Kommende Schwerpunkte der Kulturförderung: Freie Musikszene, Museen und ländlicher Raum profitieren von Stärkungsinitiative Kultur

Ministerin Pfeiffer-Poensgen: Vielfalt fördern, Nordrhein-Westfalen für Künstlerinnen und Künstler attraktiv gestalten

10. September 2018
Kultur Ausstellung

Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hat bei einem Pressegespräch die nächsten Schwerpunkte der Stärkungsinitiative Kultur vorgestellt.

Kultur und Wissenschaft

Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen hat bei einem Pressegespräch die nächsten Schwerpunkte der Stärkungsinitiative Kultur vorgestellt.
 
„Wir wollen der Kultur in Nordrhein-Westfalen neue starke Impulse geben. Dabei berücksichtigen wir alle Sparten und Bereiche, um der vielfältigen Kulturlandschaft gerecht zu werden“, sagte Ministerin Pfeiffer-Poensgen. „Für diese Vielfalt sorgt insbesondere die ausgeprägte Freie Szene des Landes. Nach der Freien Szene der Darstellenden Künste wollen wir nun auch die Freie Musikszene stärken.“
 
Unterstützung erhält auch die für die Kulturgeschichte des Landes so wichtige Arbeit der Museen. In den Fokus der Förderungen rückt zudem der ländliche Raum. Verbesserte Infrastruktur und direkte Förderungen für Künstlerinnen und Künstler profilieren Nordrhein-Westfalen insgesamt als attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld für Kulturschaffende.
 
Förderung der Musikszene:
Eine Ensembleförderung stärkt die Freie Musikszene im Land erstmals systematisch. Sie wird in der Regel für drei Jahre gewährt und erlaubt auch die Förderung von administrativen Aufgaben. Das Fördervolumen beträgt 2020 bereits rund 1,4 Millionen Euro und soll weiter anwachsen. Für bereits anerkannte freie Ensembles sollen im Rahmen einer Exzellenzförderung zusätzlich bis zu 500.000 Euro jährlich bereitstehen.
 
Weitere Förderinstrumente, die in die Freie Musikszene hineinwirken, sind die Spielstättenförderung, die von 40.000 Euro auf 140.000 Euro deutlich aufgestockt wird, und eine neue Exzellenz-Initiative im Bereich der Jazz-Musik in Höhe von 120.000 Euro, die einzelne Musikerinnen und Musiker bei der Entwicklung ihrer Karriere unterstützt.
 
Eine wichtige Rolle in der Ausbildung des musikalischen Nachwuchses und der Hochbegabtenförderung in Nordrhein-Westfalen spielen die Landesjugendensembles. Die lange Zeit unveränderte Landesförderung ist für 2018 um 150.000 Euro erhöht worden. Aus der Stärkungsinitiative Kultur stehen dieses Jahr zusätzlich 110.000 Euro zur Verfügung.
 
Von der verstärkten Förderung in der Sparte Musik profitieren auch die drei Landesorchester. Wie die vier Landestheater erhalten sie 2018 in einem ersten Schritt zehn Prozent mehr. Landesorchestern und Landestheatern gehen so rund 2,3 Millionen Euro insgesamt mehr zu. Ein zweiter Schritt sieht eine weitere Erhöhung um zwei Millionen Euro in 2020 vor, orientiert an den jeweiligen Bedarfen der Institutionen.
 
Förderung der Museen:
Erhöhte Ankaufsetats sowie mehr Mittel für Ausstellungen und Restaurierungen stärken die Museen in Nordrhein-Westfalen bei der Wahrnehmung ihrer Kernaufgaben.
 
Die Kunstsammlung NRW erhält wieder einen eigenständigen Ankaufsetat. In 2018 beträgt dieser eine Million Euro und wird 2019 auf zwei Millionen Euro weiter erhöht. Ausrichtung und Ausbau der Sammlung können so längerfristig geplant werden. Die kommunalen Museen können ab 2018 mit einer Million Euro mehr, insgesamt also mit 1,5 Millionen Euro Landesmitteln für Ankäufe rechnen. Das betrifft auch den Ankaufsetat des Kunsthauses NRW Kornelimünster: 130.000 Euro mehr kommen in 2018 dem Ausbau der dortigen Landessammlung zu Gute und fördern indirekt auch bildende Künstlerinnen und Künstler im Land. Insgesamt stehen dann 200.000 Euro für Ankäufe zur Verfügung.
 
Auch der Ausstellungsetat der kommunalen Museen wird in 2018 um 200.000 Euro und in 2019 um weitere 500.000 Euro aufgestockt. Hinzu kommen 150.000 Euro zusätzlich für Restaurierungen. Für das kommende Jahr wird zudem ein Förderprogramm für Volontärinnen und Volontäre in Höhe von 200.000 Euro konzeptioniert.
 
Kultur im ländlichen Raum:
Nachdem die bisherigen Förderungen vorrangig in städtische Gebiete geflossen sind, wird nun verstärkt der ländliche Raum in den Blick genommen. Verschiedene Programme zur Vernetzung und Kooperation sollen für ein flächendeckendes und attraktives Kulturangebot abseits städtischer Ballungsräume sorgen. Dazu gehört das etablierte Förderprogramm Regionale Kulturpolitik, das in den Kulturregionen des Landes kulturelle Initiativen anstößt und mit weiteren 500.000 Euro auf insgesamt rund 5,3 Millionen Euro aufgestockt worden ist.
 
Die Neuausrichtung von bestehenden Kultureinrichtungen zu sogenannten Dritten Orten bündelt Kulturangebote und sorgt für eine intelligent zusammengeführte kulturelle Grundversorgung in ländlichen Gebieten. Hierfür stehen bis 2020 aufwachsend insgesamt 750.000 Euro und ab 2021 pro Jahr drei Millionen Euro aus der Stärkungsinitiative Kultur bereit.
 
Auch die Interkommunale Kulturentwicklungsplanung, die die Zusammenarbeit von Kommunen intensiviert, und die Kultursekretariate in Gütersloh und Wuppertal sorgen für eine starke kulturelle Infrastruktur im ländlichen Raum. Letztere erhalten jeweils 200.000 Euro mehr Projektmittel jährlich.
 
Künstlerförderung und Investitionsprogramm:
Gezielte Förderung für Künstlerinnen und Künstler erfolgt weiterhin mit dem Programm Individuelle Künstlerförderung im Ruhrgebiet: Künftig stehen mehr Stipendien zur Verfügung, die dann bis zu 200 Künstlerinnen und Künstler im Ruhrgebiet bei ihrer Arbeit unterstützen und die Region als Anziehungspunkt für Kreative stärken.
 
Ein Investitionsprogramm in Höhe von 3,25 Millionen Euro unterstützt Projekte zur Ertüchtigung der kulturellen Infrastruktur: Im Zentrum stehen dabei die Erschließung neuer Zielgruppen im Sinne der Teilhabe sowie die verbesserte technische Ausstattung von Kultureinrichtungen, insbesondere im digitalen Bereich.
 

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