Naturerbe bedroht: Feldlerchen im Sinkflug / Lebensräume Acker und Grünland müssen in NRW besser geschützt werden

8. Juli 2012
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Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:Erhebungen des Landes zur Entwicklung der biologischen Vielfalt. „Unsere Generation trägt die Verantwortung dafür, dass die frü-her noch jedem Kind bekannten Arten wie Feldlerche oder Rebhuhn nicht aus weiten Teilen unserer Landschaft verschwinden“, erklärte Umweltminister Johannes Remmel. „Als Landesregierung haben wir deshalb die Stärkung des Naturschutzes im Koalitionsvertrag fest verankert.“

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Der Brutbestand der früher allgegenwärtigen Feldlerche ist von 1999 bis 2011 NRW-weit kontinuierlich von 129.000 Brutpaaren auf 106.000 Brutpaare (minus 17 Prozent) zurückgegangen. Das zeigen die langjährigen Erhebungen des Landes zur Entwicklung der biologischen Vielfalt. „Unsere Generation trägt die Verantwortung dafür, dass die früher noch jedem Kind bekannten Arten wie Feldlerche oder Rebhuhn nicht aus weiten Teilen unserer Landschaft verschwinden“, erklärte Umweltminister Johannes Remmel. „Als Landesregierung haben wir deshalb die Stärkung des Naturschutzes im Koalitionsvertrag fest verankert.“

Diesen dramatischen Trend bestätigt auch die aktuelle Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere für NRW: Etwa 45 Prozent der heimischen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten sind in ihren Beständen gefährdet oder bereits ausgestorben. Von den insgesamt etwa 12.000 be-trachteten Arten sind 40 Prozent der Farn- und Blütenpflanzen, 45 Prozent der Säugetierarten, über 50 Prozent der Vogelarten und 55 Prozent der Schmetterlingsarten mittlerweile gefährdet oder ausgestorben.

Der Artenschwund wird besonders deutlich in den Lebensräumen Acker und Grünland. Diese Gebiete werden durch eine zunehmend intensivere Bewirtschaftung in der Landwirtschaft für zahlreiche Feldvögel und Ackerkräuter als Lebensraum entwertet, da notwendige Strukturen und Nahrung fehlen. Wichtiges Indiz dafür sind neben der Feldlerche auch Ackerwildkräuter wie die Kornblume oder der Mohn als Indikatoren für artenreiche Acker-Lebensgemeinschaften. Diese früher noch weit verbreiteten „Allerweltsarten“ kommen in Nordrhein-Westfalen heute nur noch auf 0,7 Prozent (Kornblume) und 3,0 Prozent (Mohn) der Getrei-deäcker vor – vor allem aufgrund von Herbizideinsatz und Saatgutreinigung. Aktuell sind nach der Roten Liste NRW von den 317 Arten der Ackerwildkräuter 104 ausgestorben oder gefährdet.

Mit dem Start seiner Sommertour zum Thema Naturerbe am kommenden Mittwoch (11. Juli 2012) möchte Minister Remmel auf die Probleme und Chancen einer modernen Naturschutzpolitik hinweisen: „Wir müssen dabei auch über diese Legislaturperiode hinaus denken. Deshalb arbeiten wir derzeit an einer Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt in unserem Land bis zum Jahr 2050,“ so der Minister.

Die aktuelle Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere für NRW ist zu finden im Internet unter www.lanuv.nrw.de. Weitere Informationen zum Thema Naturschutz in NRW sind zu finden unter www.umwelt.nrw.de.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Telefon 0211 4566-719 (Wilhelm Deitermann).

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