Ministerin Steffens: Telematik bietet Chancen für mehr Qualität in der Pflege

17. September 2014
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Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien können bei verantwortungsvollem Einsatz in der Pflege zu mehr Qualität und zur Entlastung für Pflegekräfte und Angehörige führen. Darauf hat Gesundheitsministerin Barbara Steffens bei der Eröffnung des Kongresses „IT-Trends Medizin/Health Telematics 2014“ des Zentrums für Telematik und Telemedizin in Essen hingewiesen. „Der Einsatz von Telematik bietet Chancen zur Unterstützung von Pflegekräften, beispielsweise bei der Arzneimitteltherapiesicherheit, dem Wundmanagement oder durch vereinfachte Kontaktaufnahme mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten“, erklärte Ministerin Steffens.

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Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:

Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien können bei verantwortungsvollem Einsatz in der Pflege zu mehr Qualität und zur Entlastung für Pflegekräfte und Angehörige führen. Darauf hat Gesundheitsministerin Barbara Steffens bei der Eröffnung des Kongresses „IT-Trends Medizin/Health Telematics 2014“ des Zentrums für Telematik und Telemedizin in Essen hingewiesen.

„Der Einsatz von Telematik bietet Chancen zur Unterstützung von Pflegekräften, beispielsweise bei der Arzneimitteltherapiesicherheit, dem Wundmanagement oder durch vereinfachte Kontaktaufnahme mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten“,  erklärte Ministerin Steffens. „Die Skepsis bei Pflegekräften und Betroffenen gegenüber neuen Technologien ist allerdings noch recht groß. In der Tat: Technik kann die menschliche Zuwendung nicht ersetzen und darf das Selbstbestimmungsrecht der Pflegebedürftigen nicht aushöhlen. Daher brauchen wir sichere Anwendungen mit hoher Nutzerorientierung, fehlerunanfällig und robust, die den Anforderungen des Datenschutzes voll genügen und den Pflegekräften Freiräume für mehr Zuwendung verschaffen. Nur so werden diese bei allen Beteiligten auf Akzeptanz stoßen“, so Steffens weiter.

Bereits heute ist ein Fünftel der Bevölkerung älter als 65 Jahre, 2030 wird es mehr als ein Viertel sein. Es gibt immer mehr neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz und Parkinson, die Multimorbidität steigt und damit auch die Komplexität der Behandlung und die damit verbundenen Risiken. Dies gilt beispielsweise auch für die „Polypharmazie“ - unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen durch Interaktion, mangelnde Therapietreue und Doppelverordnungen.

Diesem quantitativ und qualitativ steigenden Bedarf stehen ein drohender Fachkräftemangel und die zunehmende Überlastung des Pflegepersonals gegenüber. Hier können Telematikanwendungen und die Telemedizin Bausteine für eine Zukunftssicherung sein. Der gesamte Pflegeprozess von der Anamnese über die Planung bis zur einrichtungsübergreifenden Dokumentation bereits heute in einer elektronischen Pflegeakte abgebildet werden. Diese wäre auch sehr hilfreich für zur Unterstützung einer angemessenen pflegerischen Weiterversorgung von Patientinnen und Patientinnen, wenn sie beispielsweise vom Krankenhaus in eine Pflegeeinrichtung wechseln.

Weitere wichtige Anwendungsfelder sind neben der Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit und einem verbesserten Wundmanagement beispielsweise die Telekooperation zwischen Pflegekraft und behandelnden Ärztinnen und Ärzten (Videokonferenzen, virtuelle Visite).

„In der Pflege stehen wir vor vielen Herausforderungen. Gerade der Gesetzgeber muss hier dringend für zukunftsfähige Rahmenbedingungen sorgen. Telematik in der Pflege kann ein Beitrag zur Entlastung sein. Dazu bedarf es aber auch hier rechtlich verlässlicher Grundlagen. Der Bund muss beim angekündigten Entwurf eines E-Health-Gesetzes, der auch auf die Initiative der Länder zurückgeht, alle Pflege- und Gesundheitsfachberufe berücksichtigen“, betonte Ministerin Steffens.

Vorgestellt wurde auf der Veranstaltung IT Trends Medizin/Health Telematics auch erstmals das Standards Dokumentations- und Informationssystem (SDIS), das im Rahmen eines von der Landesregierung gemeinsam mit der EU geförderten Projektes entwickelt wurde. Es soll Projekten und Herstellern von Telematik-Anwendungen helfen, ihr Produkt nach neusten datenschutzrechtlichen und technischen Erkenntnissen  zu entwickeln. Die Anzahl von IT- Standards allein im Gesundheitswesen bewegt sich deutlich im vierstelligen Bereich.

„Standards gelten nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern bundes-,  europa- und sogar weltweit. Wir laden deshalb die anderen Bundesländer und auch den Bund ein, das SDIS aktiv zu nutzen und damit auch der Forderung der Gesundheitsministerkonferenz nach mehr Nutzerorientierung von Telematikanwendungen zu entsprechen“, erklärte Ministerin Steffens.

Hinweise:

  • Die rund 23.700 Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche (kurz: IKT-Branche) in NRW beschäftigten Ende  2012 mehr als 203.000 Menschen und erzielten einen Umsatz von rund 96 Milliarden Euro.
  • 22 der größten 100 IKT-Unternehmen in Deutschland sind in NRW ansässig.
  • Mehr Informationen über das Standards Dokumentations- und Informationssystem im Internet unter www.egesundheit.nrw.de/sdis/


Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.

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