Ministerpräsident Armin Laschet verleiht Staatspreis an Navid Kermani

Intellektueller Brückenbauer und Vordenker des Zusammenlebens in Vielfalt

6. Oktober 2017

Die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Staatspreis, erhält in diesem Jahr der in Köln lebende Schriftsteller, Publizist und Orientalist Navid Kermani. Ministerpräsident Armin Laschet wird den in Siegen geborenen und aufgewachsenen Sohn iranischer Einwanderer, der als Autor und Redner weit über die Landesgrenzen hinweg höchstes Ansehen genießt, am 27. November 2017 in seiner Wahlheimat Köln auszeichnen.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Staatspreis, erhält in diesem Jahr der in Köln lebende Schriftsteller, Publizist und Orientalist Navid Kermani. Ministerpräsident Armin Laschet wird den in Siegen geborenen und aufgewachsenen Sohn iranischer Einwanderer, der als Autor und Redner weit über die Landesgrenzen hinweg höchstes Ansehen genießt, am 27. November 2017 in seiner Wahlheimat Köln auszeichnen.
 
Ministerpräsident Armin Laschet:
„Navid Kermani ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. Mit seinen zahlreichen Publikationen und viel beachteten Reden, in denen er sich mit Sprache und Literatur, Religion und Politik sowie europäischer Integration, globaler Migration und deutscher Identität befasst, erweist er sich als Intellektueller mit Alltagsrelevanz, der zum Zusammenleben in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa wesentlich beiträgt. Dafür verdient er die höchste Auszeichnung Nordrhein-Westfalens, unseres Landes, das wie kein anderes vielfältig und europäisch ist.
 
Navid Kermani führt Kulturen und Religionen zusammen, ohne sie zu vermischen. Er kann ebenso kenntnisreich und respektvoll über islamische Mystik wie über das Christentum sprechen. Er baut Brücken in der durch Zuwanderung vielfältig gewordenen Gesellschaft und lehrt sie den respektvollen und wertschätzenden Umgang mit vielfältigen Ansichten, Überzeugungen und Lebensweisen. Kermani hat immer einen erkennbaren Standpunkt und zugleich die Offenheit, den Anderen wahr- und ernstzunehmen. Diese Haltung tut unserem Land gut. Sie dient dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
 
Seine Liebe zur deutschen Sprache und zur deutschen Literatur begeistern seine Leser ebenso wie seine journalistischen und wissenschaftlichen Arbeiten. Kermanis Einwürfe zu aktuellen politischen Fragen prägen die gesellschaftlichen Debatten in unserem Land und bringen sie voran. Dafür stehen neben vielen anderen Beiträgen sein Essay und sein Buch über die europäische Flüchtlingskrise, das die Menschen und ihre Schicksale in den Blick nimmt. Seine Worte auf der Kölner Trauerkundgebung für die Opfer der Pariser Anschläge im Januar 2015 trafen das Empfinden so vieler, die fassungslos und erschüttert mit Millionen weltweit dem Entsetzen des Terrors unserer Zeit sprachlos gegenüberstanden.
Seine Rede im Deutschen Bundestag – anlässlich des 65. Jahrestags der Gründung der Bundesrepublik Deutschland – gehört zu den großen Reden, die dieses Haus in seiner Geschichte erlebt hat – auch und gerade, weil sie eine offene und kontroverse Diskussion auslöste.
 
Mit seiner Rede zum zwanzigjährigen Bestehen des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München im Juli 2017 hat Navid Kermani die Bedeutung des kollektiven Erinnerns an Auschwitz und die Shoa nicht nur für die nach dem Krieg geborenen Deutschen aktuell und zeitnah für das 21.Jahrhundert beschrieben, sondern auch für Einwanderer und ihre Kinder, zu deren Identität und Verantwortung als deutsche Staatsbürger diese Jahre der deutschen Geschichte untrennbar gehören werden.“
 
Navid Kermani gehört zu den Initiatoren der „Akademie der Künste der Welt“ in Köln, die seit 2011 Internationalität und Interkulturalität fördert. Zu seinen Hauptwerken gehören „Große Liebe“, „Einbruch der Wirklichkeit. Auf dem Flüchtlingstreck durch Europa", „Zwischen Koran und Kafka. Westöstliche Erkundigungen“, „Ausnahmezustand. Reisen in eine beunruhigte Welt“ sowie „Ungläubiges Staunen. Über das Christentum“.
 
Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen hat Kermani erhalten, darunter 2011 die Buber-Rosenzweig-Medaille sowie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels im Jahr 2015. Im selben Jahr wurde er in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen.
 
Navid Kermani wird den Staatspreis an seinem 50. Geburtstag erhalten. Die Verleihung findet in seiner Wahlheimat Köln statt, wo er seit 1988 lebt. Der am 27. November 1967 in Siegen geborene Navid Kermani studierte Islamwissenschaften, Philosophie und Theaterwissenschaft und habilitierte sich 2005 im Fach Orientalistik.

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06.10.2017

Die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Staatspreis, erhält in diesem Jahr der in Köln lebende Schriftsteller, Publizist und Orientalist Navid Kermani. Ministerpräsident Armin Laschet wird den in Siegen geborenen und aufgewachsenen Sohn iranischer Einwanderer, der als Autor und Redner weit über die Landesgrenzen hinweg höchstes Ansehen genießt, am 27. November 2017 in seiner Wahlheimat Köln auszeichnen.

 

Hintergrund

Der Staatspreis wurde 1986 anlässlich des 40. Jahrestags der Gründung Nordrhein-Westfalens als höchste Auszeichnung des Landes gestiftet. Die Verleihung obliegt dem Ministerpräsidenten. Navid Kermani ist der 55. Preisträger.
 

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