Gender-Kongress 2020: Ministerin Pfeiffer-Poensgen fordert Chancengleichheit für Frauen in der Wissenschaft

Expertinnen und Experten diskutieren Ergebnisse des Gender-Reports 2019 – Studie belegt „Gender Pay Gap“ an Hochschulen

11. Februar 2020
Eine dunkelhaarige Frau im weißen Kittel hält einen Glaskolben mit hellblauer Flüssigkeit in der linken Hand und schaut es prüfend an. Im Hintergrund eine grüne Tafel mit chemischen Formeln in weißer Kreideschrift.

Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben heute – am „Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ der UN – beim Gender-Kongress 2020 des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft in Essen über den Stand der Gleichstellung an nordrhein-westfälischen Hochschulen diskutiert.

Kultur und Wissenschaft

Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben heute – am „Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ der UN – beim Gender-Kongress 2020 des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft in Essen über den Stand der Gleichstellung an nordrhein-westfälischen Hochschulen diskutiert. Hauptthema der Veranstaltung unter dem Titel „Please mind the gap – Geschlechter(un)gerechtigkeit an Hochschulen“ waren die Ergebnisse des Gender-Reports des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung Nordrhein-Westfalen. Der Gender-Report, der vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Auftrag gegeben wird, erscheint alle drei Jahre und wurde zuletzt im Dezember 2019 veröffentlicht. Der aktuelle Report legt einen Schwerpunkt auf die ungleiche Bezahlung von Professorinnen und Professoren an Hochschulen, den sogenannten „Gender Pay Gap“.
 
Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen forderte die Hochschulen in ihrer Rede dazu auf, der ungleichen Bezahlung von Professorinnen und Professoren entgegenzuwirken: „Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen ist weiblich, Frauen und Mädchen verkörpern somit rund 50 Prozent des Potenzials dieses Landes. Entsprechend sollten sie auch in gleichem Maße an den Chancen und Errungenschaften des Hochschul- und Wissenschafts­systems teilhaben. Es darf nicht hingenommen werden, dass Frauen bei gleicher Leistung schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen. Es gilt, an den Hochschulen und darüber hinaus, das Bewusstsein für dieses Problem zu stärken.“
 
Der Gender-Report 2019 kommt zu dem Ergebnis: Die Lohnunterschiede zwischen Professorinnen und Professoren sind durch die im Jahr 2002 eingeführten leistungsbezogenen Entgeltbestandteile im Rahmen der Wissenschafts-Besoldung (W-Besoldung) entstanden. Die W-Besoldung regelt die Dienstbezüge für Professorinnen und Professoren in Deutschland. Leistungsbezüge sind Teil der Besoldung und werden im Rahmen von Bewerbungsverfahren beispielsweise für besondere Erfolge in Forschung oder Lehre gewährt. Verbeamtete Vollzeit-Professorinnen verdienen im Rahmen dieser Leistungsbezüge über alle Besoldungsgruppen hinweg jeden Monat durchschnittlich 521 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen.
 
Der Gender-Kongress richtet sich an Hochschulleitungen, Gleichstellungsbeauftragte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter der Politik. Ziel des Kongresses ist es, dass sich Expertinnen und Experten über Hochschulentwicklungen und Gleichstellungsinstrumente verständigen sowie Strategien zur Gleichstellung von Frau und Mann entwickeln.
 
Den Gender-Report 2019 finden Sie hier.

 

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