Tag der Organspende: Minister Laumann fordert breite Debatte über Widerspruchslösung

1. Juni 2018
Organspendeausweis

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann fordert anlässlich des bundesweiten Tages der Organspende am 2. Juni ein grundsätzliches Umdenken beim Thema Organspende.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann fordert anlässlich des bundesweiten Tages der Organspende am 2. Juni ein grundsätzliches Umdenken beim Thema Organspende: „Jeder von uns sollte sich damit auseinandersetzen. Und jeder sollte für sich ganz bewusst eine Entscheidung treffen, ob man Organspender sein möchte oder nicht. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt aber auch: Wir brauchen in Deutschland eine Widerspruchslösung. In den meisten EU-Staaten wird das bereits praktiziert. Anders werden wir die dramatische Entwicklung bei den Spenderzahlen in Deutschland und Nordrhein-Westfalen nicht aufhalten können“, erklärt Laumann.
 
Er verweist darauf, dass zwischen 2009 und 2017 die Rate der Organspender in Nordrhein-Westfalen von 14,5 auf 8,2 Organspender pro eine Million Einwohner gesunken ist. Das entspricht einem deutlichen Rückgang von rund 43 Prozent. Gleichzeitig warten aktuell alleine in Nordrhein-Westfalen rund 2.000 Menschen auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Vor diesem Hintergrund brauche es, so Laumann, sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene eine breite Debatte, wie man eine Widerspruchslösung konkret umsetzen könne. Er persönlich könne sich eine Widerspruchslösung mit Einspruchsrecht der Angehörigen vorstellen, wenn ein potentieller Organspender zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen hat.
 
Der Minister weist zudem darauf hin, dass er im Juli 2018 alle 18 Kliniken mit Neurochirurgie in Nordrhein-Westfalen besuchen werde. „Ich möchte mit den dortigen Entscheidungsträgern und insbesondere auch den Transplantationsbeauftragten sprechen. Die Kliniken haben bei der Organspende eine Schlüsselstellung. Leider werden in vielen Krankenhäusern bisher nicht alle Menschen erkannt, die zur Organspende bereit sein könnten. Dadurch gehen mögliche Spenden verloren. Ich begrüße daher ausdrücklich auch den Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen im Landtag, der vor allem auf eine Stärkung der Stellung der Transplantationsbeauftragten abzielt“, sagt Laumann.
 
Informationen im Internet rund um das Thema Organspende gibt es zum Beispiel bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.organspende-info.de, bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation unter www.dso.de und auf der Seite www.traumpass.info.

Hintergrundinformation:

Seit 1982 findet an jedem ersten Samstag im Juni bundesweit der Tag der Organspende statt, um die Menschen über dieses Thema zu informieren und aufzuklären. Die zentrale Großveranstaltung der Deutschen Stiftung Organtransplantation und weiterer Beteiligten findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Am 2. Juni 2018 wird sie in Saarbrücken ausgerichtet.
 

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