Ministerpräsident Armin Laschet zum Tod von Bundesarbeitsminister a.D. Norbert Blüm

24. April 2020
Norbert Blüm

Der langjährige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Norbert Blüm, ist in der vergangenen Nacht im Alter von 84 Jahren gestorben.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Der langjährige Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Norbert Blüm, ist in der vergangenen Nacht im Alter von 84 Jahren gestorben.

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Ministerpräsident Armin Laschet: „Mit Norbert Blüm verliert unser Land eine der bekanntesten und zugleich beliebtesten Persönlichkeiten der Nachkriegsgeschichte. Für viele Menschen war er der „ewige Arbeits- und Sozialminister“, das soziale Gewissen der Bonner Republik – 16 Jahre stand der an der Spitze des Ministeriums. Über Jahrzehnte war er zudem Mitglied des Deutschen Bundestages. Bonn und das Rheinland sind für Norbert Blüm seit Jahrzehnten auch seine persönliche Heimat geworden.
 
Das hohe Staatsamt war für ihn niemals ein Zweck an sich. Er engagierte sich in der ihm eigenen Art und Weise mit Herzblut für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Schutzbedürftige und Menschen, die gerade nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Sein Herzensanliegen und Antrieb waren es immer, das Leben der Menschen zu verbessern. Neben vielen anderen sozialen Errungenschaften bleibt insbesondere die Einführung der Pflegeversicherung mit ihm verbunden und unvergessen. Er war lebensfroh, menschennah und streitbar. Er kämpfte für die Schwächsten und gab ihnen eine couragierte Stimme. Er war mutig gegenüber den Mächtigen. Sein Auftritt als Minister in Chile, als er gegenüber dem Diktator Pinochet offen Folter kritisierte, bleibt mir unvergessen. 
 
Sein christlicher Glaube war für Norbert Blüm eine unerschöpfliche Kraftquelle für sein lebenslanges Wirken. Auch in den Jahren nach seinem Ausscheiden aus Regierung und Parlament blieb er in besonderem Maße für Gerechtigkeit und Menschenrechte engagiert. Sein ansteckender Idealismus hat Viele beeindruckt und ihm parteiübergreifend hohe Anerkennung und Beliebtheit verschafft. 
 
Norbert Blüm war für meine Generation stets präsent. Mir persönlich hat er oft Rat gegeben, man konnte mit ihm lachen und ihm stundenlang zuhören. Seine schwere Krankheit hat seine positive Haltung zum Leben nicht verändert. Sein letzter Brief vor wenigen Tagen machte Mut in schwierigen Zeiten, so wie er immer andere motivierte, ermutigte, inspirierte und stark machte im Engagement für das Gemeinwohl. 
 
Norbert Blüms liebenswerte Art, seinen leidenschaftlichen Einsatz für Gerechtigkeit, seine tief empfundene und gelebte Nächstenliebe – und nicht zuletzt seinen ausgeprägten Humor werden wir nicht vergessen. Norbert Blüm hat seinen festen Platz in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland. Wir sind seiner Frau Marita, seinen Kindern und seiner Familie in diesen Stunden im Gebet und in der gemeinsamen Trauer verbunden.“
 

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