Weniger Tote durch Drogen in NRW

Ministerin Steffens: Sucht- und Drogenhilfeangebote müssen sich an Lebenswelt der Betroffenen orientieren

8. April 2016

Die Zahl der Drogentoten in Nordrhein-Westfalen ist 2015 entgegen dem bundesweiten Trend erneut gesunken: 182 Menschen starben an den Folgen ihres Drogenkonsums, das sind zwei Tote weniger als 2014 (184 Tote). Seit 2010 ist die Zahl der Drogentoten in NRW um 37 Prozent zurückgegangen. In den zehn Drogenkonsumräumen in Nordrhein-Westfalen konnte 2015 durch schnelle Hilfe in 135 Fällen der Drogentod verhindert werden.

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Die Zahl der Drogentoten in Nordrhein-Westfalen ist 2015 entgegen dem bundesweiten Trend erneut gesunken: 182 Menschen starben an den Folgen ihres Drogenkonsums, das sind zwei Tote weniger als 2014 (184 Tote). Seit 2010 ist die Zahl der Drogentoten in NRW um 37 Prozent zurückgegangen. In den zehn Drogenkonsumräumen in Nordrhein-Westfalen konnte 2015 durch schnelle Hilfe in 135 Fällen der Drogentod verhindert werden.

„Der Rückgang der Zahl der Drogentoten in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass wir mit unserem ganzheitlichen Ansatz langfristig auf dem richtigen Weg sind. Wir dürfen aber in unseren Bemühungen, Drogenabhängige durch niedrigschwellige und zielgruppenspezifische Aufklärungs- und Hilfeangebote noch besser zu erreichen, nicht nachlassen. Der bundesweite Anstieg der Zahl der Drogentoten ist ein alarmierendes Signal“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens in Düsseldorf. „Statt bei drogenabhängigen Menschen nur die Suchterkrankung zu sehen, müssen wir ihre gesamte Lebenssituation berücksichtigen. Nur so können Hilfen nachhaltig erfolgreich sein und die gesundheitliche Situation der Betroffenen verbessern“, so Steffens weiter.

Im Jahr 2015 sind 153 Männer durch Drogen gestorben. Das sind zwei Personen weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Frauen, die Opfer ihrer Drogensucht wurden, ist mit 29 gleich geblieben. Die Haupttodesursache war der Konsum von Heroin oder die Kombination aus Heroin und anderen Rauschmitteln.

Um den ganzheitlichen Ansatz in der Suchthilfe und Suchtprävention weiter zu entwickeln, ist die Vernetzung verschiedener Hilfesysteme ein Schwerpunkt des 2015 von der Landesregierung verabschiedeten „Aktionsplan gegen Sucht“. Gesundheitswesen, Jugendhilfe, Schule, Altenhilfe und Pflege, Behindertenhilfe und Arbeitsvermittlung sollen vor Ort zusammenarbeiten und übergreifende Angebote entwickeln. „Die Hilfen müssen noch stärker auf die Bedürfnisse und individuelle Situation Betroffener eingehen. Sie müssen sich etwa am Geschlecht, dem Alter und den Lebensumständen der Erkrankten orientieren“, so Steffens weiter. Beispielsweise unterscheiden sich die Sucht- und Konsummuster von Männern und Frauen: So ist der intravenöse Konsum – das Spritzen von Suchtmitteln – bei Männern weiter verbreitet als bei Frauen, die häufiger Drogen rauchen oder inhalieren. Deshalb gibt es in Drogenkonsumräumen auch Plätze für den inhalativen Konsum.
 

Hintergrund

  • Während die Zahl der Drogentoten in NRW sinkt, steigen die Zahlen bundesweit an: 2013 gab es in Deutschland 997 Drogentote, 2014 waren es 1.032, und in 2015 stieg die Zahl auf 1.224
  • Die Zahl der Drogentoten sinkt in NRW nicht nur absolut, sondern auch im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
  • In NRW konsumieren etwa 31.000 Menschen illegale Drogen. 70 Prozent davon sind Männer, 30 Prozent Frauen. 
  • Drogenkonsumräume gibt es in Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster, Troisdorf und Wuppertal. Sie werden zu 85 Prozent von Männern genutzt und zu 15 Prozent von Frauen. 
  • Rund 25.000 Drogenabhängige in NRW nehmen substitutionsgestützte Behandlungsangebote wahr. 
  • Für Maßnahmen zur Suchtprävention und Suchthilfe stellt die Landesregierung jährlich rund 13,7 Millionen Euro zur Verfügung.


Zahl der Drogentoten je 1 Mio. Einwohner in NRW

2011 12,1
2012 11,4
2013 11,3
2014 10,5
2015 10,3
 


Steigendes Durchschnittsalter der Drogentoten in NRW 

2011 38,6
2012 39,1
2013 40,2
2014 40,2
2015 40,4
 

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