Zum 100. Geburtstag von Papst Johannes Paul II.: Europaminister Holthoff-Pförtner würdigt den Beitrag des Karlspreisträgers zur Einheit Europas

Minister Holthoff-Pförtner: Sein Einsatz für Frieden, Menschenwürde und Solidarität war unermüdlich

17. Mai 2020

Europaminister Stephan Holthoff-Pörtner zum 100. Geburtstag von Papst Johannes Paul II.: „Johannes Paul II. war eine einzigartige Persönlichkeit, die Millionen Menschen auf der ganzen Welt tief bewegt und auch Verantwortliche in der Politik entscheidend beeinflusst hat.“

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Europaminister Stephan Holthoff-Pörtner zum 100. Geburtstag von Papst Johannes Paul II.: „Johannes Paul II. war eine einzigartige Persönlichkeit, die Millionen Menschen auf der ganzen Welt tief bewegt und auch Verantwortliche in der Politik entscheidend beeinflusst hat. Sein Einsatz für Frieden, Menschenwürde und Solidarität war unermüdlich. Johannes Paul II. hat maßgeblich zum Erfolg der freien Gewerkschaft Solidarność in Polen, zum Fall des Kommunismus und zur Einheit Europas beigetragen. Wir Deutsche empfinden in diesem Jubiläumsjahr - 30 Jahre nach der Wiedervereinigung - tiefe Dankbarkeit für diesen Papst aus Polen, der Ost und West zusammengeführt hat. Der gemeinsame Gang von Johanes Paul II. und Helmut Kohl durch das Brandenburger Tor 1996 gehört für mich zu den wichtigsten Augenblicken der neuesten europäischen Geschichte“.
 
Karol Wojtyła wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice bei Krakau (Polen) geboren. Am 16. Oktober 1978 wurde er als erster Nicht-Italiener in der neueren Geschichte zum Papst gewählt. Seit seinem ersten Besuch in Polen im Juni 1979 gilt Johannes Paul II. als Symbol des polnischen Widerstands gegen den Kommunismus. Das Engagement für Menschenrechte, Freiheit und Solidarität prägten sein Pontifikat, wie auch seine 104 Auslandsreisen, die er bis ins hohe Alter unternahm.
 
Minister Holthoff-Pförtner weiter: „Die Themen, die Johannes Paul II. bei seinen drei Besuchen in Nordrhein-Westfalen behandelt hat, bleiben bis heute aktuell: gesellschaftlicher Zusammenhalt und Einheit der Christen (Ökumene), Engagement gegen Antisemitismus und der Dialog mit dem Judentum sowie die soziale Verantwortung der Wirtschaft. Als erster Papst in der Geschichte hat Johannes Paul II. das Ruhrgebiet besucht, das 1987 von der Krise tief gezeichnet war. Seine Botschaften zu Europa begleiten uns in diesen Tagen intensiv: Europas Einheit darf nicht nur in einer Einheit der materiellen Interessen bestehen, wie er bei seiner Predigt 1996 in Paderborn betont hat. In diesen Tagen der Corona-Pandemie denke ich persönlich an die christliche Zuversicht, die der Papst aus Polen ausgestrahlt hat, und an seine Warmherzigkeit.“
 
Karol Wojtyła studierte Philosophie und Polnische Literatur an der Jagiellonen-Universität Krakau (ab 1939 im Untergrund), trat mit 22 Jahren in das Priesterseminar der Erzdiözese Krakau ein und wurde 1946 im Geheimen zum Priester geweiht. Nach Ernennung zum Bischof (1958) und Erzbischof von Krakau (1964) erhielt Wojtyła 1968 die Kardinalswürde. Bereits in dieser Zeit engagierte er sich für die deutsch-polnische Versöhnung, u.a. als Mitunterzeichner des „Briefes der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder“, aus dem der berühmte Satz „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ stammt. Als erster Papst sprach er 1988 vor dem Europäischen Parlament und äußerte seinen Wunsch nach einer Osterweiterung der Europäischen Union.
 
Papst Johannes Paul II. besuchte Nordrhein-Westfalen 1980 (Köln, Brühl, Bonn und Münster), 1987 (Köln, Bonn, Münster, Kevelaer, Essen, Bottrop, Gelsenkirchen und Mülheim a.d. Ruhr) und 1996 (Paderborn). Am 24. März 2004 erhielt er in Rom den Außerordentlichen Internationalen Karlspreis zu Aachen in Würdigung seines herausragenden Wirkens für die Einheit Europas, die Wahrung seiner Werte und die Botschaft des Friedens. Er verstarb am 2. April 2005. Am 27. April 2014 wurde er von Papst Franziskus heiliggesprochen.
 

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