Die Schriftstellerin Ruth Weiss erhält für ihr Engagement gegen Rassismus das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Die Schriftstellerin und Journalistin Ruth Weiss hat für ihr jahrzehntelanges Engagement gegen Rassismus und Apartheid das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten.
Die Schriftstellerin und Journalistin Ruth Weiss hat für ihr jahrzehntelanges Engagement gegen Rassismus und Apartheid das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. In Vertretung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft überreichte Ministerin Angelica Schwall-Düren die Auszeichnung in der Burg Lüdinghausen.
Die 90-jährige Ruth Weiss erhält das Bundesverdienstkreuz in Anerkennung ihres Lebenswerkes. Als in Deutschland geborene Jüdin musste sie 1936 vor dem Naziterror fliehen und emigrierte als 12-Jährige mit ihrer Familie nach Südafrika, wo sie mit dem System der Apartheid konfrontiert wurde. Ministerin Schwall-Düren: „Es waren die Erfahrungen in diesen beiden Unrechtsregimen, die ihren lebenslangen Kampf gegen Rassismus prägten und dazu führten, dass Ruth Weiss als Journalistin über Jahrzehnte ihre Stimme gegen Regierungen erhob, die einzelne Bevölkerungsgruppen unterdrücken. Sie verurteilte das Apartheidsregime in Südafrika ebenso wie die Ausgrenzung der farbigen Bevölkerung im damaligen Rhodesien.“
Anfang der Sechziger Jahre wurde Ruth Weiss zur „persona non grata“ in Südafrika erklärt und wenig später auch aus ihrer damaligen Heimat Rhodesien – heute Simbabwe – ausgewiesen. Im Jahr 2002 kehrte sie nach Stationen unter anderem in England nach Deutschland zurück und wohnt seitdem in Lüdinghausen.
Ministerin Schwall-Düren: „Ruth Weiss hat in ihrem langen und schaffensreichen Leben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass Worte eine wirkungsvolle Waffe im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung sein können. Und bis heute weiß sie die rechten Worte zu finden. Ob sie in Schulen über ihre Erfahrungen im Deutschland des Nationalsozialismus berichtet, ob sie Eine-Welt-Gruppen an ihren afrikanischen Erlebnissen teilhaben lässt oder ob sie in über 30 Sachbüchern und Romanen aus ihrem bewegten Leben erzählt. Dieser bemerkenswerte Einsatz eines besonderen Menschen verdient unseren großen Respekt.“
Ruth Weiss ist im Beirat des Weltfriedensdienstes Berlin tätig, nimmt bundesweit an Veranstaltungen zu Rassismus und Apartheid als Zeitzeugin zur politischen Situation im südlichen Afrika teil und referiert über die damalige und aktuelle Situation in den Ländern. Für das Zimbabwe Netzwerk schreibt sie vierzehntägig Kolumnen zur aktuellen Entwicklung. Als Schriftstellerin hat Ruth Weiss Romane geschrieben, die auch in die Schulliteratur aufgenommen wurden. Das Buch „Meine Schwester Sara“ war zum Beispiel im Schuljahr 2006/2007 die Prüfungslektüre der Realschulen in Baden-Württemberg. In ihrem jetzigen Wohnort Lüdinghausen arbeitet sie aktiv in der Gruppe mit, die die sogenannten „Stolpersteine“ in Lüdinghausen initiierte. Im Jahr 2005 wurde Ruth Weiss für den Friedensnobelpreis nominiert.
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