Nordrhein-Westfalen erkundet Potenzial zur nachhaltigen Wärmegewinnung am Kraftwerkstandort Weisweiler

Pinkwart: Tiefengeothermie kann einen wichtigen Beitrag leisten, damit der Ausstieg aus der Kohleverstromung gelingt

22. Februar 2019

In tiefen Kalksteinvorkommen Nordrhein-Westfalens schlummert großes Potenzial, das ein wichtiger Baustein im Energierevier der Zukunft werden könnte: Erdwärme.

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In tiefen Kalksteinvorkommen Nordrhein-Westfalens schlummert großes Potenzial, das ein wichtiger Baustein im  Energierevier der Zukunft werden könnte: Erdwärme. Unter der Projektleitung des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen, der dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist, wollen 18 Partner aus sechs Nationen unter anderem erkunden, ob die Tiefengeothermie nach Abschluss der Braunkohleverstromung am RWE-Kraftwerkstandort Weisweiler einen Beitrag zur Einspeisung in das bestehende Fernwärmenetz leisten kann. Über dieses INTERREG-Forschungsprojekt informierten Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart sowie die Projektpartner aus Nordrhein-Westfalen in Eschweiler.
 
Pinkwart: „Die Empfehlungen der Kohlekommission sehen vor, die Kohleverstromung in Deutschland bis 2038 zu beenden. Daher wollen wir in den kommenden Jahren die Erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen in ihrer ganzen Vielfalt massiv ausbauen. Das Rheinische Revier soll so zur europäischen Modellregion werden für den Umbau zu einer modernen, innovativen und klimafreundlichen Industrie der Zukunft. Tiefengeothermie bietet die Chance, Wärme klimaneutral zu erzeugen und kann außerdem einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.“
 
Dr. Martin Salamon, Projektleitung Geologischer Dienst: „Die Zukunft der nordrhein-westfälischen Energieversorgung liegt tief unter uns. Die Nutzung von Erdwärme verspricht klimafreundliche und nachhaltige Energie. Nordrhein-Westfalen verfügt über hohe geologische Potenziale für eine ökonomische und sichere Nutzung von tiefer Erdwärme. In verkarsteten und tief liegenden Kalksteinvorkommen sind die Erdwärmemengen hoch. Diese Potenziale sollten erforscht und genutzt werden.“
 
Dr. Lars Kulik, RWE-Vorstand: „Energieerzeugung mit Thermalwasser - das kann für unsere Region ein technologisch neuer Baustein der Energiewende sein. Unser traditionsreicher Energiestandort Weisweiler erfüllt alle Voraussetzungen, um dieses innovative Vorhaben umzusetzen. Die Bohrung steht auch auf der Liste der Projektvorschläge, die die Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung unlängst vorgelegt hat. Wir von RWE Power bringen uns sowohl mit einem Standort ein, der sich mit seiner Technik zur Strom- und Fernwärmererzeugung durch eine hervorragende Infrastruktur auszeichnet, als auch mit der fundierten Expertise unserer Mitarbeiter.“
 
In dem grenzüberschreitenden INTERREG-Projekt mit dem Namen DGE-Rollout (Roll-out of Deep Geothermal Energy) haben sich 18 Partner aus sechs Nationen zusammengeschlossen: Energieunternehmen, Explorationsunternehmen, Wärmenutzer, Forschungseinrichtungen und Geologische Dienste. Partner in Nordrhein-Westfalen sind der Geologische Dienst NRW, das Internationale Geothermiezentrum Bochum, die Deutsche Montan Technologie GmbH und die RWE Power AG. Das INTERREG-Projekt hat ein Volumen von rund 19 Millionen Euro, mehr als elf Millionen Euro entfallen dabei auf Projektpartner in Nordrhein-Westfalen. Im Rheinland wird am Pilotstandort des Braunkohlekraftwerks Weisweiler eine Tiefbohrung erfolgen, um das Potenzial zu ermitteln.
 
 

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