Ministerin Steffens: „NRW für Pflegeberufe“ geht an den Start

Weitere Maßnahme gegen Fachkräftemangel

26. Februar 2015

Erstmals gibt es in Nordrhein-Westfalen eine zentrale Plattform für Berufsinhalte sowie Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in der Pflege. Das Internetportal „NRW für Pflegeberufe“, das in Kürze durch eine Stellenbörse und die Möglichkeit von Online-Bewerbungen ergänzt wird, ist ein Gemeinschaftsprojekt von Arbeitgebern und Berufsverbänden im Pflegebereich. Es wird finanziell durch das Land unterstützt.

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Erstmals gibt es in Nordrhein-Westfalen eine zentrale Plattform für Berufsinhalte sowie Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in der Pflege. Das Internetportal „NRW für Pflegeberufe“ (www.pflegeberufe-nrw.de), das in Kürze durch eine Stellenbörse und die Möglichkeit von Online-Bewerbungen ergänzt wird, ist ein Gemeinschaftsprojekt von Arbeitgebern und Berufsverbänden im Pflegebereich. Es wird finanziell durch das Land unterstützt.
 
„Das in dieser Form bisher einzigartige Internetportal ist ein weiterer konkreter Beitrag, um in Nordrhein-Westfalen noch mehr Menschen für einen verantwortungsvollen und zukunftssicheren Beruf in der Pflege zu gewinnen“, erklärte Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens anlässlich der Freischaltung von www.pflegeberufe-nrw.de in Düsseldorf. „Durch Einführung einer Umlagefinanzierung haben wir die Zahl der Auszubildenden in der Pflege in Nordrhein-Westfalen bereits um 70 Prozent steigern können. Damit in Zukunft auch die geburtenstarken Jahrgänge angemessen versorgt werden können, müssen wir beständig um den Pflegekräftenachwuchs werben. Deshalb hoffe ich, dass möglichst viele Einrichtungen und Ausbildungssuchende das neue kostenfreie Angebot nutzen“, so Steffens weiter.
 
Die Internetseite bietet neben Informationen zu den Pflegeberufen auch die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Alten- und Kranken-pflegeschulen und Ausbildungseinrichtungen. Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, ambulante Dienste, Krankenpflegeschulen und Fachseminare für Altenpflege sind aufgefordert, sich kostenlos in eine Datenbank einzutragen und ihre Ausbildungsangebote auf der Internetseite vorzustellen. Über eine Suchfunktion können Besucherinnen und Besucher des Portals nach Ausbildungsstätten in ihrer Nähe suchen oder sich anzeigen lassen, wo welche Ausbildungsrichtung angeboten wird. In Kürze wird das Portal um eine Stellenbörse erweitert, die verfügbare Ausbildungsplätze anzeigt. Auch Online-Bewerbungen werden möglich sein. Die Seite soll vor allem junge Menschen über die vielfältigen Möglichkeiten in den zukunftssicheren und verantwortungsvollen Pflegeberufen informieren und ihnen helfen, unkompliziert ihren Wunschausbildungsplatz zu finden.
 
Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, sagte zum Start des Internetportals „NRW für Pflegeberufe“: „Besonders freue ich mich über die vielen Beispiele aus der Praxis, die allen Interessierten tiefere Einblicke in die Arbeit einer Pflegefachkraft geben und direkt vom Ort des Geschehens berichten. So erzählen Pflegende, Pflegepädagogen und -direktoren genauso wie Auszubildende und Studenten von ihren Erfahrungen und vermitteln so einen umfassenden Eindruck über die beruflichen Weiterbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Pflegebranche. Das macht Mut, dass wir Schulabgänger für diesen Berufszweig begeistern können.“
 
Oliver Baiocco, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Bildung der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in NRW erklärte: „Das gemeinsam entwickelte Internetportal ist ein wichtiger Baustein zur Sicherstellung des Fachkräfteangebots in der Pflege und damit auch ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Patientenversorgung. Wir wünschen uns, dass möglichst alle Ausbildungsstätten in NRW die Chance wahrnehmen, sich auf www.pflegeberufe-nrw.de zu präsentieren.“
 
Die Internetseite „NRW für Pflegeberufe“ ist ein gemeinsames Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrts-pflege, der kommunalen Spitzenverbände, des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V., des Landesverbands freie ambulante Krankenpflege NRW e.V., des Bundesverbands Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V., des Pflegerats NRW, des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe für organisierte Unternehmerinnen und Unternehmer und der Krankenhausgesellschaft Nordrhein Westfalen e.V. Die Entwicklung der Internetseite wird vom Gesundheits- und Pflegeministerium gefördert.
 
„Die Pflege für die Zukunft sicherzustellen, erfordert ein ganzes Bündel von Maßnahmen und ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte Ministerin Steffens.

Hintergrundinformationen

Fachkräftebedarf in der Pflege steigt
  • fehlende Pflegefachkräfte in NRW: 4200
    davon in der Altenpflege: 1580
    Gesundheits- und Krankenpflege: 2400
    Gesundheits- und Kinderkrankenpflege: 232
    Quelle: Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2013
  • Zukünftiger Bedarf an Pflegebeschäftigten in NRW
    bis 2030: ca. 130.000 (+ 37.000 Stellen)
    bis 2050: ca. 173.000 (+ 80.000 Stellen)
    Demnach können im Jahr 2030 in NRW etwa 33 Prozent der Stellen in der Pflege nicht besetzt werden, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird.
    Quelle: PricewaterhouseCoopers-Studie „Fachkräftemangel stationärer und ambulanter Bereich bis zum Jahr 2030“

Zahl der Schülerinnen und Schüler geht zurück
  • Aktuell gibt es rund 471.000 Schulabgängerinnen und Schulabgänger
  • In nur fünf Jahren – im Jahr 2020 – werden es etwa 60.000 weniger sein



Steigende Zahl der Pflegebedürftigen in NRW (und bundesweit)
  • 2011: 548.000 (2,5 Millionen)
  • 2030: 700.000 (3,4 Millionen)
  • 2050  930.000 (4,5 Millionen)



Land NRW Vorreiter bei Förderung der Pflege
Verdoppelung der Fördermittel für Pflegeausbildungen (Altenpflege, Altenpflegehilfe, Familienpflege) Angaben in Euro
  • 2010: 32,0 Millionen
  • 2011: 34,7 Millionen
  • 2012: 39,2 Millionen
  • 2013: 54,8 Millionen
  • 2014: 58,3 Millionen
  • 2015: 64,0 Millionen (davon 60 Mio. für Altenpflege-Ausbildung)

Anstieg der landesgeförderten Ausbildungsplätze in der Altenpflege
seit Einführung der Umlagefinanzierung im Jahr 2012 um fast 70 Prozent
  • Dezember 2011   10.000 Plätze
  • Dezember 2014   16.800 Plätze

Reform des Landespflegerechts (GEPA NRW) im Oktober 2014 umgesetzt, unter anderem um ambulante und quartiersnaher Betreuungs- und Wohnangebote zu stärken


Erprobung akademischer Ausbildungsgänge in Gesundheits- und Pflegeberufen:
Elf Modellstudiengänge in NRW bieten in der Endstufe insgesamt 1.840 Plätze; Kompetenzerweiterung erhöht die Attraktivität der Pflegeberufe.
 

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