Nordrhein-Westfalen wird Modellregion für Elektromobilität / Ministerin Christa Thoben: „Große Potentiale für den Standort und die Wertschöpfung im Land“
Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie teilt mit:
Nordrhein-Westfalen wird mit der Region Rhein-Ruhr eine von bundesweit acht Modellregionen für Elektromobilität. Das hat das Bundesverkehrsministerium jetzt entschieden. Aus 130 Bewerbungen hat sich Nordrhein-Westfalen mit der Region Rhein-Ruhr und den Kompetenzzentren Münster und Aachen qualifiziert und erhält jetzt Mittel aus dem Förderprogramm „Modellregionen Elektromobilität“.
Das mit 115 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II ausgestattete Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums stellt gezielt Mittel bis 2011 für die Erprobung und Marktvorbereitung von Elektrofahrzeugen bereit. Dabei geht es um eine effektive Einbindung von Pkw, ÖPNV, Liefer- und Nutzfahrzeugen sowie Zweirädern mit alternativen Antrieben. Außerdem soll eine nutzerfreundliche und sichere Lade-Infrastruktur aufgebaut werden. Nordrhein-Westfalen will sich zusätzlich mit eigenen Mitteln in Höhe von bis zu 60 Millionen Euro engagieren, um Forschung und Entwicklung auf diesem Sektor voranzutreiben. Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2020 bundesweit eine Million Elektro- und Hybridfahrzeuge auf die Straße zu bringen, 250.000 Fahrzeuge davon sollen in Nordrhein-Westfalen fahren.
Die Landesregierung sieht die großen Potentiale, die sich für den Standort und die Wertschöpfung im Land durch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs ergeben. „Ein guter Tag für den Automobilstandort Nordrhein-Westfalen. Wir wollen in Sachen Elektromobilität unsere Chancen nutzen“, erklärte Wirtschaftsministerin Christa Thoben. „Unser Land ist durch seine hohe Verkehrsdichte geradezu prädestiniert, Modellversuche durchzuführen. Alle erdenklichen Anwendungen - sei es im PKW-Bereich, in Speditionen oder im öffentlichen Personennahverkehr – können in Nordrhein-Westfalen zur Anwendung kommen. Nicht zu vergessen die guten Voraussetzungen für eine gute Infrastruktur.“
Die Zukunft der Mobilität wird zunehmend elektrisch. Dafür stehen verschiedene Hybridkonzepte der Automobilhersteller bis hin zum reinen Elektrofahrzeug, die in Zukunft zunehmend zum Straßenbild dazu gehören sollen. Fahren mit Strom reduziert zum einen die Abhängigkeit vom Mineralöl und hat zum anderen den Effekt, dass Einsparungen beim Sprit mit Einsparungen bei den Treibhausgasen einhergehen. Bis es allerdings zu nennenswerten Marktanteilen im Straßenverkehr kommt, ist noch sehr viel Forschung und Entwicklung notwendig. Stichworte sind: Sicherheit, Gewicht und Reichweite der benötigten Batterien.
Daher hat die Bundesregierung Ende letzten Jahres ein Nationales Entwicklungsprogramm zur Elektromobilität ins Leben gerufen, in dem die Länder explizit aufgerufen werden, Modellregionen für Elektromobilität zu entwickeln. Für die Modellregionen konnten sich regional organisierte Industrie- und Forschungsverbünde, Städte, Kommunen und Regionen bewerben. Nordrhein-Westfalen hatte sich mit der Region Rhein-Ruhr und den Kompetenzzentren Münster und Aachen beworben und seine Stärken in den Branchen Automobilwirtschaft, Energiewirtschaft, Logistik, Chemie und Kunststoff sowie seiner bedeutenden Forschungslandschaft in die Waagschale geworfen. Als weitere Modellregion Elektromobilität haben sich Berlin/Potsdam, Bremen/Oldenburg, Hamburg, München, Rhein-Main, Sachsen (mit Schwerpunkten Dresden und Leipzig) und Stuttgart qualifiziert.