Mehr Respekt, bitte! Verkehrsminister Groschek ruft zu Achtsamkeit in Bussen und Bahnen auf

18. November 2016

Gegenseitige Achtung und ein respektvoller Umgang stehen im Fokus der „Woche des Respekts“, zu der die Landesregierung aufgerufen hatte. In Bussen und Bahnen werden verstärkt Angriffe und Pöbeleien auf das Zugpersonal wahrgenommen. Aus diesem Grund hat Verkehrsminister Michael Groschek einem Ticketprüfer in einem Regionalexpress bei der Arbeit über die Schulter geschaut.

Verkehr

Gegenseitige Achtung und ein respektvoller Umgang stehen im Fokus der „Woche des Respekts“, zu der die Landesregierung aufgerufen hatte. In Bussen und Bahnen werden verstärkt  Angriffe und Pöbeleien auf das Zugpersonal wahrgenommen. Aus diesem Grund hat Verkehrsminister Michael Groschek einem Ticketprüfer in einem Regionalexpress bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Auch viele Fahrgäste fühlen sich im Nahverkehr nicht immer wohl. Deswegen wirbt die Sicherheitskampagne von Busse & Bahnen NRW für mehr Zivilcourage unterwegs.
 
Auf der Fahrt im RE6 von Düsseldorf nach Duisburg hat sich der Minister persönlich ein Bild vom Arbeitsalltag eines Ticketprüfers gemacht: „Natürlich haben sich im Zug heute alle vorbildlich benommen. Aber das ist nicht immer so, wie mir der Ticketprüfer erklärte. Das Servicepersonal im ÖPNV werde immer öfter beschimpft und angepöbelt, manchmal sogar tätlich angegriffen. Diese Aggression gegenüber Menschen, die einem eigentlich helfen wollen, können wir nicht dulden“, so Groschek zum Hintergrund der Aktion. Sein Appell an alle Fahrgäste lautet: „Mehr Respekt bitte.“
 
Im Anschluss an die Fahrt im Regionalexpress nahm Minister Groschek an einer Talkrunde mit Verantwortlichen und dem Zugpersonal im Duisburger Hauptbahnhof teil. Dabei erläuterte Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR): „Auch wir stellen fest, dass der Ton gegenüber Zug- und Servicepersonal aggressiver wird. Es scheint sich hier tatsächlich ein allgemeiner, gesellschaftlicher Trend abzuzeichnen, der bedauerlicherweise durch häufigeres Ausfallendwerden und Pöbeln bis hin zu körperlichen Attacken gekennzeichnet ist. Dieses Phänomen geht quer durch alle Gesellschaftsschichten“.
 
Dass es auch anders geht und es sehr wohl positive Tendenzen gibt, die dem entgegenwirken, zeigte das Beispiel von Lena-Sophia Nobbe. Die Abellio-Mitarbeiterin wurde 2016 zur „Eisenbahnerin mit Herz“ gekürt, weil sie nach Beschwerden von Fahrgästen eine Gruppe von Flüchtlingen kurzerhand in die Erste Klasse umsetzte und damit ein eindeutiges Zeichen setzte. „Das ist ein Beispiel für Zivilcourage, von der ich mir wirklich mehr wünschen würde“, lobte Minister Groschek. „Aber in Notfällen braucht niemand gleich zum Superhelden zu mutieren. Es reicht manchmal aus, einfach die 110 zu wählen und so schnell Hilfe zu organisieren.“
 
Anschließend erläuterte Birgit Strecker vom Kompetenzcenter Marketing NRW das Ziel der neuen Kampagne für mehr Zivilcourage: „Wir wollen die Menschen direkt ansprechen. Busse und Bahnen sollen sichere Räume sein, in denen sich jeder wohl fühlt. Respektloses Verhalten, welches die Sicherheit anderer Fahrgäste gefährdet, verdient keine Toleranz. Dazu kann jeder seinen Beitrag leisten – im Notfall kann jeder die 110 wählen und Hilfe organisieren.“

Statements

Dirk Schnurbus, Geschäftsführer Finanzen DB Regio AG, Region NRW:
„Aus Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und Fahrgästen  schulen wir unsere Bordpersonale kontinuierlich im Umgang mit Konfliktsituationen. Starke und kompetente Präsenz im Zug hat aus Fahrgastsicht Priorität. Wie müssen gemeinsame Wege finden, dieser Anforderung noch umfassender gerecht zu werden.“
 
Wolfgang Wurm, Präsident der Bundespolizeidirektion St. Augustin
„Die Bundespolizei trägt als Sicherheitspartner einen wesentlichen Teil zum Sicherheitsgefüge in NRW bei. Wir als Bundespolizei unterstützen die Sicherheitskampagne für mehr Zivilcourage und Respekt!
Ein respektvoller Umgang miteinander sowie eine offene und freundliche Kommunikation zwischen dem Bürger und der Polizei erleichtern und fördern die Aufgabenwahrnehmung der Bundespolizei.
Die Bundespolizei ist auf die aktive Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.
Ob Sie Hilfe organisieren oder aktiv vor Ort einschreiten, Beobachten und andere zur Mithilfe auffordern,  sich um Opfer kümmern oder später als Zeuge zur Verfügung stehen - jeder kann einen Beitrag zu mehr Sicherheit leisten. Unterstützen Sie die Sicherheitsbehörden/ Bundespolizei beim Kampf gegen Gewalt und Respektlosigkeit und seien Sie mutig, ohne sich selber zu gefährden. Niemand muss den Superhelden spielen, aber im Notfall wählen Sie die 110!
Die Bundespolizei ist zudem rund um die Uhr über die kostenfreie Service-Hotline 0800/ 6 888 000 zu erreichen!“
 
Dr. Elke Bartels, Polizeipräsidentin Duisburg
„Wer kennt nicht das etwas mulmige Gefühl, wenn man im Dunkeln allein an einer Bushaltestelle steht oder wenn einem in der Bahn aggressive Menschen gegenüber treten? Wenn Sie oder Ihre Mitmenschen tatsächlich einmal Opfer werden sollten, dann ist es gut zu wissen, was man tut. Alarmieren Sie bitte sofort die Polizei. Denn eines ist sicher, Sie haben immer eine Wahl. Wählen Sie 110!“
 
Martin Husmann,
Vorstandssprecher Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR:
„Die vom VRR und der Kötter Unternehmensgruppe gemeinsam ins Leben gerufene muTiger-Stiftung zur Unterstützung von Zivilcourage bei den Fahrgästen zeigt beispielsweise, wie sie sich in ‚kritischen‘ Situationen richtig verhalten und helfen, ohne sich selbst dabei in Gefahr zu bringen.“

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