Polizei will Einbrecher stoppen durch Präsenz und Beratung

Innenminister Jäger startet neues Pilotprojekt zum Schutz von Wohnraum

24. August 2015

Unter dem Motto „Einbrecher stoppen - Gezielt Wohnraum schützen durch Präsenz und Beratung“ hat die NRW-Polizei in Bonn ein Pilotprojekt gestartet. Es ist ein zusätzlicher Baustein der Kampagne „Riegel vor!“, die sich in der Vergangenheit bewährt hat.

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Unter dem Motto „Einbrecher stoppen - Gezielt Wohnraum schützen durch Präsenz und Beratung“ hat die NRW-Polizei in Bonn ein Pilotprojekt gestartet. Es ist ein zusätzlicher Baustein der Kampagne „Riegel vor!“, die sich in der Vergangenheit bewährt hat. „Wir wollen die Wohngebiete, die von Einbrüchen betroffen sind und auch weiterhin für Einbrecher attraktiv sein könnten, wirksamer schützen“, erklärte Innenminister Ralf Jäger. „Wenn eingebrochen wurde, befürchten die Menschen in der Nachbarschaft ebenfalls Opfer eines Einbruchs zu werden. Genau dann wollen wir für die Anwohnerinnen und Anwohner da sein und ihnen noch mehr Sicherheit geben. Den Einbrechern geben wir damit das Signal, dass wir wachsam sind. Das schreckt ab.“
 
Am 1. September 2015 startet das Pilotprojekt auch in Dortmund, Gütersloh und Mönchengladbach. Täglich wertet die Polizei aus, wo Einbrüche passieren. Als Präventionsteams gehen Einbruchschutzberater und Bezirksdienstbeamte gemeinsam und gut erkennbar in Uniform in die Wohngebiete, in denen aktuell vermehrt eingebrochen wurde. Darüber hinaus werden in den betroffenen Wohngebieten zusätzliche Streifen eingesetzt. „Wir verzahnen das Expertenwissen der Einbruchschutzberater mit der Ortskenntnis und guten Ansprechbarkeit der Bezirksdienstbeamten. Es ist erfolgversprechend, dass wir diese Kompetenzen bündeln“, betonte Jäger. Die Präventionsteams sprechen Einbruchsopfer und Nachbarschaft an. Dabei fragen sie gezielt nach verdächtigen Beobachtungen und holen so aktiv Hinweise ein, um die Einbrüche aufzuklären. Sie geben Haus- und Wohnungsinhabern wichtige Tipps zum Einbruchschutz und vermitteln weitergehende Beratungsangebote.
 
Wie wichtig die Sicherung von Haus und Wohnung ist, machte der Innenminister an einem Beispiel deutlich:
 
Als er nach Hause kam, bemerkte ein 50-jähriger Bonner einen Einbruch. Die Täter hatten ein Terrassenfenster aufgehebelt. Sie durchsuchten die Zimmer und erbeuteten dabei Laptop und Geldbörse mit persönlichen Papieren. Mit den ebenfalls entwendeten Wagenschlüsseln stahlen sie die beiden vor dem Haus geparkten Autos der Familie. Die Polizei fahndete nach den Fahrzeugen und stellte einen der Wagen in Italien sicher. Sie ermittelte insgesamt drei Täter und machte sie dingfest.
 
Rund 40 Prozent der Einbrüche in Nordrhein-Westfalen bleibt im Versuch stecken. Das ist das Ergebnis der jahrelangen Bemühungen den Einbruchschutz zu verbessern. „Ein gescheiterter Einbruch bedeutet für die Opfer, der Täter war nicht in ihrer Wohnung. Er hat ihre Privatsphäre nicht betreten und auch private Dinge nicht durchwühlt. Es bleibt zwar ein Sachschaden an Tür oder Fenster, die schlimmen Ängste und Belastungen, die mit einem vollendeten Einbruch einhergehen, bleiben dem Geschädigten jedoch erspart“, sagte Jäger.
 
Der Appell der Polizei lautet deshalb: Wohnung sichern, aufmerksam sein und im Verdachtsfall die Polizei über 110 rufen. „Haben Sie keine Scheu, der Polizei unter 110 Ihre Beobachtungen mitzuteilen, wenn Sie in Ihrem Wohngebiet Verdächtiges sehen. Damit können Sie Einbrüche verhindern!“, appellierte der Innenminister.
 
Bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs setzt die NRW-Polizei auf eine Doppelstrategie aus Strafverfolgung und Prävention. Da die Wohnungseinbrüche weiter ansteigen, bleibt die Offensive gegen Einbrecher eine Schwerpunktaufgabe der Polizei. Diese hat den Kontroll- und Fahndungsdruck auf reisende Einbrecherbanden nochmals verstärkt. Die landesweiten Konzepte „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ und „Mobile Täter im Visier“ werden konsequent fortgesetzt und ständig weiter entwickelt. 

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