Schutz vor Atemwegserkrankungen: Gesundheitsministerium und Gesundheitswesen rufen zu umsichtigem Verhalten auf

Corona und Grippe: Gerade ältere Menschen sollten die Impf-Empfehlungen der STIKO beachten

8. Dezember 2023
phb Hände waschen, Seife

Mit Blick auf die typisch für diese Jahreszeit vermehrt auftretenden Atemwegserkrankungen erinnern das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales an grundlegende Tipps für ein umsichtiges Verhalten in Eigenverantwortung.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Mit Blick auf die typisch für diese Jahreszeit vermehrt auftretenden Atemwegserkrankungen (wie zum Beispiel Corona und Grippe) erinnern das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie die Partner im nordrhein-westfälischen Gesundheitswesen an grundlegende Tipps für ein umsichtiges Verhalten in Eigenverantwortung. Besonders von Bedeutung dabei sind die Impfungen gegen Corona und Grippe.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „In der aktuellen Erkältungssaison beobachten wir vermehrt Corona-Infektionen und andere Atemwegserkrankungen – das Niveau bei Corona ist allerdings im Vergleich zu den Vorjahren relativ gering. Zudem ist die Immunität in der Bevölkerung hoch und die verfügbaren Impfstoffe schützen nach wie vor wirksam gegen schwere Krankheitsverläufe. Wir werden die weitere Entwicklung sehr genau im Blick behalten, gehen aber nicht davon aus, dass wir staatliche Maßnahmen wie eine Maskenpflicht benötigen werden. Dafür haben wir seit dem Auslaufen des im Bundesrecht verankerten Rechtsrahmens in Bezug auf die Corona-Schutzmaßnahmen nach Infektionsschutzgesetz übrigens auch keine Grundlage mehr. Auch nach Pandemieende können aber einige Verhaltensweisen helfen, um sich und andere zu schützen. Dabei ist es besonders wichtig, sicherzustellen, dass man einen Impfschutz hat, der den STIKO-Empfehlungen entspricht. Mein Rat: Prüfen Sie Ihren Impfstatus und lassen sich in Ihrer Arztpraxis oder Apotheke beraten.“

Die Gruppen, denen die Ständige Impfkommission (STIKO) eine jährliche Impfung empfiehlt, sind bei Corona und Grippe (Influenza) ähnlich. Um geschützt zu sein, empfiehlt die STIKO eine neuerliche Schutzimpfung gegen die beiden Erkrankungen insbesondere für Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit Grunderkrankungen, aber auch für das medizinische und pflegerische Personal. Dies gilt vorzugsweise für den Herbst oder zum Winterstart (Link: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/ImpfungenAZ_node.html). Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt kann eine Impfung sinnvoll sein, denn oftmals erreicht die Erkrankungswelle erst in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres ihren Höhepunkt.

„Bei Erkältungssymptomen sollte immer ein Coronaselbsttest durchgeführt werden. Bei einem positiven Test kann der Hausarzt ein antivirales Medikament verordnen, das schwere Verläufe und Krankenhauseinweisungen wegen Corona verhindern kann. Das ist besonders für ältere Menschen über 60 Jahre und immungeschwächte Patienten relevant“, empfehlen die Apothekerverbände und -kammern in Nordrhein-Westfalen.

„Die Infektionszahlen, insbesondere mit Rhinoviren aber auch mit Covid19, steigen seit einigen Wochen im Land allgemein an. Das spüren neben den Haus- und Facharztpraxen ebenfalls die Kliniken in NRW zunehmend. Auch unter dem medizinischen Personal gibt es Ausfälle. Die Ärzteschaft in NRW appelliert daher vor allem an die Risikogruppen, sich gegen Corona und Grippe impfen zu lassen und zudem aus medizinischer Sicht vor allem die sogenannten ‚AHA-Regeln‘ (Abstand, Hygiene, Atemschutzmaske) einzuhalten, um Ansteckungen möglichst zu vermeiden. Im Fall von Infekten sollten Betroffene zunächst Kontakt mit der Praxis auf telefonischem oder digitalen Weg aufnehmen, um etwaige gesonderte Infektionssprechstunden zu erfragen“, betonen gemeinsam die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe sowie Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe.

Die wichtigsten Tipps im Überblick

  • Bei ihren Ärztinnen und Ärzten sowie in den Apotheken können sich Bürgerinnen und Bürger beraten lassen, ob eine Grippe- und/oder Coronaimpfung für sie sinnvoll ist.
  • Personen mit Erkältungssymptomen – auch ohne positiven Coronatest – sollten ihre Kontakte reduzieren und insoweit dies möglich ist, aus dem Homeoffice arbeiten.
  • Im Kontakt zu größeren Menschengruppen, zum Beispiel im öffentlichen Personennahverkehr, sollte eigenverantwortlich abgewogen werden, ob man eine Maske trägt.
  • Viele Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen. Daher ist die Händehygiene mit regelmäßigem Händewaschen wichtig. Hinweise für gründliches Händewaschen bietet beispielsweise die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
  • Husten und Niesetikette: Beim Husten und Niesen sollte Abstand zu anderen Personen gehalten beziehungsweise sich von ihnen abgewendet werden. Dabei sollte ein Einwegtaschentuch verwendet und in die Armbeuge geniest und gehustet werden. Anschließend sollte man die Hände waschen.

Hintergrund: Die aktuelle Corona-Lage

In der 48. Kalenderwoche wurden insgesamt 4.059 Fälle für Nordrhein-Westfalen gemeldet. Dies sind 292 Fälle (ohne Nachmeldungen) weniger als in der Vorwoche. Die 7-Tage-Inzidenz liegt mit 22,4 aber weiterhin über dem maximalen Inzidenzwert von 13,8 seit Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz im April 2023. Die aktuellen Fallzahlen und die wöchentliche Entwicklung sind online hier abrufbar: https://www.lzg.nrw.de/inf_schutz/meldewesen/infektionsberichte/wochen-infektionsberichte/index.html

Die aktuellen Ergebnisse des Abwassermonitorings stammen von der Probennahme am 22. November 2023 – sind also nachlaufend. An 13 von 14 Standorten ist die Viruslast (gleitender Mittelwert der letzten 5 Messwerte) im Vergleich zum gleitenden Mittelwert im vorangegangenen Zeitraum gestiegen. Insgesamt wird die Viruslast an den Klärwerken weiterhin als „hoch“ eingestuft. Die Informationen zum Abwassermonitoring sind hier zu finden: https://www.lzg.nrw.de/inf_schutz/surveillance/abwasser/index.html

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen oder mit einer SARS-CoV-2-Infektion auf der Intensivstation behandelt werden, ist von 194 auf 202 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind wenige Betten mit Corona-positiven Personen belegt.

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