Nordrhein-Westfalen und Bayern legen vor: Zwei Bundesländer schaffen Hilfestrukturen für von häuslicher Gewalt betroffene Männer

18. Juni 2019
PM-Foto Scharrenbach und Schreyer

Häusliche Gewalt gegen Männer ist auch heute ein noch oft tabuisiertes Thema in der Gesellschaft. Nordrhein-Westfalen und Bayern haben sich nun auf einen gemeinsamen Weg verständigt, um Hilfestrukturen für von Gewalt betroffene Männer zu schaffen.

Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung

Häusliche Gewalt gegen Männer ist auch heute ein noch oft tabuisiertes Thema in der Gesellschaft. Nordrhein-Westfalen und Bayern haben sich nun auf einen gemeinsamen Weg verständigt, um Hilfestrukturen für von Gewalt betroffene Männer zu schaffen.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, und Kerstin Schreyer, Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales und Gleichstellungsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, stellen die Eckpunkte für den Aufbau der Unterstützungsstruktur für Männer vor. Dabei sind drei Säulen in Vorbereitung:

  1. Aufbau einer Hilfehotline und eines digitalen Beratungsangebots
  2. Aufbau von Schutzwohnungen und Beratungsangeboten
  3. Aufklärung, um das Thema „Gewalt gegen Männer“ sichtbar in der Gesellschaft zu platzieren und zu enttabuisieren.
Ministerin Ina Scharrenbach und Ministerin Kerstin Schreyer erklären dazu gemeinsam: „Nordrhein-Westfalen und Bayern legen vor: Auch Männer sind von häuslicher Gewalt betroffen. Hilfe- und Schutzstrukturen gibt es bisher kaum. Dabei bieten sich Kooperationsmöglichkeiten über Ländergrenzen hinweg vor allem beim Aufbau einer Hilfehotline nebst Onlineberatung an. Die Hotline ist als erste Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Männer gedacht. Ergänzt werden soll sie durch ein digitales Beratungsangebot. Darüber hinaus soll sie über bestehende Hilfeangebote informieren und entsprechende Kontaktdaten zur Verfügung stellen.“

Der Aufbau von Schutzwohnungen soll zunächst als Pilotprojekt in Form eines Antragsverfahrens initiiert werden. Diese werden durch beide Länder unabhängig voneinander betrieben.

Ministerin Ina Scharrenbach: „Erstmals beschäftigt sich in Nordrhein-Westfalen eine Landesregierung detailliert mit ,Gewalt gegen Männer´ und erarbeitet im Zusammenspiel mit Hilfsorganisationen Lösungen. Dazu erstellt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen derzeit einen ,Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Jungen, Männer und (L)SBTTI´. Der Landesaktionsplan soll 2021 dem Landtag vorgelegt werden. Im Juli 2018 hat die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen bereits die Landeskoordinierungsstelle zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Männer und zur Stärkung des Opferschutzes ins Leben gerufen. Die Zusammenarbeit und Kooperation zwischen Nordrhein-Westfalen und Bayern ist ein echter Meilenstein.“

Kerstin Schreyer: „Die Hilfsangebote für Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sind Teil eines umfassenden bayerischen Gewalt- und Präventionsschutzkonzepts. Dazu habe ich einen Drei-Stufen-Plan entwickelt, der neben dem Ausbau der Frauenhäuser, Notrufe und Fachberatungsstellen auch andere Formen von Gewalt in den Blick nimmt. Für mich ist wichtig, dass jeder der Hilfe braucht, einen Ansprechpartner für sein Anliegen findet. Dabei freut es mich besonders, dass wir mit Nordrhein-Westfalen an einem Strang ziehen und hier deutschlandweit Taktgeber sind.“

Beide Ministerinnen sind offen für die Aufnahme weiterer Bundesländer in der Gestaltung der nun aufzubauenden Hilfeinfrastrukturen.
 

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