Ministerin Steffens: Land unterstützt Aufbau einer Hospiz- und Palliativversorgung in Pflegeheimen - Wunsch nach aktiver Sterbehilfe soll in Hintergrund treten

20. Oktober 2014
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Die Betreuung Schwerstkranker, Sterbender und ihrer Angehörigen ist eine besondere Herausforderung für Ärztinnen und Ärzte, Pflegende und stationäre Einrichtungen. Um sie dabei zu unterstützen, den Menschen ein würdevolles, selbstbestimmtes und möglichst schmerzfreies Abschiednehmen zu ermöglichen, wird im Rahmen einer Landesinitiative der Aufbau einer fachübergreifenden Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeheimen unterstützt.

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Auftaktveranstaltung für Landesinitiative am Dienstag in Bochum – über 700 Anmeldungen

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:

Die Betreuung Schwerstkranker, Sterbender und ihrer Angehörigen ist eine besondere Herausforderung für Ärztinnen und Ärzte, Pflegende und stationäre Einrichtungen. Um sie dabei zu unterstützen, den Menschen ein würdevolles, selbstbestimmtes und möglichst schmerzfreies Abschiednehmen zu ermöglichen, wird im Rahmen einer Landesinitiative der Aufbau einer fachübergreifenden Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeheimen unterstützt.

„Wir möchten erreichen, dass die letzte Lebensphase nicht von Einsamkeit und unnötigem Leiden, sondern von einer bedürfnis- und bedarfsorientierten Versorgung und Betreuung geprägt wird, die den Wunsch nach aktiver Sterbehilfe in den Hintergrund treten lässt“, erklärte Ministerin Barbara Steffens im Vorfeld der Auftaktveranstaltung der Landesinitiative „Gemeinsam auf dem Weg“ am Dienstag, 21. Oktober 2014, in Bochum. „Dabei fällt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen, Palliativteams und ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteure der ambulanten Hospizdienste eine Schlüsselrolle zu“, so Steffens weiter.

In Bochum treffen sich auf Initiative der Ministerin mehr als 700 Vertreterinnen und Vertreter aus Pflegeeinrichtungen, Hospiz- und Palliativversorgung zum Meinungsaustausch und zur Stärkung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit.

Die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender erfordert ein ganzheitliches System, bei dem die Mitarbeiterin und Mitarbeiter aller Versorgungsbereiche kooperativ und interdisziplinär zusammenwirken. Dazu gehören die Behandlung von Schmerzen und weiteren körperlichen Symptomen, die umfassende palliativpflegerische Versorgung sowie die psychosoziale und spirituelle Begleitung. Angehörige müssen mit ihren Sorgen und Ängsten ernst genommen und in das Konzept einbezogen werden, um ihnen Unterstützung und Entlastung zu bieten.

„Ich möchte alle Berufsgruppen in der Hospizarbeit, der Palliativversorgung und in den Pflegeeinrichtungen sowie deren Trägerinnen und Träger zu konstruktiver Mitwirkung aufrufen, damit Betroffene ganzheitlich versorgt und in der Sterbephase fürsorglich begleitet werden können. Gleichzeitig müssen wir die Akteurinnen und Akteure vor Ort dabei unterstützen, den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden“, sagte die Ministerin zum Start des Projekts. Pflegeeinrichtungen, die noch Beratungsbedarf zum Aufbau einer Hospizkultur und ganzheitlichen Palliativversorgung haben, können sich an die „Ansprechstellen zur Pflege Sterbender, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung“ (ALPHA) wenden, die vom Land gefördert werden.

Hintergrund:

Daten und Fakten zu Pflege, Hospizarbeit und Palliativversorgung:

In NRW gibt es
2200 vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit rund 179.000 Plätzen
mehr als 8.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hospiz- und Palliativversorgung

  • über 300 ambulante Hospizdienste
  • rund 120 ambulante Palliativpflegedienste
  • rund 400 Palliativbetten
  • 61 stationäre Hospize (einschließlich Kinder- und Jugendhospize)
  • 31 ambulante Kinderhospizdienste
  • 52 Kinderkrankenpflegedienste, von denen 26 auch Kinderpalliativpflege anbieten
  • interdisziplinär arbeitende Palliativ Care-Teams bzw. Palliativmedizinische
  • Konsiliardienste in allen Kreisen und kreisfreien Städten


Nach Studien versterben (in Deutschland) rund 30 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner einer stationären Pflegeeinrichtung innerhalb der ersten drei Monate nach Aufnahme und 60 Prozent innerhalb des ersten Jahres.

Vom Land geförderte Beratungsstellen:
Pflegeeinrichtungen können sich beim Ausbau von Hospizarbeit und Palliativversorgung beraten und unterstützen lassen (u.a. Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Vernetzung der Einrichtung mit Palliativteams und ambulanten Hospizdiensten aus der Region).

ALPHA Rheinland
Heinrich-Sauer-Straße 15
53111 Bonn
Telefon: 0228 / 746547
E-Mail rheinland@alpha-nrw.de

ALPHA-Westfalen
Friedrich-Ebert-Str. 157-159
48153 Münster
Telefon 0251 230848
E-Mail: alpha@muenster.de 
Internet: www.alpha-nrw.de

Broschüre:
Die Broschüre „Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen – Umsetzungsmöglichkeiten für die Praxis“ (Veröffentlichungsnummer 144) bietet Pflegeinrichtungen einen schriftlicher Leitfaden. Die Broschüre ist auf der Internetseite des Ministeriums unter www.mgepa.nrw.de/publikationen bestellbar und kann dort auch heruntergeladen werden. Bitte Veröffentlichungsnummer angeben.

Telefonische Bestellungen sind möglich bei Nordrhein-Westfalen direkt unter der Nummer 0211 – 837-1001. Bitte Veröffentlichungsnummer angeben.

Direkter Link:
https://broschueren.nordrheinwestfalendirekt.de/broschuerenservice/pageflip/mgepa/hospizkultur-und-palliativversorgung-in-pflegeeinrichtungen-in-nordrhein-westfalen/1659#/auto-pages

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.

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