Wenn die Erde in NRW bebt – Neues Erdbebenalarmsystem für eine schnelle automatisierte Meldung in Betrieb genommen

28. Mai 2015
Die Grafik zeigt das Logo des neuen Erdbebenalarmsystems: Eine graue Reliefkarte von NRW im Hintergrund, davor eine orangefarbene Amplitude.

Ein landesweites Erdbebenalarmsystem wird künftig in kürzester Zeit Informationen zu Ort, Stärke und den zu erwartenden Schadenregionen sammeln, auswerten und automatisierte Nachrichten an das Lagezentrum der Landesregierung und die Landesleitstelle der Polizei senden. Prof. Dr. Josef Klostermann, Leiter des Geologischen Dienstes NRW, nahm in Krefeld das System offiziell in Betrieb.

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Das Foto zeigt Aktivitätsanzeigen des Alarmsystems an Bildschirmen.
  • Aktivitätsanzeigen des Alarmsystems an Bildschirmen. Foto: Geologischer Dienst NRW

Ein landesweites Erdbebenalarmsystem wird künftig innerhalb weniger Minuten Informationen zu Ort, Stärke und den zu erwartenden Schadenregionen sammeln und auswerten und automatisierte Nachrichten an das Lagezentrum der Landesregierung und die Landesleitstelle der Polizei senden. Prof. Dr. Josef Klostermann, Leiter des Geologischen Dienstes NRW, nahm in Krefeld das System offiziell in Betrieb.

"Wir sind stolz, durch das Erdbebenalarmsystem ein zusätzliches Plus an Sicherheit für unser Land anbieten zu können“, sagte Minister Garrelt Duin. „Bisher mussten die Aufzeichnungen der vom Geologischen Dienst betriebenen Messstationen vom Seismologen zeitaufwendig manuell ausgewertet werden. Nun werden sie als Datenstrom in Echtzeit an die Zentralrechner in Krefeld und Düsseldorf übertragen und dort im Falle eines Erdbebens automatisiert auf die Lage des Epizentrums und die Stärke des Erdbebens hin analysiert.

Eine standardisierte Erdbebenmeldung kann in weniger als sieben Minuten an die zuständigen Behörden abgesetzt werden, bevor es zu einer Überlastung der Übertragungsnetze kommen kann“, erläuterte Prof. Klostermann. Das Ergebnis einer nachfolgenden manuellen Auswertung des Schadensereignisses durch den Seismologen des Geologischen Dienstes NRW wird auf dem gleichen Meldeweg weitergeleitet. Die Informationen stammen aus derzeit 14 landesweiten Messstationen, eine 15. befindet sich in Planung. Der Geologische Dienst NRW hat das System im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk entwickelt.
 
Die Niederrheinische Bucht zählt zu den Gebieten mit der höchsten Erdbebenaktivität in Deutschland. Das Erdbeben um Roermond/ Niederlande am 13.04.1992 zeigte mit seiner Stärke von 5,9 auf der Richter-Skala das Schadenspotenzial auf. Die Bilanz dieses Ereignisses lag bei 30 Verletzten und einem Sachschaden von etwa 40 Millionen Euro allein auf dem Gebiet Nordrhein-Westfalens. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass in dieser Region auch mit stärkeren Erdbeben zu rechnen ist.

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Dr. Martin Hiß, Geologischer Dienst NRW, Tel.: 02151-897344,
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