NRW ist bundesweit Spitze bei der Sanierung von Altlasten / Minister Remmel und Minister Duin informieren Vertreter aus Wirtschaft und den Kommunen über Kooperationsmöglichkeiten

31. Januar 2013
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Wegen einer früheren industriellen Nutzung oder als alte Bergbaustandorte stehen in Nordrhein-Westfalen derzeit rund 80.000 Flächen unter Altlasten-Verdacht. Bisher mussten Sanierungsmaßnahmen in über 6.200 Fällen durchgeführt werden. Damit ist NRW im Vergleich mit anderen Ländern bundesweit führend. Grundlage für eine Entscheidung, ob saniert werden muss, basiert auf der Erfassung der Flächen und Untersuchungen zur Gefährdungsabschätzung.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz und das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk teilen mit:

Wegen einer früheren industriellen Nutzung oder als alte Bergbaustandorte stehen in Nordrhein-Westfalen derzeit rund 80.000 Flächen unter Altlasten-Verdacht. Bisher mussten Sanierungsmaßnahmen in über 6.200 Fällen durchgeführt werden. Damit ist NRW im Vergleich mit anderen Ländern bundesweit führend. Grundlage für eine Entscheidung, ob saniert werden muss, basiert auf der Erfassung der Flächen und Untersuchungen zur Gefährdungsabschätzung. Diese wurden in 18.000 Fällen abgeschlossen. Etwa 30 Prozent der altlastverdächtigen Flächen sind noch nicht ausreichend bewertet, beim Rest besteht kein akuter Handlungsbedarf. Allerdings kommen durch die laufende Altlastenerfassung und die Ermittlungen in Bodenbelastungskarten ständig neue Verdachtsflächen hinzu.

Die Sanierung von Flächen ist für Umweltminister Johannes Remmel maßgeblich zur Senkung des Flächenverbrauchs in Nordrhein-Westfalen: „Kommunen, die Wirtschaft, die Landwirtschaft und auch die Umwelt profitieren, wenn wir nachhaltiger mit unseren Flächen umgehen. Die Aufarbeitung und Sanierung von belasteten Brachflächen ist ein wichtiger Bestandteil einer vorausschauenden Flächenpolitik und ein ebenso wichtiger Beitrag zur Senkung des noch immer viel zu hohen Freiflächenverbrauchs.“ Derzeit gehen pro Tag in NRW etwa elf Hektar Fläche durch Bebauung und Überplanung verloren. Das Ziel der Landesregierung ist, den Flächenverbrauch auf höchstens fünf Hektar pro Tag im Jahr 2020 zu senken, langfristig soll der Flächenverbrauch auf Null sinken.

Auf einer Veranstaltung in Düsseldorf haben Wirtschaftsminister Garrelt Duin und Umweltminister Johannes Remmel Wirtschaft und Kommunen über die Beteiligungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten im Altlastensanierungsverband NRW (AAV) informiert. Für Minister Duin steht außer Frage, dass auch Industrie und Wirtschaft ihrer Verantwortung gerecht werden und von den vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten und damit verbundenen Mitwirkungsrechten Gebrauch machen sollten: „Der AAV ist angelegt als Partnerschaftsmodell zwischen Land, Kommunen und Wirtschaft. So können neue Standorte für Gewerbeansiedlungen geschaffen und durch die Demonstration und Entwicklung neuester Technologien die führende Stellung unserer Unternehmen in der Umweltwirtschaft ausgebaut werden. NRW ist aus gutem Grund Standort Nummer 1 für Umwelttechnologien.“

Für Minister Remmel ist die Sanierung von Altlasten und die Wiederaufbereitung von Flächen eine gemeinschaftliche Aufgabe von Staat und Wirtschaft: „Das Stichwort lautet kooperativer Umweltschutz. Eine wichtige Schnittstelle zwischen Behörden und Wirtschaft bildet dabei der AAV mit seinen Beratungsangeboten und Sanierungsmaßnahmen.“
„Die Sanierung von Altlasten ist oft Voraussetzung für die Wiederverwertung von Brachflächen“, so Minister Duin. „Im Sinne einer Flächen schonenden Stadtentwicklung müssen wir Brachflächen wieder in Wert setzen. So vermeiden wir die kostenintensive Neuerschließung von Flächen auf der grünen Wiese. Und wir geben damit den Städten die Chance, die oft unschönen Brachflächen in neue Nutzungen zu überführen.“

Neben der Finanzierung für Altlasten- und Flächenrecyclingprojekte bringen die Kooperationspartner beim AAV auch in großem Maße Sach- und Fachverstand ein und wirken somit aktiv an dessen Umweltprogramm zum Schutz von Boden und Grundwasser mit.

Die Hauptaufgaben des AAV sind die Altlastensanierung und das Flächenrecycling. Zudem dient der AAV als integriertes Beratungs- und Kompetenzzentrum in den Bereichen Bodenschutz und Flächenrecycling. Im Einzelnen sind das folgende Aufgaben:

• Beratung bei der Umsetzung der europäischen Industrieemissionsrichtlinie (IED) und der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL)
• Moderation und Mediation bei Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen, die besondere Schwierigkeiten aufweisen
• Beratung im Hinblick auf die Erbringung von Sicherheitsleistungen für Abfallentsorgungsanlagen
• Beratung bei der Einführung und Anwendung neuer Umwelttechniken
• Übernahme von Restrisiken bei bereits sanierten Grundstücken (Altlastenrisikofonds)

Weitere Informationen zu den Themen Altlasten und Flächenverbrauch sind zu finden unter www.umwelt.nrw.de, www.aav-nrw.de, www.allianz-fuer-die-flaeche.de.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Telefon 0211 4566-719 (Wilhelm Deitermann) oder an die Pressestelle des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk, Telefon 0211 837-2462.

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