Eröffnung der „FFB PreFab“ in Münster: Meilenstein für Batteriezelltechnologie aus Nordrhein-Westfalen

Land ermöglicht Neubauten für eines der größten Forschungsprojekte Deutschlands mit über 300 Millionen Euro / Eröffnung mit Ministerpräsident Hendrik Wüst

30. April 2024
Eröffnung der „FFB PreFab“ in Münster: Meilenstein für Batteriezelltechnologie aus Nordrhein-Westfalen

Die Batterietechnologie ist eine Schlüsseltechnologie für unsere moderne Industriegesellschaft.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Die Batterietechnologie ist eine Schlüsseltechnologie für unsere moderne Industriegesellschaft. Mit der Eröffnung des ersten Bauabschnitts der Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) am Dienstag, 30. April 2024, ist der nächste Meilenstein für nachhaltige Batteriezellen aus Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa erreicht. Auf der 6.800 Quadratmeter großen Forschungsfläche der „FFB PreFab“ wird eine Musterlinie für die komplette Batteriezellproduktion im Pilotmaßstab aufgebaut. Zusätzlich stehen sogenannte Innovationsmodule als Erprobungsflächen zur Weiterentwicklung und Umsetzung neuer Batteriekonzepte und Fertigungsverfahren für die Industrie zur Verfügung.

Das Großprojekt der Fraunhofer Gesellschaft ist eines der größten Forschungsbauvorhaben Deutschlands und weltweit einmalig. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Land Nordrhein-Westfalen ermöglicht. Der Bund fördert die Fraunhofer FFB mit bis zu 500 Millionen Euro für Forschungsanlagen und -projekte als zentralen Baustein im Konzept zur Batterieforschung des BMBF. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt rund 320 Millionen Euro für Grundstücke und Neubauten zur Verfügung und hat sein finanzielles Engagement damit zuletzt deutlich erhöht. Damit werden die Neubauten bestmöglich an den gestiegenen Bedarfen der Industrie und den weiterentwickelten Bedürfnissen der Fraunhofer FFB ausgerichtet. Nordrhein-Westfalen stemmt in Münster eine überdurchschnittlich hohe Zukunftsinvestition für ganz Deutschland.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Forschung, Entwicklung und industrielle Anwendung gehören bei uns in Nordrhein-Westfalen eng zusammen. Bei der Batterieforschung nehmen wir schon jetzt weltweit eine Spitzenstellung ein. Die Fraunhofer FFB in Münster wird weit über Nordrhein-Westfalen hinaus einen zentralen Beitrag dazu leisten, dass wir auch in Zukunft ein starker Industriestandort mit sicheren, guten Arbeitsplätzen bleiben und unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen können. Die Eröffnung der FFB PreFab – nur zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich – ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.“

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Das Land Nordrhein-Westfalen investiert seit Jahren in die Batterieforschung, in Unternehmens- und Clusterprojekte und in besonderem Maße in den Aufbau der FFB am Standort Münster. Wir brauchen gemeinsame Projekte wie die FFB, um die Zukunftsfähigkeit unseres Industriestandortes zu sichern, die Energie- und Verkehrswende erfolgreich zu gestalten und technologische Souveränität in Zukunftsfeldern zu erlangen. Der zügige Bau und die heutige Eröffnung der PreFab sind ein Beleg für die erfolgreiche Zusammenarbeit und eine gute Basis für den in Planung befindlichen 2. Bauabschnitt, die FFB Fab. Das Ökosystem BatteryCityMünster zeigt bereits heute, wie erfolgreiche Unternehmens- und Start-up-Ansiedlungen rund um Forschungsstandorte gelingen können.“

Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Unsere Zukunft ist nur mit smarten Batterien denkbar. Sie werden einen festen Platz im Alltag der Menschen haben: für die Energieversorgung, für Elektromobilität und Smartphones – überall sind wir auf diese Schlüsseltechnologie angewiesen. Mit der Fraunhofer FFB haben wir die Chance, die Lücke zwischen Grundlagenforschung und der Anwendung in großindustriellem Maßstab zu schließen. Der Wissenschafts- und der Wirtschaftsstandort profitieren von diesem exzellenten Ökosystem aus Forschung, Lehre und Anwendung. Das macht Nordrhein-Westfalen noch attraktiver für gut ausgebildete Fachkräfte.“

Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger: „Die Batterietechnologie ist eine wichtige Schlüssel- und Zukunftstechnologie. In Münster bauen wir deshalb die Batteriezellproduktion von morgen in großem Maßstab auf. Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem technologisch souveränen, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Batterieökosystem. Die FFB wird ein weltweit einzigartiges Innovationsinstrument sein, mit dem Industrie und Wissenschaft gleichermaßen innovative Batterietechnologien erproben sowie neuartige Batteriezellkonzepte entwickeln und effizient zur Marktreife bringen können. Dabei setzt die FFB auf unsere exzellente Wissenschaft und auf die Kernkompetenzen der deutschen Industrie wie den Maschinen- und Anlagenbau, die Automobil- sowie die Chemieindustrie zur Entwicklung innovativer Batteriezellen und entsprechender Produktionsverfahren. Das Bundesforschungsministerium fördert den Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle mit bis zu 500 Mio. Euro. Ich freue mich sehr, dass der Forschungsbetrieb im ersten Bauabschnitt PreFAB nun starten kann.“

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka: „Mit der Eröffnung der PreFab erreichen wir einen wichtigen Meilenstein für die Fraunhofer-Gesellschaft, die Forschungsfertigung Batteriezelle FFB und vor allem für die nachhaltige und wettbewerbsfähige Batterieproduktion in Europa. Mit innovativer Maschinentechnologie schlagen wir eine Brücke zwischen Forschung und Industrie für eine zukunftsfähige europäische Batterieproduktion. Mein aufrichtiger Dank gilt der Zusammenarbeit mit Industrie, Politik und unseren Partnern, darunter das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Münster und unsere Standortpartner, sowie meinen Kollegen an den Fraunhofer-Instituten. Gemeinsam haben wir bedeutende Fortschritte für die Batterieforschung erreicht und setzen einen wichtigen Schritt für eine nachhaltige Zukunft.“

Die großindustrielle Erforschung und Produktion von Batteriezellen zu Forschungszwecken im Gigawatt-Bereich wird Aufgabe der deutlich größeren sogenannten „FFB Fab“ sein. Der Spatenstich für den Bau mit zusätzlichen Produktions- und Forschungsflächen (über 20.000 Quadratmeter Nutzfläche) ist für Ende 2024/Anfang 2025 geplant. Realisiert wird das gesamte Bauvorhaben durch die landeseigene Entwicklungsgesellschaft NRW.URBAN, die im Treuhandauftrag des Landes Nordrhein-Westfalen die Bauherren-Funktion übernommen hat.

Die „FFB PreFab” und künftig die „FFB Fab“ stehen Wissenschaft und Wirtschaft entlang des gesamten Wertschöpfungskreislaufes der Batterietechnologie in ganz Deutschland und darüber hinaus für Kooperationen und zur Nutzung offen.

Die industrielle Anwendung und Erprobung neuer Technologien erfolgt seit Jahren im engen Austausch mit den exzellenten Forschungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Dies ist der strategischen Förderung und Aufbauarbeit von Bund und Ländern in den vergangenen fünfzehn Jahren zu verdanken. Die Batterieforschung in Deutschland ist heute hervorragend aufgestellt und agiert auf internationalem Spitzenniveau, die FFB am Standort Münster fungiert dabei als Kulminationspunkt bundesweiter Batterieforschung.

Zum Hintergrund

Die Forschungsfertigung Batteriezelle ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft am Standort Münster. Ihr Konzept sieht eine Kombination aus Labor- und Produktionsforschung für unterschiedliche Batteriezellformate – Rundzelle, prismatische Zelle und Pouchzelle – vor. Die Mitarbeitenden der Fraunhofer FFB erforschen je nach Bedarf einzelne Prozessschritte oder die gesamte Produktionskette. Gemeinsam mit den Projektpartnern/-innen des Batterieforschungszentrums MEET der Universität Münster, des Lehrstuhls PEM der RWTH Aachen, des Forschungszentrums Jülich sowie weiterer bundesweiter Partner schafft die Fraunhofer-Gesellschaft in Münster eine Infrastruktur, mit der kleine, mittlere und Großunternehmen, aber auch Forschungseinrichtungen die seriennahe Produktion neuer Batterien erproben, umsetzen und optimieren können.

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