Startschuss für das Projekt Designetz: NRW als Modellregion für die Energieversorgung der Zukunft

23. Januar 2017

Zusammen mit über 30 Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hat Minister und Staatskanzleichef Franz-Josef Lersch-Mense im Berliner Ewerk den Startschuss für das Projekt Designetz gegeben.

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Zusammen mit über 30 Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hat Minister und Staatskanzleichef Franz-Josef Lersch-Mense im Berliner Ewerk den Startschuss für das Projekt Designetz gegeben. In einem „virtuellen Kraftwerk“ wird im Verlauf der nächsten vier Jahre getestet, wie der industrielle Ballungsraum Ruhrgebiet mit weiteren Projektschwerpunkten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland die stetig wachsenden Anteile erneuerbarer Energien mit Hilfe innovativer technischer Lösungen in die Energieversorgung der Zukunft integrieren kann.
 
Designetz repräsentiert eine von fünf ausgewählten Modellregionen im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgelegten Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“, kurz SINTEG. Die fünf SINTEG-Regionen insgesamt werden vom Bundeswirtschaftsministerium mit über 200 Millionen Euro gefördert. Zusammen mit den zusätzlichen Investitionen der Unternehmen werden über 500 Millionen Euro in die Digitalisierung des Energiesektors investiert.
 
Minister Lersch-Mense sagte: „Ich freue mich sehr, dass wir in Nordrhein-Westfalen als Modellregion bei diesem wichtigen Modellprojekt für die Energiewende dabei sind. Gemeinsam mit unseren Partnern geht es darum, eine intelligente und sichere Energieversorgung der Zukunft auf den Weg zu bringen. Die Energieversorgung der Industrie und von Ballungsräumen mit Millionen Verbrauchern ist eine der zentralen Herausforderungen der deutschen Energiewende. Dazu brauchen wir langfristig verschiedene Flexibilitätsoptionen, zuverlässige Technik, sichere Datenkommunikation und sektorübergreifende Ansätze. Designetz wird hier wichtige Erkenntnisse beitragen.“
 
Designetz vernetzt Erzeuger, Haushalte und Industrie intelligent zu einem virtuellen Kraftwerk. Dabei wird erprobt, wie dezentral bereitgestellte Energie aus Sonne und Windkraft für die Versorgung von Lastzentren mit urbanen und industriellen Verbrauchern genutzt werden kann. Designetz bildet dabei die in vielen Regionen Deutschlands typische Situation ab, in der sich ländliche Strukturen mit urbanen Ballungszentren und Industriestandorten abwechseln. Um die Versorgung sicher und effizient zu gestalten, werden in dem Projekt Flexibilitätsanfragen aus übergeordneten Netzebenen an untergeordnete Netzebenen gesendet. Aus den untergeordneten Netzebenen werden umgekehrt die Prognosen des Netzzustandes und der verfügbaren Flexibilität in die übergeordneten Netzebenen gespeist. Hierfür sollen in NRW, Rheinland-Pfalz und im Saarland über 7000 Haushalte und Daten von rund 140.000 Messsystemen einbezogen werden.
 
Große Industriepartner in Nordrhein-Westfalen sind zum Beispiel der Industriekonzern evonik und der Aluminiumhersteller trimet. Zukünftig werden Chemiestandorte auch als Energieplattform für Strom, Dampf und Wärme für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage sein. Energieintensive Unternehmen wie die Aluminiumherstellung können ihren Strombedarf zukünftig verstärkt an die volatile Stromerzeugung anpassen. Diese Integration der Industrie ist beispielgebend für die Herausforderung der Energiewende.
 
Unterstützt wird Designetz durch insgesamt 31 Verbundpartner sowie 15 assoziierte Partner der Energiewirtschaft, Industrie, Informations- und Kommunikationstechnik, Wissenschaft und Forschung. Die Koordination hat die innogy SE, eine Tochtergesellschaft des Energieversorgers RWE übernommen.
 
Weitere Informationen zum Projekt Designetz unter www.designetz.de und zum gesamten Förderprogramm SINTEG des Bundeswirtschaftsministeriums unter www.bmwi.de.

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