Studie der Uniklinik Münster: Brustkrebs-Früherkennung verbessert Heilungschancen – Weniger große Tumore

Zehn Jahre Mammographie-Screening in NRW: Ministerin Schulze gratuliert

4. November 2015

Bundesweit haben zehn Millionen Frauen Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung im Rahmen des Screenings – über zwei Millionen in NRW.

Kultur und Wissenschaft

Die regelmäßige Teilnahme am Mammographie-Screening senkt das Risiko für fortgeschrittenen Brustkrebs. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Referenzzentrums Mammographie am Universitätsklinikum Münster. Nordrhein-Westfalen war vor zehn Jahren bundesweit Vorreiter bei der Einführung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms – und nimmt in der wissenschaftlichen Evaluation eine herausragende Stellung ein. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze gratulierte beim Festakt im Historischen Rathaus Münster zum Jubiläum.
 
„Das Referenzzentrum Münster ist in Deutschland das einzige, das an eine Universitätsklinik angeschlossen ist. Darauf können wir stolz sein“, sagte Ministerin Schulze. „Die wissenschaftliche Begleitung trägt dazu bei, dass das Screening stetig besser wird. Schon jetzt belegt die Evaluation den Nutzen für die Teilnehmerinnen. Das ist wichtig, wenn es darum geht, noch mehr Frauen vom Mammographie-Screening zu überzeugen – und die Heilungschancen zu erhöhen.“
 
2002 hat der Deutsche Bundestag die Einführung eines qualitätsgesicherten und flächendeckenden Mammographie-Screening-Programms beschlossen. Das Referenzzentrum am Universitätsklinikum Münster nahm 2005 als erstes von bundesweit fünf Referenzzentren in Deutschland die Arbeit auf und hat von Anfang auf die digitale Technik gesetzt. Es ist für die Koordination, Qualitätssicherung, Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des Programms in NRW zuständig.
 
So wurden in einer Studie aus Münster die bei mehr als 37.000 Mammographien aufgefundenen Tumore analysiert. Es konnte nachgewiesen werden, dass bei Folgeuntersuchungen signifikant weniger Tumore in fortgeschrittenem Stadium entdeckt werden als bei Erstuntersuchungen – insbesondere bei Frauen zwischen 60 und 69 Jahren. Damit wird ein Kernziel des Früherkennungsprogramms erreicht: Regelmäßige Teilnahme am Screening-Programm führt dazu, dass Brustkrebs bereits in einem frühen Stadium entdeckt wird und behandelt werden kann. Weniger fortgeschrittene Tumore gehen neben einer verbesserten Prognose auch mit schonenderen Behandlungsmöglichkeiten einher. Immer häufiger kann die Brust erhalten und auf eine Chemotherapie verzichtet werden.
 
Bundesweit haben zehn Millionen Frauen Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung im Rahmen des Screenings – über zwei Millionen in NRW.
 
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart – jährlich erkranken daran bundesweit über 70.000 Frauen, 17.500 sterben daran.

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