Verkehrsministerium investiert 10 Millionen Euro in Sicherheit an Bahnhöfen. Bis 2024 soll jeder dritte Bahnhof im Land mit moderner Videotechnologie ausgerüstet sein.

Experten und Partner im ÖPNV tauschen sich beim 5. NRW-Sicherheitskongress aus

7. Februar 2020
Bild Bahnhof Haltestelle ÖPNV

Das Land Nordrhein-Westfalen stellt bis 2024 zehn Millionen Euro zur Verfügung, um Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen mit Videotechnologie auszustatten.

Verkehr

Das Land Nordrhein-Westfalen stellt bis 2024 zehn Millionen Euro zur Verfügung, um Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen mit Videotechnologie auszustatten. Das gab Verkehrsminister Hendrik Wüst heute auf dem 5. NRW-Sicherheitskongress des Verkehrsministeriums und der Kompetenzcenter Sicherheit (KCS) und Marketing (KCM) bekannt. Bis 2024 soll jeder dritte Bahnhof in Nordrhein-Westfalen durch Videotechnik sicherer werden. Weitere Punkte des heute in Düsseldorf vorgestellten gemeinsamen Handlungskonzepts für mehr Sicherheit im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind die Einführung der Sicherheitsdatenbank NRW und der Einsatz von zusätzlichem Personal.
 
„Wir möchten, dass sich die Menschen wohl fühlen, wenn sie in den Zügen oder an den Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen unterwegs sind“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst. „Nur dann nutzen sie öffentliche Verkehrsmittel. Wenn Bahnen und Bahnhöfe zu guten Orten werden, macht das den ÖPNV wieder ein Stück attraktiver und hilft dabei, das Angebot zu verbessern. Nur so kann Deutschland wieder Bahnland werden. Dazu arbeiten wir gerne mit allen Akteuren für die Sicherheit im nordrhein-westfälischen Nahverkehr zusammen.“ Rund 200 Kongressteilnehmer verfolgten nach den einleitenden Worten von Hendrik Wüst Talkrunden mit Vertretern des Verkehrsministeriums, der ÖPNV-Branche, Wissenschaftlern, Polizei und Sicherheitsexperten.
 
Mehr Sicherheit dank Videotechnik
Ein wesentlicher Aspekt des Maßnahmenkatalogs für mehr Sicherheit ist der Ausbau der Videotechnik. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt dazu insgesamt zehn Millionen Euro für moderne Videotechnik an Bahnhöfen bereit. Ziel ist die Verbesserung der subjektiven und objektiven Sicherheit. „Eine effektive Videoüberwachung an den Bahnhöfen und in den Zügen erhöht die Hemmschwelle für Gewalttaten und sorgt zudem auch dafür, dass weniger Vandalismus und Graffitis zu beklagen sind“, erklärt José Luis Castrillo, Vorstand des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr. „Wir freuen uns über die Aufrüstung der Stationen. Sicherheit darf nicht punktuell gedacht, sondern muss flächendeckend gewährleistet werden“, betonte Joachim Künzel, Geschäftsführer des Nahverkehrs Westfalen-Lippe. Als Aufgabenträger sind der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) für die Bestellung und Ausgestaltung des Schienen-regionalverkehrs in Nordrhein-Westfalen zuständig.
 
Erfolgreiche Einführung der Sicherheitsdatenbank NRW
Die Einführung der Sicherheitsdatenbank NRW im November 2019 trägt dazu bei, die Sicherheitslage im Land weiter zu erhöhen. Die Datenbank ermöglicht es erstmals, einen umfassenden Überblick über die Sicherheitslage im Schienenpersonennahverkehr in ganz Nordrhein-Westfalen zu erlangen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Das neue System erleichtert den Import und die Erfassung von Daten ebenso wie die Auswertung. Es ermöglicht flexible und lageorientierte Entscheidungen und erleichtert unter anderem die Abstimmung von Schwerpunkteinsätzen zusammen mit den Ordnungspartnern. Die Datenbank arbeitet anonym und datenschutzrechtskonform, das heißt, es werden keine personenbezogenen Daten erhoben. Sie wird zurzeit vor allem von Eisenbahnverkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen genutzt. Ziel des Sicherheitskongresses war es unter anderem, die Datenbank bekannter zu machen und weitere Verkehrsunternehmen für ihren Nutzen zu begeistern.
 
Sicherheitspersonal beugt Konflikten vor
Ein weiteres Thema des Kongresses war der Einsatz von Sicherheitspersonal, wie die Verfügungsdienste Sicherheit im VRR-Raum, die im SPNV zusätzlich zum regulären Begleitpersonal eingesetzt werden. Das vom Verkehrsministerium geförderte Projekt wird von den Fahrgästen sehr positiv bewertet: 85 Prozent der befragten Fahrgäste gaben an, sich bei der Anwesenheit von Sicherheitskräften sicher oder sehr sicher zu fühlen. „Diese Sicherheitskräfte tragen dazu bei, Konflikten vorzubeugen und das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste zu verbessern. Potenzielle Täter werden durch die deutlich sichtbare Präsenz und das konsequente Durchsetzen des Hausrechts abgeschreckt. Ich werde mich dafür einsetzen, dass dieses Begleitpersonal auch in Zukunft in unseren Bahnen unterwegs ist“, versprach VRR-Vorstand Ronald R. F. Lünser.
 
Zusätzliches Sicherheitspersonal in Bussen und Bahnen hat sich vor allem an Brennpunkten sowohl in den Abendstunden als auch am Wochenende bewährt. Fahrgäste fühlen sich in Anwesenheit von Sicherheitskräften deutlich wohler. Zudem kommt es seltener zu Konflikten. „Bodycams sind in diesem Zusammenhang ein weiteres wichtiges Instrument. Die kleine Kamera, die sichtbar am Körper getragen wird, dient dabei vor allem zum Schutz der Bahnmitarbeiter und wirkt bereits deeskalierend“, stellte NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober heraus. Ein weiterer Baustein des Sicherheitskonzepts sind die Mobilen Unterstützungsgruppen, die an Bahnhöfen ihren Dienst tun. Ihre Leistung wurde im Rahmen des Kongresses auf anschauliche Art demonstriert: Eine Gruppe von Schauspielern stürmte als Demonstranten verkleidet die Veranstaltung und gab den Mobilen Einsatzgruppen damit die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen.
 
 

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