Rechtsextremismus im Kampfsport: Landeszentrale für politische Bildung richtet Fachtagung für Kampfsportlerinnen und -sportler aus

Informationen über neue Tätigkeitsfelder der extremen Rechten und Präventionsstrategien für aktive Sportlerinnen und Sportler, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Polizistinnen und Polizisten

18. Juni 2021
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Gewaltaffine Fußballfanszenen und Rechtsrock galten über Jahre als Hauptwirkstätten des Rechtsextremismus, in jüngster Zeit tritt vor allem der Kampfsport hinzu. Mit der Fachtagung „Gewalt – Dynamik. Rechtsextreme Aktivitäten im Kampfsport“ am 21. Juni in Dortmund richtet sich die Landeszentrale für politische Bildung an Aktive aus dem Kampfsport, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Polizistinnen und Polizisten.

Kultur und Wissenschaft

Gewaltaffine Fußballfanszenen und Rechtsrock galten über Jahre als Hauptwirkstätten des Rechtsextremismus, in jüngster Zeit tritt vor allem der Kampfsport hinzu. Mit der Fachtagung „Gewalt – Dynamik. Rechtsextreme Aktivitäten im Kampfsport“ am 21. Juni in Dortmund richtet sich die Landeszentrale für politische Bildung an Aktive aus dem Kampfsport, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Polizistinnen und Polizisten. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Thema Rechtsextremismus im Kampfsport zu sensibilisieren und die Aktiven aus den unterschiedlichen Bereichen zu vernetzen, um Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Im Rahmen der Veranstaltung werden präventive Ansätze und Projekte erläutert, die rechtsextremen Aktivitäten im Kampfsport entgegenwirken und das eigene Sportverständnis auf der Basis demokratischer Werte nach innen und außen deutlich machen. Die Tagung wird in Kooperation mit dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Dietrich-Keuning-Haus (DKH) durchgeführt.
 
„Im Sport sind demokratische Werte und ein respektvoller Umgang miteinander die Basis für Erfolg. Rechtextreme Aktivitäten im Kampfsport haben in den vergangenen Jahren aber vermehrt zugenommen. Die Landeszentrale für politische Bildung nimmt sich mit der Fachtagung über Rechtsextremismus im Kampfsport diesem Problem an und bietet Strategien für bessere Aufklärung und Prävention. Es ist wichtig, dass Ansätze aus anderen Bereichen der Prävention auch für den Kampfsport nutzbar gemacht werden, damit rechtsextreme Ideologien hier keinen Fuß fassen können“, sagt Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft zur Veranstaltung.
 
„Die Art des Kicks der Gewalt hat sich geändert. Früher kam die Gewalt von Hooligans eher ohne formale Regeln daher. Hooligans haben sich zur sogenannten dritten Halbzeit getroffen und im Verborgenen drauf los geprügelt. Heute sehen wir eine Professionalisierung durch Kampfsporttechniken. Das ist eine erhebliche Gefahr für andere, für die Demokratie und natürlich ein größeres Risiko für unsere Einsatzkräfte. Deshalb ist es gut, diese Entwicklung genau in den Blick zu nehmen und sich auszutauschen“, sagt Innenminister Herbert Reul.
 
Aus Sicht der rechtsextremen Szene sind besonders diejenigen Kampfsport-Disziplinen attraktiv, die dem Straßenkampf technisch am nächsten kommen, etwa Mixed Martial Arts (MMA) oder Kickboxen. In Workshops und in zwei Talkrunden berichten Aktive aus diesen Disziplinen von ihren Erfahrungen und Strategien gegen rechtsextreme Aktivitäten. Dabei diskutieren sie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Pädagoginnen und Pädagogen aus der Praxis.
 
Der Fachtag soll als Auftakt für weitere Aktivitäten der Landeszentrale für politische Bildung und des Ministeriums des Innern in diesem Themenfeld dienen. Die Veranstaltung findet ganztägig von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr statt. Veranstaltungsort ist das Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstraße 50-58 in 44147 Dortmund. Sollte die Veranstaltung nicht – wie geplant – in Präsenz möglich sein, wird sie am selben Tag digital stattfinden.
 
Mehr Informationen: www.politische-bildung.nrw.de
 

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