Ministerin Steffens: 25 Jahre Madonna e.V. – Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen wichtige Partnerin des Landes

5. Mai 2017
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Seit 25 Jahren berät und unterstützt Madonna e.V. Sexarbeiterinnen. Zunächst nur am Sitz des Vereins in Bochum aktiv, wurde das Hilfeangebot vor über zehn Jahren auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgeweitet. Madonna ist die einzige Prostituiertenselbsthilfe in NRW und gehört inzwischen zu den wenigen auch bundesweit fachlich anerkannten Beratungsstellen für Menschen, die in der Prostitution arbeiten. Sie hat sich zu einer zentralen Ansprechpartnerin des Landes im Bereich Prostitution entwickelt.

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Seit 25 Jahren berät und unterstützt Madonna e.V. Sexarbeiterinnen. Zunächst nur am Sitz des Vereins in Bochum aktiv, wurde das Hilfeangebot vor über zehn Jahren auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgeweitet. Madonna ist die einzige Prostituiertenselbsthilfe in NRW und gehört inzwischen zu den wenigen auch bundesweit fachlich anerkannten Beratungsstellen für Menschen, die in der Prostitution arbeiten. Sie hat sich zu einer zentralen Ansprechpartnerin des Landes im Bereich Prostitution entwickelt.
 
„Madonna hat wegweisende Projekte umgesetzt und wesentlich dazu beigetragen, dass im Bereich Prostitution auf Landesebene eine vertrauensvolle Zusammenarbeit verschiedener Akteurinnen und Akteure möglich ist. Die im Verein Engagierten können stolz auf das Erreichte sein“, erklärte Emanzipationsministerin Barbara Steffens bei der Feier zum Jubiläum des Vereins. „Als Land sind wir froh über die kooperative, innovative und zielorientierte Arbeit von Madonna und den konsequenten Einsatz für die Forderungen und Rechte der Sexarbeiterinnen. Dank der Kompetenzen der im Verein Engagierten verfügt auch das Land auf dem Themengebiet der Prostitution über das erforderliche Wissen“, so Steffens weiter.
 
Die Beratungsstelle Madonna startete 1992 als Projekt einer Selbsthilfegruppe und von Unterstützerinnen, seit 1997 wird der Verein vom Land gefördert. Stand zunächst die Hilfe für Frauen, die aus der Prostitution aussteigen wollen, im Mittelpunkt der Landesförderung, richtet sich das Hilfeangebot seit 2006 verstärkt auch an Frauen, die in der Prostitution arbeiten oder gearbeitet haben. 2010 war der Verein wichtiger Ratgeber bei der Einrichtung des Runden Tisches Prostitution NRW, und war von 2011 bis 2014 dessen Mitglied. Ein bundesweit beachtetes Projekt von Madonna war 2015 die Erstellung der Smartphone-App „Lola-NRW“. Mit Unterstützung des Emanzipationsministeriums wurde die App zur gesundheitlichen Aufklärung und Information von Migrantinnen in der Sexarbeit in fünf Sprachen entwickelt.
 
Auch bei der Umsetzung des neuen Prostituiertenschutzgesetzes des Bundes ist das Wissen von Madonna gefragt. „Wir sehen einzelne Regelungen des Gesetzes – wie die Anmeldepflicht für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter sowie die verpflichtende Gesundheitsberatung – nach wie vor sehr kritisch. Dennoch müssen wir als Land die Kommunen bei der Umsetzung unterstützen und setzen dabei auch auf die Kompetenzen von Madonna“, so Steffens.
 
Mit Förderung des Landes arbeitet der Bochumer Verein an einer Erweiterung von „Lola-NRW“. Die App soll zusätzlich Informationen zum neuen Prostituiertenschutzgesetz wie zum Beispiel zur Anmeldepflicht und Gesundheitsberatung enthalten. Zielgruppe sind in erster Linie Sexarbeiterinnen, aber auch Mitarbeitende in den Kommunen, die mit der Umsetzung des neuen Gesetzes befasst sind, können die App nutzen, um über die Inhalte des Prostituiertenschutzgesetzes, Krankenversicherung oder Beratungs- und Hilfeeinrichtungen zu informieren. Ebenso soll Madonna die Schulungen der zuständigen Beschäftigten bei den Kommunen unterstützen, etwa um allgemeines Wissen über Formen der Sexarbeit zu vermitteln. „Madonna kann auch dazu beitragen, die vor Ort notwendige Offenheit und Akzeptanz gegenüber Sexarbeiterinnen zu erhöhen und Stigmatisierung abzubauen“, sagte Ministerin Steffens.
 
Das Emanzipationsministerium fördert Madonna im Jahr 2017 mit rund 190.000 Euro für die Verbesserung der Lebens- und Arbeits-bedingungen von Sexarbeiterinnen durch Beratung, aufsuchende Arbeit, Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit sowie spezifische Bildungsangebote.
 
Die Entwicklung von „Lola-NRW“ wurde mit 144.000 Euro gefördert, für den laufenden Betrieb sowie die aktuelle Erweiterung der App stehen im Jahr 2017 rund 152.000 Euro zur Verfügung.
 

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