheitsverbrechen der Shoa und als Zeichen des entschlossenen Einstehens gegen Antisemitismus hat Ministerpräsident Armin Laschet, begleitet von der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, und der Integrations-Staatssekretärin Serap Güler, am 27. Januar 2019, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, das ehemalige deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besucht.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Zur Erinnerung an das Menschheitsverbrechen der Shoa und als Zeichen des entschlossenen Einstehens gegen Antisemitismus hat Ministerpräsident Armin Laschet, begleitet von der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, und der Integrations-Staatssekretärin Serap Güler, am 27. Januar 2019, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, das ehemalige deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besucht. Der Ministerpräsident wurde vor Ort von einer Gruppe nordrhein-westfälischer Jugendlicher und junger Erwachsener christlichen, jüdischen und muslimischen Glaubens im Alter von 16 bis 24 Jahren begleitet, die auf Einladung der Union progressiver Juden in Deutschland zur gleichen Zeit eine gemeinsame Begegnungsfahrt nach Auschwitz unternehmen.

Ministerpräsident Armin Laschet: „Die Erinnerung an die Shoa lebendig zu halten ist eine Verpflichtung für uns alle. Für uns in Nordrhein-Westfalen, in dem heute die größte jüdische Gemeinschaft der Bundesrepublik lebt, ist die Mahnung und die Wahrung der Erinnerung an das Gräuel der Nazi-Zeit ein persönliches Anliegen.“ Und weiter: „Die unfassbaren Verbrechen der Vergangenheit müssen jeder neuen Generation Mahnung und Verpflichtung sein. Die Lehren aus der Shoa müssen immer zum Kern der politisch-historischen Bildung an unseren Schulen gehören. Alle Schülerinnen und Schüler müssen sich damit auseinandersetzen – ganz egal, woher sie kommen oder welcher Religion sie angehören.“
 
Mit den 24 Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat Ministerpräsident Laschet am Sonntagvormittag einen Rundgang im ehemaligen Lager Auschwitz I gemacht, gemeinsam mit ihnen in einem interreligiösen Gebet der Opfer des Holocausts gedacht und einen Kranz niedergelegt.
 
Anschließend ist der Ministerpräsident mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einer Gesprächsrunde zusammengekommen, um sich über das Erleben dieser Erinnerungen vor Ort in Ausschwitz, Erfahrungen mit Antisemitismus und über ihre Sichtweisen als junge Christen, Juden und Muslime auf die Shoa auszutauschen. Es ist das erste Mal, dass ein nordrhein-westfälischer Ministerpräsident mit einer Gruppe junger Menschen dieser drei Weltreligionen das ehemalige deutsche Konzentrationslager besucht.
 
„Ich habe mich immer dafür stark gemacht, den christlich-jüdischen Dialog um den Islam zu erweitern. Umso dankbarer bin ich der Union progressiver Juden in Deutschland, dass sie eine Begegnungsfahrt nach Auschwitz mit jungen Menschen christlichen, jüdischen und muslimischen Glaubens unternimmt. So können mögliche Vorurteile abgebaut, unsere Verantwortung für jüdisches Leben besser verstanden und eine interreligiöse Erinnerungskultur etabliert werden“, so der Ministerpräsident.
 
Im Rahmen seines Besuches hat Ministerpräsident Laschet auf Einladung des polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda auch an der offiziellen Gedenkfeier zum 74. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau teilgenommen.
 
Ministerpräsident Laschet: „Das Gedenken an die Verbrechen der Shoa ist heute wichtiger denn je, da aus unterschiedlichen Richtungen der Hass gegen Juden wieder zu erstarken droht. Das akzeptieren wir nicht! Wir müssen den Antisemitismus von rechts konsequent bekämpfen – auf der Straße, im Netz, auf Schulhöfen. Ebenso sagen wir jenen Zuwanderern, die mit antisemitischer Tradition aufgewachsen sind: Wir dulden keine Form von Antisemitismus oder Diskriminierung“.
 
Auch deshalb hat die Landesregierung das Amt der Antisemitismusbeauftragten des Landes neu geschaffen und mit Bundesministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger besetzt. Die Landesbeauftragte koordiniert insbesondere präventive Maßnahmen der Antisemitismusbekämpfung und fungiert als Ansprechpartnerin für Opfer antisemitischer Übergriffe. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nahm im Rahmen der Reise nach Auschwitz auch an der Gesprächsrunde mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Nordrhein-Westfalen teil.

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Förderung der Erinnerungskultur als Schwerpunkt der Landesregierung

Die stärkere Verankerung von Erinnerungsarbeit in Lehrplänen und die Förderung von Besuchen an Gedenkstätten wie Auschwitz ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Das Land fördert seit rund zehn Jahren den Schüleraustausch mit Israel. Zudem hat die Landesregierung die Mittel dafür seit Amtsantritt 2017 nahezu verdoppelt. Darüber hinaus wurde die Förderung für Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur im aktuellen Haushalt 2019 um 20 Prozent erhöht. Damit stehen mehr als 1,8 Millionen Euro zur Verfügung.
 

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