Ministerin Steffens: Gesundheitspreis 2012 für beispielhafte Projekte zum Schutz vor Infektionen mit multiresistenten Erregern

5. Dezember 2012
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Drei beispielhafte Projekte zum Schutz vor Infektionen im Bereich der medizinischen Versorgung und ein Projekt zur Behandlung des diabetischen Fußes sind mit dem Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2012 ausgezeichnet worden.

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Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilt mit:

Drei beispielhafte Projekte zum Schutz vor Infektionen im Bereich der medizinischen Versorgung und ein Projekt zur Behandlung des diabetischen Fußes sind mit dem Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2012 ausgezeichnet worden. „Von der Verbesserung der Einhaltung einfachster Hygieneregeln, wie dem richtigen Desinfizieren der Hände, über Maßnahmen zur Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes bis hin zur Bildung eines grenzüberschreitenden Infektionsschutz-Netzwerks zeigen die ausgezeichneten Projekte, wie sich Infektionen auch durch multiresistente Erreger vermeiden oder zumindest zahlenmäßig reduzieren lassen können“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens bei der Preisverleihung in Düsseldorf. „Mit den ausgezeichneten Projekten wollen wir gute Beispiele bekannt machen, die Vorbild für andere sein können“, so die Ministerin weiter.

Pro Jahr infizieren sich in Nordrhein-Westfalen im Zusammenhang mit einer medizinischen Behandlung zwischen 100.000 und 150.000 Patientinnen und Patienten, von Fachleuten als „nosokomiale Infektion“ bezeichnet. Der „Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen“ wird jährlich im Rahmen der von der Landesgesundheitskonferenz beschlossenen Initiative „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ vergeben. Er war für 2012 mit dem Schwerpunkt „Prävention nosokomialer Infektionen“ ausgeschrieben worden. Die Preisübergabe fand im Rahmen einer vom Gesundheitsministerium und dem Landeszentrum Gesundheit gemeinsam organisierten Fachtagung zum selben Thema im Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf statt. Die Liste der Preisträger:

1. Preis (5000 Euro): „EurSafety Health-net - Euregionales Netzwerk für Patientensicherheit und Infektionsschutz“ (deutsch-niederländische Grenzregion)

Das Projekt trägt wesentlich zur Verbesserung des Infektionsschutzes für Patientinnen und Patienten in der deutsch-niederländischen Grenzregion mit seinen 13 Millionen Einwohnern bei. Schwerpunkt des Netzwerkes sind wissenschaftliche Untersuchungen zur Vermeidung von Infektionen durch „Krankenhauskeime“, insbesondere durch multiresistente Erreger, Aufklärung, Fortbildung und Wissensaustausch. Dem Netzwerk gehören Akteurinnen und Akteure aus Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Arztpraxen, Alten- und Pflegeheimen an.

2. Preis (3000 Euro): „Effizientes Bündel von Präventionsmaß­nahmen bei hoher MRSA-Inzidenz in einem Akutkrankenhaus“ (Ev. Krankenhaus Mülheim a. d. Ruhr)


Im Zentrum des methodischen Vorgehens steht die Umsetzung von umfangreichen Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen, wie beispielsweise die frühzeitige und schnelle Identifizierung und Sanierung (Behandlung) von MRSA-Trägerinnen und -Trägern, aber auch der behutsamere Einsatz von Antibiotika. Die Zahl der nosokomialen Infektionen konnte im Ev. Krankenhaus seit 2007 um rund 80 Prozent gesenkt werden.

3. Preis (2000 Euro): „Hand in Hand - Ein Schulungsfilm von Auszubildenden“ (Städtische Kliniken Neuss)


Der von Krankenpflegeschülerinnen und -schülern produzierte Schulungsfilm zeigt den professionellen Umgang mit der notwendigen Händehygiene anhand typischer Arbeitsabläufe im Krankenhaus. Auf unterhaltsame und anschauliche Art wird daran erinnert, wie wichtig die Einhaltung einfachster Hygieneregeln ist - und wie verheerend es sein kann, wenn diese Regeln im Arbeitsalltag missachtet werden.

Sonderpreis (2000 Euro): „Netzwerk Diabetischer Fuß Nordrhein“ (Köln)


Ziel des vom Centrum für integrierte Diabetestherapie, Köln, organisierten Netzwerkes ist die Verbesserung der Versorgung für Menschen mit „diabetischem Fuß-Syndrom“ sowie die Vermeidung von Schäden und Folgeproblemen (Reduzierung der Zahl von Amputationen, Verkürzung von Wundheilzeiten). Unter dem Begriff „diabetisches Fuß-Syndrom“ werden verschiedene Krankheitsbilder als Folge von Diabetes mellitus wie schlecht heilende Wunden, Schäden an (Fuß-)Knochen und Gelenken zusammengefasst. Jedes der fünf regionalen Netzwerke verfügt über mehrere Fußambulanzen an Schwerpunktpraxen sowie mindestens eine stationäre Schwerpunkteinrichtung und mindestens eine ambulant chirurgisch tätige Einrichtung. Durch das Projekt konnte die Zahl der Krankenhausaufenthalte der innerhalb des Netzwerks behandelten Patientinnen und Patienten um etwa 50 Prozent verringert werden.

Die Vorauswahl der Preisträger traf eine Jury der Landesgesundheitskonferenz, in der alle wesentlichen gesundheitspolitischen Institutionen des Landes vertreten sind. Die endgültige Entscheidung lag beim Gesundheitsministerium, das aber dem Votum der Jury folgte. Insgesamt hatten sich 35 Institutionen mit 38 Projekten beworben.

„Hygiene ist eine elementare Voraussetzung für jede medizinische Versorgung“, betonte Ministerin Steffens. „Doch manchmal geht auch im Krankenhausalltag die Einhaltung einfachster Hygieneregeln unter. Die ausgezeichneten Projekten zeigen, wie die Vorbeugung vor Infektionen verbessert und die Ausbreitung von multiresistenten Erregern verhindert werden kann“, so Steffens abschließend.

Weitere Informationen zu den Preisträgern und dem Gesundheitspreis im Internet unter www.gesundheitspreis.nrw.de.

Hintergrundinformationen:
Fotos von der Preisverleihung werden ab dem Nachmittag auf der MGEPA-Internetseite unter www.mgepa.nrw.de/ministerium/presse/fotos  bereitgestellt und können zur honorarfreien Veröffentlichung heruntergeladen werden.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211 8618-4246.

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