Internationale Kurzfilmtage Oberhausen: Preis der Jury des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft geht an Filmemacher aus Kanada und Russland

Auszeichnungen für „Elvis: Strung Out“ und „Syndrome IO“ – Land würdigt künstlerische Qualität mit Preisen in Höhe von insgesamt 8.000 Euro

7. Mai 2019
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Bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen sind zwei Filme aus Kanada und Russland von der Jury des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft mit dem Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.

Kultur und Wissenschaft

Bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen sind zwei Filme aus Kanada und Russland von der Jury des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft mit dem Filmpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis geht an den kanadischen Regisseur Mark OIiver für den Film „Elvis: Strung Out“. Der mit 3.000 Euro dotierte zweite Preis geht an die russischen Regisseurinnen Anastasia Veber und Anastasia Braiko sowie den russischen Regisseur Egor Sevastyanov von Art Union Marmelade für den Film „Syndrome IO“. Art Union Marmelade nahm die Auszeichnung bei der Preisverleihung im Lichtburg-Filmpalast in Oberhausen persönlich entgegen.
 
Der Preis der Jury des Ministeriums wird seit 1967 verliehen. Gewürdigt werden von der Landesregierung Filme, die sich auszeichnen durch hohe künstlerische Qualität und das Bestreben, mit filmischen und inhaltlichen Mitteln die künstlerische Praxis zu bereichern.
 
Der Gewinnerfilm „Elvis: Strung Out“ zeigt den sich auf der Bühne verausgabenden Elvis Presley, dazu den Tonmitschnitt der gesprochenen, müden Selbstrechtfertigung eines ständig unter Beobachtung und Drogen Stehenden. In ihrer Begründung zur Preisvergabe teilte die Jury mit, der hypnotisierende Basslauf des Regisseurs Mark Oliver treibe musikalisch weg vom Absturz und führe hin zur Ekstase. Dem Film gelinge es zudem, „mit minimalen Mitteln, die Lust des Publikums an Erniedrigung und Vergöttlichung aufeinander prallen zu lassen und so die popkulturellen Klischees um den King of Pop zu dekonstruieren“, dabei bleibe jedoch der Mythos erhalten.
 
Die zweiten Preisträger von Art Union Marmelade erzählen in ihrem Film von drei Figuren in Sankt Petersburg, von ihrem Leben voller Intensität und Aggressivität. Die Machart des Films fragmentiere Figuren und Räume, dränge die Körper ins Off und begrenze ihre Handlungsmöglichkeiten, so die Jury. Einzig die Gewalt scheine von einem Raum in den anderen zu führen, die Räume verbinden zu können, zuletzt sogar die Filmfiktion selbst in Frage zu stellen. Dem Film gelinge eine genaue Zustandsbeschreibung, beurteilt die Jury, und kommt zum Schluss, der Film sei Syndrom einer Gegenwart.
 
Die Kurzfilmtage Oberhausen zeigten vom 1. bis 6. Mai über 600 Filme aus 60 Ländern in rund 150 Programmen. 140 davon konkurrierten in den fünf Wettbewerben des Festivals um Preise im Gesamtwert von knapp 42.000 Euro. Insgesamt wurden über 7.600 Filme für die Wettbewerbe eingereicht.
 
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen wurden 1954 von Hilmar Hoffmann, der im vergangen Jahr verstorben ist, als „Westdeutsche Kulturfilmtage“ gegründet und gelten als das älteste Kurzfilmfestival der Welt und größte Filmfestival in Nordrhein-Westfalen. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert die Kurzfilmtage jährlich mit 340.000 Euro. Der Filmpreis des Ministeriums wird jedes Jahr im Rahmen des Internationalen Wettbewerbs vergeben.
 
Mehr Informationen: www.kurzfilmtage.de.
 

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