Ministerin Steffens: Gesundheitspreis für vier beispielhafte Projekte zur Verbesserung der Sicherheit bei der Arzneimitteltherapie

21. November 2013
Default Press-Release Image

Vier beispielhafte Projekte zur Vermeidung folgenschwerer Fehler bei der Therapie mit Arzneimitteln zeichnete Gesundheitsministerin Barbara Steffens heute (22. November 2013) mit dem „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2013“ aus. „Alle Preisträger tragen mit ihren ganz unterschiedlichen Projekten in vorbildlicher Weise dazu bei, das Fehlerrisiko bei der Therapie mit Arzneimitteln deutlich zu verringern“, erklärte Ministerin Steffens mit Blick auf die Preisübergabe, die heute zu Beginn der Landesgesundheitskonferenz im „Präsidentenschlösschen“ der Bezirksregierung Düsseldorf stattfand. „Trotz der Erfolge der modernen Arzneimitteltherapie bei der Behandlung von Krankheiten sind mit der Anwendung von Arzneimitteln auch immer Risiken für die Patientinnen und Patienten verbunden. Bis zu fünf Prozent der Krankenhauseinweisungen sind Folge unerwünschter Arzneimittelwirkungen - das entspricht rund 215.000 Fällen pro Jahr in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 60 Prozent dieser Fälle könnten durch zum Teil einfache Maßnahmen vermieden werden – zum Beispiel durch die nachahmenswerten Projekte der Preisträger“, so Ministerin Steffens weiter.Insgesamt hatten sich 48 Institutionen mit 52 Projekten um den Gesundheitspreis 2013 beworben.

Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:

Vier beispielhafte Projekte zur Vermeidung folgenschwerer Fehler bei der Therapie mit Arzneimitteln zeichnet Gesundheitsministerin Barbara Steffens morgen (22. November 2013) mit dem „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2013“ aus.

„Alle Preisträger tragen mit ihren ganz unterschiedlichen Projekten in vorbildlicher Weise dazu bei, das Fehlerrisiko bei der Therapie mit Arzneimitteln deutlich zu verringern“, erklärte Ministerin Steffens mit Blick auf die Preisübergabe, die am Freitag zu Beginn der Landesgesundheitskonferenz im „Präsidentenschlösschen“ der Bezirksregierung Düsseldorf stattfindet. „Trotz der Erfolge der modernen Arzneimitteltherapie bei der Behandlung von Krankheiten sind mit der Anwendung von Arzneimitteln auch immer Risiken für die Patientinnen und Patienten verbunden. Bis zu fünf Prozent der Krankenhauseinweisungen sind Folge unerwünschter Arzneimittelwirkungen - das entspricht rund 215.000 Fällen pro Jahr in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 60 Prozent dieser Fälle könnten durch zum Teil einfache Maßnahmen vermieden werden – zum Beispiel durch die nachahmenswerten Projekte der Preisträger“, so Ministerin Steffens weiter. Insgesamt hatten sich 48 Institutionen mit 52 Projekten um den Gesundheitspreis 2013 beworben.

Die Preisträger 2013 und ihre Projekte:

1. Preis (5.000 Euro):
Projekt „Arzneimitteltherapiesicherheit in Alten- und Pflegeheimen. Querschnittsanalyse und Machbarkeit eines multidisziplinären Ansatzes“; Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie an der Universität Witten/Herdecke:

Eine so genannte „AMTS-Karte“ (AMTS steht für Arzneimitteltherapiesicherheit) in Kitteltaschenformat macht Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker auf häufige und besonders relevante Probleme bei der Arzneimitteltherapie von Altenheimbewohnern aufmerksam und enthält auch Lösungsstrategien und Verbesserungsvorschläge. Vor Entwicklung dieser Karte hat das Wissenschaftlerteam aus Witten/Herdecke Daten zu unerwünschten Wirkungen von und Problemen mit Arzneimitteln in Alten- und Pflegeheimen erhoben. Anschließend wurde gemeinsam mit Praktikerinnen und Praktikern die „AMTS-Karte“ entwickelt. Ein erfolgreicher Brückenschlag zwischen Forschung und Praxis zum Wohle der Pflegebedürftigen.

2. Preis (3.000 Euro):
Projekt „Das Apo-AMTS-Konzept“; Westfälische Wilhelms-Universität Münster/ Apothekerkammer Westfalen-Lippe:

Damit das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) stärker in den Alltag öffentlicher Apotheken integriert wird, geht dieses Projekt zwei Wege: Die Aus- und Fortbildung der Apothekerinnen und Apotheker im Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit wurde verbessert. Patientinnen und Patienten erhalten in den Apotheken Medikationspläne, in denen alle genutzten Arzneimittel eingetragen werden, damit sämtliche behandelnden Ärztinnen und Ärzte, aber auch die Apothekerinnen und Apotheker, bei weiteren Verordnungen stets mögliche Wechselwirkungen im Blick behalten. 

3. Preis (2.000 Euro):
Projekt „Etiketten mit Arzneimittelhinweisen in türkischer Sprache“; Kalker-Apotheke Köln:

Um den im Kölner Stadtteil Kalk zahlreichen Patientinnen und Patienten mit türkischer Muttersprache die notwendigen Informationen zur richtigen Anwendung von Arzneimitteln verständlich zu machen, entwickelte die Apotheke gemeinsam mit einem Informatiker eine Software zum Druck von Medikationsetiketten in türkischer Sprache (und alternativ in deutscher Sprache). Durch den Abbau von Sprachbarrieren wird die Sicherheit beim Gebrauch von Medikamenten erhöht. Die Etiketten werden für die ausführliche Beratung in der Apotheke benutzt. Gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten sichten eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter die neu erworbenen und auch die von zu Hause mitgebrachten Medikamente, besprechen Indikation und Dosierung und versehen die Packungen mit Etiketten.

3. Preis (2.000 Euro):
Projekt „Implementierung eines interprofessionellen Medikationsmanagements in der Geriatrie“; Prosper-Hospital Recklinghausen:

Dieses Projekt zielt auf Verbesserungen für eine besonders verletzliche Gruppe, die in besonderer Weise im Fokus der Arzneimitteltherapiesicherheit stehen muss: hochaltrige und multimorbide (mehrfacherkrankte) Patientinnen und Patienten. Durch enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Krankenhaus-Apotheke und behandelnden Ärztinnen und Ärzten der Geriatrie soll die Medikation speziell an die spezifische Multimorbidität und die körperlichen Voraussetzungen der Patientinnen und Patienten angepasst werden. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sollen vermieden und nach Möglichkeit weniger Medikamente verabreicht werden.

Hintergrund:
Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland, davon rund 1,5 Millionen in Nordrhein-Westfalen, nehmen täglich fünf oder mehr Medikamente dauerhaft ein, die von verschiedenen Ärztinnen und Ärzten - und dadurch nicht immer aufeinander abgestimmt - verordnet werden. Damit steigt insbesondere für Menschen mit mehreren Erkrankungen und für ältere Menschen die Gefahr von Neben- und Wechselwirkungen. Die parallele Einnahme mehrerer Medikamente kann aber auch die Wirkung von Medikamenten herabsetzen. Die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit war ein Schwerpunkthema der Landesgesundheitskonferenz 2012.

Die Landesgesundheitskonferenz 2013 beschäftigt sich am Freitag schwerpunktmäßig mit der Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit Behinderung.

Hinweis:
Verleihung des Gesundheitspreises 2013 durch Ministerin Steffens am Freitag, 22. November 2013, 10.30 Uhr, im „Präsidentenschlösschen“ der Bezirksregierung Düsseldorf, Cecilienallee 2, 40474 Düsseldorf.

Fotos von der Verleihung des Gesundheitspreises Nordrhein-Westfalen 2013 werden am Veranstaltungstag ab dem Nachmittag auf der MGEPA-Internetseite unter www.mgepa.nrw.de/ministerium/presse/fotos bereit gestellt und können zur honorarfreien Veröffentlichung heruntergeladen werden.


Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.

Kontakt

Pressekontakt

Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung

Telefon: 0211 8618-4338
E-Mail: presse [at] mhkbg.nrw.de

Bürgeranfragen

Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung

Telefon: 0211 8618-50
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de

Pressekontakt

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211 / 837-1134
E-Mail: presse [at] stk.nrw.de

Bürgeranfragen

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211837-01
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de