Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen geht an Mary Bauermeister

Die bildende Künstlerin ist die erste Preisträgerin der mit 25.000 Euro dotierten zentralen Auszeichnung des Landes – neuaufgelegte Förderpreise gehen an fünf junge Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Sparten

12. November 2021
Bild Kunst Farbe Pinsel

Mary Bauermeister ist die erste Preisträgerin des neuen, zentralen Kunstpreises des Landes Nordrhein-Westfalen. Die in Rösrath bei Köln lebende bildende Künstlerin wird nach einstimmigen Beschluss der Jury für ihr herausragendes künstlerisches Gesamtwerk geehrt.

Kultur und Wissenschaft

Mary Bauermeister ist die erste Preisträgerin des neuen, zentralen Kunstpreises des Landes Nordrhein-Westfalen. Die in Rösrath bei Köln lebende bildende Künstlerin wird nach einstimmigen Beschluss der Jury für ihr herausragendes künstlerisches Gesamtwerk geehrt. Der Kunstpreis ist mit 25.000 Euro dotiert.

„Das Werk von Mary Bauermeister hat über den rheinischen und deutschen Kontext hinaus Weltgeltung erlangt. Sie hat Kunst und Leben immer miteinander verbunden und in ihrer künstlerischen Praxis transdisziplinär gearbeitet, lange bevor dies zu einer theoretischen Kategorie der Kunst wurde. Hoch engagiert in der Förderung des künstlerischen Nachwuchses ist Mary Bauermeister inzwischen das, was man einen ‚artist’s artist‘ nennt: eine Künstlerin, die nachfolgende Generationen von Künstlerinnen und Künstlern prägt und inspiriert. Mit dem Kunstpreis 2021 möchten wir dieses herausragende, jahrzehntelange Schaffen würdigen. Ich gratuliere Frau Bauermeister sehr herzlich zu der Auszeichnung“, so Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Bauermeister ließ sich nach dem Studium an der Hochschule für Gestaltung in Ulm und der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken Mitte der 1950er Jahre in Köln nieder. Ihr Atelier in Köln gilt als Geburtsstätte der Fluxus-Bewegung und der Kunststadt Köln. Dort fanden in den frühen 1960er Jahren erste Veranstaltungen und Performances von u.a. Nam June Paik, John Cage und Otto Piene in Deutschland statt. Nach einer Einzelausstellung im Stedelijk Museum Amsterdam im Jahr 1962 zog Bauermeister nach New York, wo sie als eine der ersten Künstlerinnen vom Kunstmarkt akzeptiert und gefeiert wurde. Eine Wertschätzung, die ihr in den USA deutlich früher als in Deutschland zuteil wurde, wo sie noch lange im Schatten des berühmten Komponisten Karlheinz Stockhausen stand, mit dem sie zwischen 1967 und 1973 verheiratet war. Bauermeisters Werk umfasst neben Zeichnungen und Gemälden vor allem Objektbilder und Installationen sowie Landschaftsgestaltungen. Das Werk bewegt sich zwischen den Themenfeldern Kunst, Poesie, Natur, Musik, Mathematik, Esoterik und Wissenschaft – stets im Verbund mit gesellschaftlichen und politischen Diskursen. Ihre Arbeiten sind unter anderem im Besitz des Museum of Modern Art, des Whitney Museum, des Guggenheim Museum (alle in New York), des Hirshhorn Museum in Washington, des Stedelijk Museum und des Museum Ludwig in Köln. Bauermeister ist im Jahr 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Mit dem Kunstpreis Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung wieder eine zentrale Auszeichnung ins Leben gerufen, um die herausragende Leistung zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler zu würdigen. Der Preis wird einmal jährlich an eine bedeutende Künstlerin bzw. einen bedeutenden Künstler oder ein Künstlerkollektiv mit enger Beziehung zum Land Nordrhein-Westfalen verliehen. Ein vergleichbarer Preis ist zuletzt vor über 50 Jahren als „Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen“ verliehen worden. Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Mit dem Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen knüpfen wir an eine Tradition an und schaffen gleichzeitig etwas Neues: Spartenübergreifend ehrt der Kunstpreis ein überregional wie auch international künstlerisches Werk und macht es sichtbarer.“

Neben der Preisträgerin des Kunstpreises haben Ministerpräsident Hendrik Wüst und Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen auch die Preisträgerinnen und Preisträger des neuaufgelegten Förderpreises bekanntgegeben. Mit dem Förderpreis werden bereits seit 1957 herausragend begabte junge Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet. Nach einer Neuausrichtung wird der mit 15.000 Euro dotierte Förderpreis nun ebenfalls einmal jährlich jeweils in den Sparten Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst und Visuelle Künste verliehen. Auch bei der Vergabe des Förderpreises stehen Künstlerinnen und Künstler im Fokus, die biografisch oder durch ihr Schaffen eine Verbindung zu Nordrhein-Westfalen aufweisen. In diesem Jahr erhalten Lambert Latzke (Baukunst), Thibaut Surugue (Musik), Enis Maci (Literatur), Pinar Karabulut (Darstellende Kunst) und Silke Schönfeld (Visuelle Künste) den Förderpreis.

„Die Förderpreisträgerinnen und -preisträger haben in ihrem jeweiligen Feld die Jury durch herausragende Leistungen überzeugt. Mit der Auszeichnung wollen wir diese vielversprechenden künstlerischen Talente fördern. Sie lassen auch in Zukunft Großes erwarten. Zu den Förderpreisen beglückwünsche ich die Künstlerinnen und Künstler herzlich“, so Ministerin Pfeiffer-Poensgen.

 

Der Kunstpreis und fünf Förderpreise werden von Ministerpräsident Hendrik Wüst am 22. November 2021 um 19.00 Uhr im K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen verliehen. Die Jury unter Vorsitz von Ministerin Pfeiffer-Poensgen setzte sich wie folgt zusammen:

  • Visuelle Künste: Prof. Mischa Kuball (Künstler und Professor für public art an der KHM, Köln und Förderpreisträger 1992)
  • Literatur: Dr. Ulla Hahn (Dichterin, Schriftstellerin)
  • Musik: Dr. Wolfram Goertz (Musikredakteur u.a. Rheinische Post, Die Zeit)
  • Darstellende Kunst: Rita Thiele (Dramaturgin, zuletzt Chefdramaturgin am Hamburger Schauspielhaus)
  • Baukunst: Prof. Karl-Heinz Petzinka (Architekt, Rektor der
    Düsseldorfer Kunstakademie und Förderpreisträger 1981)

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