Ministerpräsident Hendrik Wüst gedenkt des ersten frei gewählten Ministerpräsidenten Karl Arnold anlässlich des 75. Jahrestags seiner Wahl

Ministerpräsident Wüst: Wir gedenken eines europäischen Visionärs, Wegbereiters des Föderalismus und überparteilichen Landesvaters

17. Juni 2022
Ministerpräsident Hendrik Wüst steht am Grab von Karl Arnold

Vor genau 75 Jahren – am 17. Juni 1947 – wurde Karl Arnold zum Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen gewählt. Ministerpräsident Hendrik Wüst hat die Verdienste des ersten frei gewählten Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens gewürdigt und Blumen an dessen Grab auf dem Düsseldorfer Südfriedhof niederlegt.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Vor genau 75 Jahren – am 17. Juni 1947 – wurde Karl Arnold zum Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen gewählt. Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Freitag, 17. Juni 2022, die Verdienste des ersten frei gewählten Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens gewürdigt und Blumen an dessen Grab auf dem Düsseldorfer Südfriedhof niederlegt.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Karl Arnold steht für den demokratischen Neubeginn unseres Landes. Er hat entscheidend dazu beigetragen, die Fundamente für das junge Nordrhein-Westfalen zu legen. Wir sind dankbar für das Erbe, das er uns hinterlassen hat: die Soziale Marktwirtschaft, die vom Ausgleich zwischen Arbeit und Kapital, Arbeitgebern und Arbeitnehmern geprägt ist und wegweisende Ideen für ein europäisches Miteinander. Das Soziale und Versöhnende waren immer Maxime seines Handelns. Der von ihm formulierte Anspruch, Nordrhein-Westfalen müsse das soziale Gewissen der Bundesrepublik Deutschland sein, bleibt auch in Zukunft Losung der Landespolitik. Heute gedenken wir eines europäischen Visionärs, Wegbereiters des Föderalismus und überparteilichen Landesvaters.“

Karl Arnold war von 1947 bis 1956 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Gründung Nordrhein-Westfalens wurde er am 17. Juni 1947 der erste frei gewählte Ministerpräsident. In den Jahren 1950 und 1954 wurde er durch den Landtag wiedergewählt. In seine Amtszeit als Ministerpräsident fielen der Wiederaufbau des Landes und der Staatsaufbau Nordrhein-Westfalens sowie die Eingliederung des Landesteils Lippe in das noch junge Land. Karl Arnold setzte in seinen Regierungsjahren entscheidende Impulse zur Gründung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, zu einer Politik für junge Menschen und zur Mitbestimmung in Unternehmen. Mit seinen Vorstellungen zur Montanunion hat er auch der Einigung Europas eine Idee gegeben.

Karl Arnold wurde am 21. März 1901 in Herrlishöfen im heutigen Baden-Württemberg geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich Arnold in den christlichen Gewerkschaften und Verbänden. Auf Grund seines Engagements wurde Karl Arnold von der Gestapo verfolgt. Nach dem Krieg war Karl Arnold von Februar 1946 bis Juni 1947 Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf und wurde 1946 nach der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen durch die britische Militärregierung als Mitglied in den Landtag berufen. Von 1946 bis 1947 war er Stellvertreter des Ministerpräsidenten. 1948 bis 1949 gehörte er dem Parlamentarischen Rat an, von 1949 bis 1950 war er erster Präsident des Bundesrats sowie von 1957 bis 1958 Mitglied des Bundestags. Karl Arnold verstarb am 29. Juni 1958.

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