Ministerin Steffens: Lösung für Pflegenotstand nicht im Ausland suchen

4. September 2013
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Die nordrhein-westfälische Pflegeministerin Barbara Steffens beurteilt die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte für deutsche Einrichtungen kritisch. „Die Lösung für den Pflegenotstand und die Bewältigung des Fachkräftemangels kann nicht in Übersee gefunden werden“, erklärte Ministerin Steffens anlässlich erneuter Medienberichte über die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte. „Wir müssen und können vor Ort wirksame Maßnahmen ergreifen. Das haben wir in Nordrhein-Westfalen bereits gezeigt. Die Anwerbung von Pflegekräften im Ausland kann sowieso nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Und ich befürchte, dass solche Aktionen von den Herausforderungen ablenken, denen wir uns in Deutschland stellen müssen“, so Steffens weiter.

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Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:

Die nordrhein-westfälische Pflegeministerin Barbara Steffens beurteilt die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte für deutsche Einrichtungen kritisch. „Die Lösung für den Pflegenotstand und die Bewältigung des Fachkräftemangels kann nicht in Übersee gefunden werden“, erklärte Ministerin Steffens anlässlich erneuter Medienberichte über die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte.

„Wir müssen und können vor Ort wirksame Maßnahmen ergreifen. Das haben wir in Nordrhein-Westfalen bereits gezeigt. Die Anwerbung von Pflegekräften im Ausland kann sowieso nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Und ich befürchte, dass solche Aktionen von den Herausforderungen ablenken, denen wir uns in Deutschland stellen müssen“, so Steffens weiter.

Die Pflegeministerin verweist darauf, dass alleine durch die Einführung einer Umlagefinanzierung in der Altenpflegeausbildung in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2012 mehr als 2000 zusätzliche Auszubildende für die Pflege gewonnen werden konnten. „Einen solchen Zuwachs an qualifiziertem Pflegepersonal – und das in nur einem von 16 Bundesländern – können vermutlich alle ‚Leuchtturmprojekte ausländische Fachkräfte‘ zusammen nicht vorweisen. Zudem werden zahlreiche Probleme im Zusammenhang mit Pflegerinnen und Pflegern aus dem Ausland wie mangelnde Sprachkenntnisse, Kultursensibilität und die Lücken, die abgeworbene Fachkräfte im Heimatland hinterlassen, oft verharmlost.“

Steffens appelliert daher an die Bundesregierung und auch die Trägerverbände: „Machen wir zunächst im wahrsten Sinne des Wortes unsere Hausaufgaben: Wir brauchen eine stärkere Beteiligung der Pflegeversicherung an den Ausbildungskosten und mehr Verantwortung der Träger für eine gute und auch gut bezahlte Ausbildung. Vor allem aber müssen die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verbessert werden. Wenn es nicht gelingt, dass Pflegende motiviert und im Einklang mit ihrer eigenen Gesundheit dauerhaft in diesem Beruf arbeiten können, bekommen wir den Fachkräftemangel weder mit Anwerbung noch mit mehr Ausbildung in den Griff.“

Diese Herausforderung im deutschen Pflegesystem zu bewältigen, verlange von allen Beteiligten große Anstrengungen, doch es gebe keine Alternative, so die Ministerin. „Von diesen Aufgaben durch Anwerbeaktionen ausländischer Fachkräfte abzulenken und eine Lösbarkeit der Probleme auf diesem Weg zu suggerieren, halte ich für sehr gefährlich“ so Steffens abschließend.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.

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