Ministerpräsident Hendrik Wüst zum Tod von Staatspreisträger Karl Ganser

Ministerpräsident Wüst: Das Land Nordrhein-Westfalen trauert um einen Visionär des Strukturwandels

27. April 2022
Hendrik Wüst

Der Geograph und Stadtplaner Prof. Dr. Karl Ganser ist im Alter von 84 Jahren am 21. April 2022 in seinem Heimatort Breitenthal verstorben.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Der Geograph und Stadtplaner Prof. Dr. Karl Ganser ist im Alter von 84 Jahren am 21. April 2022 in seinem Heimatort Breitenthal verstorben.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Das Land Nordrhein-Westfalen trauert um einen Visionär des Strukturwandels und einen Architekten des neuen Ruhrgebiets. Mit Prof. Dr. Karl Ganser verlieren wir einen pragmatischen Denker moderner Stadtplanung und der Transformation einer gesamten Region.

Zeit seines Lebens richtete Prof. Dr. Ganser den Fokus auf innovative Projekte und die Zukunft der Stadtentwicklung. Seine zum Teil neuen Erkenntnisse und Forschungsanliegen haben dabei das Gebiet der Humangeographie maßgeblich beeinflusst. In der Praxis erwies sich Prof. Dr. Ganser als pragmatischer Antreiber, dessen immense Tatkraft unser Land bis zum heutigen Tage prägt. Viele Pilotprojekte waren durch seinen Innovationsgeist und einen eigenen Blick in die Zukunft geprägt. Dabei machte er sich einen Namen als kritischer Planer, der immer ein offenes Ohr für Bürgerinitiativen und Anliegen der Bevölkerung hatte.

Durch seine pragmatischen und innovativen Ideen für den Emscherraum wurde die Transformation einer gesamten Region maßgeblich ermöglicht. Als Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung Emscher Park war es sein Einsatz, der das Land vor dem Abriss kulturstiftender Industriedenkmäler wie der Zeche Zollverein, dem Stahlwerk in Duisburg-Meiderich oder dem Gasometer in Oberhausen bewahrte. Sein Engagement hat das Ruhrgebiet geprägt und stärkte so das Selbstvertrauen der gesamten Region.“

Prof. Dr. Karl Ganser wurde 1937 in Mindelheim geboren. 1964 wurde er an der TU München promoviert, im Jahr 1970 erfolgte die Habilitation. Von 1967 an war er als Projektleiter in der Stadtentwicklung der bayerischen Landeshauptstadt München tätig, bis er 1971 die Leitung des Instituts für Landeskunde in Bonn übernahm.

1974 wird unter der Regie Prof. Dr. Gansers das Institut für Landeskunde in Bonn mit dem Institut für Raumordnung zur Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung zusammengeführt. 1980 tritt er als Abteilungsleiter für Städtebau in das Ministerium für Landes- und Stadtentwicklung ein. Im Jahr 1989 wurde Prof. Dr. Ganser Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung Emscher (IBA). Seit seinem Ruhestand 1999 war er weiterhin als Gutachter und Mediator tätig.

Als Anerkennung seines Schaffens und Wirkens erhielt er eine Vielzahl von Auszeichnungen. Für seine herausragenden Verdienste um den Strukturwandel und die ökologische Erneuerung im Ruhrgebiet wurde Prof. Dr. Karl Ganser 2003 der Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Bereits 1999 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Ruhr-Universität Bochum, 1995 den Titel „Bürger des Ruhrgebietes“.

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