Studie belegt: Talentförderprogramm NRW-Talentscouting schafft mehr Bildungsgerechtigkeit

Ergebnisse zeigen: Bildungsgerechtigkeit im Hochschulzugang bei Schülerinnen und Schülern wurde um bis zu 70 Prozent verbessert. Der Aufstieg durch Bildung wurde deutlich erleichtert. Ministerin Pfeiffer-Poensgen: Wir unterstützen junge, talentierte Mensc

3. Februar 2022
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Mit der Studie „Zukunfts- und Berufspläne nach dem Abitur“ wurde die Wirkung des Talentförderprogramms Talentscouting NRW auf den Bildungsverlauf der Teilnehmenden untersucht.

Kultur und Wissenschaft

Mit der Studie „Zukunfts- und Berufspläne nach dem Abitur“ wurde die Wirkung des Talentförderprogramms Talentscouting NRW auf den Bildungsverlauf der Teilnehmenden untersucht. Die Ergebnisse der vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin und der Universität zu Köln gemeinsam durchgeführten Studie zeigen, dass die Studienaufnahmequote von Schülerinnen und Schülern ohne akademischen Hintergrund durch das Programm signifikant erhöht wird. Das ist ein klarer Anhaltspunkt dafür, dass das zentrale Ziel des Talentscoutings, Ungleichheiten im Bildungsverlauf abzubauen, erreicht wird. Laut der Studie wurde durch das Talentscouting die Bildungsgerechtigkeit im Hochschulzugang bei der untersuchten Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe um bis zu 70 Prozent verbessert. Das Programm Talentscouting NRW zielt darauf, die Studienaufnahme oder die Aufnahme einer Berufsausbildung von Schülerinnen und Schülern zu unterstützen und  ihren Bildungsverlauf durch Beratung und Betreuung positiv zu beeinflussen. Insbesondere Schülerinnen und Schüler, deren Eltern nicht studiert haben, stehen hier im Fokus.

Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sagte bei ihrem heutigen Besuch im NRW-Zentrum für Talentförderung in Gelsenkirchen: „Mit dem Programm unterstützen wir junge Menschen dabei, ihre Talente zu entdecken, ihre Fähigkeiten zu entfalten und ihre Chancen zu nutzen. Die Talentscouts in Nordrhein-Westfalen mobilisieren mit ihrer wichtigen und engagierten Arbeit die Potenziale von Schülerinnen und Schülern insbesondere aus weniger privilegierten Familien und motivieren sie, ein Studium oder eine Berufsausbildung aufzunehmen. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass das Talentscouting an der richtigen Stelle ansetzt. Den Weg, junge, talentierte Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft bei ihrem beruflichen Werdegang zu unterstützen, wollen wir auch in den kommenden Jahren fortsetzen.“

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, freut sich: „Als wir 2011 mit dem Talentscouting gestartet sind, waren wir von unserem Ansatz überzeugt. Von manchem Druck, sich in etablierten Strukturen und eingefahrenen diagnostischen Routinen erklären zu müssen, haben wir uns nicht beirren lassen. Wenn man etwas ändern will, muss man bereit sein, neue Wege zu gehen. Wir sind stolz, dass die Arbeit des NRW-Zentrums für Talentförderung der Westfälischen Hochschule nun die wissenschaftliche Bestätigung erhalten hat. Vor allem zählt aber, dass so viele junge Menschen vom Talentscouting profitieren.“

Das sehr positive Ergebnis der Studie lässt sich insbesondere darauf zurückführen, dass das Talentscouting NRW dafür sorgt, dass die Bildungsentscheidung besser an das jeweilige Leistungsniveau angepasst wird. Talentierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademischen Hintergrund werden wirkungsvoll ermutigt, sich für ein Studium zu entscheiden. Ein weiterer Befund war, dass die Beratung und Begleitung im Rahmen des Talentscoutings auch Schülerinnen und Schüler aus akademisch vorgebildeten Elternhäusern, deren Abiturnoten unterdurchschnittlich waren, erkennbar bei der Entscheidung für eine Berufsausbildung unterstützen konnte. Das Talentscouting unterstützt somit Schülerinnen und Schüler dabei, ihre Leistungspotentiale in entsprechende Bildungswege umzusetzen und ihre Chancen zu ergreifen.

Das Talentscouting wird in Nordrhein-Westfalen an 17 Hochschulstandorten mit insgesamt mehr als 70 Talentscouts umgesetzt. Die Talentscouts kooperieren mit circa 400 Schulen und beraten derzeit rund 15.000 Schülerinnen und Schüler ergebnisoffen beim Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung oder ein (duales) Studium bis in den Job. Insgesamt konnten bereits 30.000 Schülerinnen und Schüler von diesem Beratungsangebot profitieren. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert das Programm Talentscouting NRW seit dem Jahr 2021 dauerhaft mit rund 6,4 Millionen Euro pro Jahr.

Weitere Informationen und die Studie finden Sie hier.

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