Ministerin Steffens: Erfolg ambulanter Rehabilitation ist zukunftsweisend für wohnortnahe Versorgung

Zentrum für ambulante Rehabilitation in Münster eröffnet zweiten Erweiterungsbau und vergrößert das Behandlungsspektrum

13. Juni 2015

„Die ambulante Rehabilitation ist zukunftsweisend, um dem steigenden Versorgungsbedarf durch die älter werdende Bevölkerung zu begegnen.

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Wie erfolgreich eine an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientierte Versorgung sein kann, zeigt sich am Beispiel des Zentrums für ambulante Rehabilitation (ZaR) in Münster. „Die ambulante Rehabilitation ist zukunftsweisend, um dem steigenden Versorgungsbedarf durch die älter werdende Bevölkerung zu begegnen. Gleichzeitig entspricht die wohnortnahe Therapie dem Wunsch vieler Menschen, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben und nicht mehrere Wochen in einer Reha-Klinik verbringen zu müssen“, erklärte Ministerin Barbara Steffens anlässlich der offiziellen Eröffnung eines Erweiterungsbaus des ZaG in Münster.

Mit dem zweiten Neubau - die erste Erweiterung wurde bereits 2011 umgesetzt - reagiert das Zentrum auf die steigende Zahl der Patientinnen und Patienten und weitet die Indikationen aus. Möglich ist im ZaR jetzt auch die Rehabilitation bei Krebserkrankungen (Onkologie) sowie die arbeitsplatzbezogene Rehabilitation, die sich an den jeweils berufsspezifischen Anforderungen wie etwa Gewichtsbelastungen oder Bewegungsabläufe bei Handwerkern oder Zwangshaltungen bei sitzenden Tätigkeiten orientiert. Außerdem wird die erweiterte ambulante Physiotherapie (EAP) angeboten. EAP vereint Krankengymnastik, physikalische Anwendungen sowie medizinisches Aufbautraining und ist eine intensive Therapiemaßnahme an vier bis sechs Tagen in der Woche, um schnelle Verbesserungen zu erzielen.

Rehabilitation trägt dazu bei, den Gesundheitszustand und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Dadurch werden auch Angehörige entlastet. Die Vermeidung von dauerhafter Pflegebedürftigkeit oder Behinderung und eine schnellere Rückkehr in den Beruf sind weitere wichtige Aspekte.

Bei der ambulanten Rehabilitation können die Maßnahmen zeitlich mit beruflichen oder familiären Pflichten der zu Behandelnden abgestimmt werden. Das in der Reha Erlernte wird direkt zu Hause oder am Arbeitsplatz erprobt, und durch entsprechende Rückmeldungen der Patientinnen und Patienten kann die Therapie unmittelbar an die alltäglichen Bedürfnisse angepasst werden. Bei schwer Betroffenen ist es möglich, das Therapiekonzept auch mit Angehörigen zu besprechen und bei Schwierigkeiten gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Zudem werden Schnittstellenkomplikationen vermieden, da die Fachärztinnen und -ärzte eng mit dem Therapeutenteam zusammenarbeiten. Eventuelle nachsorgende Maßnahmen können nahtlos anschließen. Auch die langfristige oder dauerhafte Unterstützung chronisch kranker oder schwerbehinderter Menschen ist durch die ambulanten Strukturen möglich.

„In Münster ist ein vorbildliches Netzwerk zum Wohl der Patientinnen und Patienten entstanden. Ich hoffe, dass andere Regionen diesem Beispiel einer zukunftsorientierten Versorgungsstruktur folgen“, so Steffens.

In der Weiterentwicklung einer bedarfsorientierten, quartiersnahen Versorgung werden aber auch mobile Reha-Angebote benötigt. „Für Menschen mit Mehrfacherkrankungen, schweren Beeinträchtigungen oder Demenzerkrankte, die eine fremde Umgebung verunsichert, muss Hilfe zu Hause möglich sein“, sagte Ministerin Steffens.

Hintergrund:

  • Das Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZaR) ist ein Zusammenschluss aller Kliniken des Stadtgebietes Münster zu einem Kompetenzzentrum für Rehabilitation, Nachsorge und Prävention.
  • Das ZaR nahm 1999 mit Unterstützung der Deutschen Rentenversicherung Nordrhein-Westfalen den Betreib auf. Bereits 2011 wurde die Einrichtung das erste Mal von 2.500 auf 5.400 Qua-dratmeter erweitert. Jetzt kommen noch einmal rund 2000 Quadratmeter dazu.
  • Für den Erweiterungsbau investierten die Gesellschafter des ZaR 6,7 Millionen Euro. Die Finanzierung des Zentrums wird ohne Förderung durch das Land oder den Bund realisiert.
  • Mit der aktuellen Erweiterung können pro Tag bis zu 300 Patientinnen und Patienten behandelt werden.
  • Das ambulante Rehabilitationsangebot umfasst die Bereiche Orthopädie, Neurologie, Kardiologie, Angiologie (Gefäßerkrankungen), Onkologie, Psychosomatik, arbeitsplatzbezogene Reha und erweiterte ambulante Physiotherapie.
  • Durch den Neubau sind Arbeitsplatz-Simulationen möglich, um körperliche Belastungen praxisnah zu testen und die Therapie entsprechend abzustimmen. Außerdem wird eine breit angelegte Schmerztherapie (multimodale integrative Schmerztherapie) ambulant angeboten.

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