Ministerin Löhrmann: Gedenken an Ersten Weltkrieg ist bedeutender Teil unserer Erinnerungskultur

Schulministerin besucht mit Schülerinnen und Schülern Erinnerungsorte des Ersten Weltkrieges in Belgien

9. November 2015

Zum Jahrestag des Waffenstillstandes des Ersten Weltkrieges am 11. November reist Schulministerin Sylvia Löhrmann am Dienstag (10.11.) für zwei Tage nach Belgien, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Paul-Julius-Reuter Berufskollegs der Städteregion Aachen der Opfer und des Endes des Krieges zu gedenken.

Schule und Bildung

Zum Jahrestag des Waffenstillstandes des Ersten Weltkrieges am 11. November reist Schulministerin Sylvia Löhrmann am Dienstag (10.11.) für zwei Tage nach Belgien, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Paul-Julius-Reuter Berufskollegs der Städteregion Aachen der Opfer und des Endes des Krieges zu gedenken. „Erinnerungsorte sind Spiegel einer im kollektiven Gedächtnis verblassenden Vergangenheit. Sie sind stumme Zeitzeugen, die uns an die Unerlässlichkeit des Erinnerns mahnen. Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg ist ein bedeutender Teil unserer Erinnerungskultur, die ihre größte Wirkung durch das gemeinsame Erinnern an für die Zeitgeschichte bedeutenden Orten entfaltet“, erklärte Schulministerin Löhrmann, die bereits das dritte Jahr in Folge mit Schülerinnen und Schülern die Erinnerungsorte des Ersten Weltkrieges in und um das belgische Ypern besucht.

Im Rahmen der zweitägigen Reise wird Ministerin Löhrmann Schülerinnen und Schüler des Aachener Berufskollegs sowie zeitweilig auch Jugendliche der belgischen Partnerschule Königliches Atheneums Overpelt, begleiten. Am Dienstag, den 10. November, beginnt das umfangreiche Programm mit der Besichtigung einer Rekonstruktion des „Todeszauns“ an der niederländisch-belgischen Grenze. Anschließend sind im Küstenort Nieuwpoort der Besuch des interaktiven Besucherzentrums „Westfront“ sowie einer besonderen Töpferwerkstatt vorgesehen: Im „Atelier Bommenvrij“ wird für jeden der rund 600.000 in der Ysergegend gefallenen Soldaten eine Figur getöpfert, die zu einer großen Installation zusammengeführt werden sollen. Am Abend ist in Ypern die Teilnahme an einer Gedenkfeier mit Kranzniederlegung am Menen-Tor vorgesehen. Das Menen-Tor gehört zu den insgesamt vier britischen Ehrenmalen in Flandern, die an die Toten des British Empire erinnern, deren Gräber nicht gefunden wurden. Seit 1928 wird allabendlich um 20 Uhr vor dem Menen-Tor die „Last Post“, das britische Totensignal, geblasen.

Der 11. November ist in Belgien, Frankreich, Großbritannien, den USA und den Ländern des Commonwealth nationaler Feiertag zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges. An diesem Tag wird Schulministerin Löhrmann in Ypern auf Einladung der deutschen Botschaft in Belgien an der zentralen internationalen Friedens- und Gedenkfeier am Menen-Tor und am Empfang im Rathaus teilnehmen. Anschließend besucht die Ministerin gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern den französischen Soldatenfriedhof „Cimetière Saint-Charles-de-Potyze“ in Ypern, den englischen Soldatenfriedhof „Tyne Cot Cemetery“ in Zonnebeke sowie den deutschen Soldatenfriedhof „Langemark“ in Poelkapelle. Auf allen drei Friedhöfen werden Kränze niedergelegt und Schweigeminuten durchgeführt. Beschlossen wird die Reise mit der Teilnahme an einem Gedächtniskonzert in der St. Martins Kathedrale in Ypern.

Die Landesregierung misst der Stärkung der Erinnerungskultur in den Schulen eine hohe Bedeutung bei. Vor zwei Jahren hat das Land das Konzept „Erinnern für die Zukunft“ entwickelt und damit ein starkes Fundament für die Erinnerungsarbeit in Nordrhein-Westfalen gelegt. Zudem hat im vergangenen Jahr die Kultusministerkonferenz unter der Präsidentschaft von Ministerin Löhrmann eine Empfehlung mit demselben Titel vorgelegt. „Erinnern im Sinne historisch-politischer Bildung meint, die Lehren aus der Vergangenheit immer wieder neu zu erarbeiten und lebendig zu halten, um eine starke demokratische Gesellschaft zu gestalten. Erinnerungskultur ist quasi geistiger Schutz vor Rückfällen in die Unfreiheit“, so Löhrmann. Wie die Erinnerungskultur selbst, so seien ihr auch die regelmäßigen Fahrten zu Erinnerungsorten sowie die dortige Begleitung von Schülerinnen und Schülern persönlich ein wichtiges Anliegen. „Meine gemeinsamen Reisen mit den Jugendlichen nach Auschwitz oder Ypern zeigen mir immer wieder, wie wertvoll die Erfahrungen für alle Beteiligten sind“, erklärte die Ministerin und betonte im Hinblick auf die kommenden zwei Tage: „Flandern ist ein Herzstück der Erinnerungskultur an den Ersten Weltkrieg. Die zahlreichen Kriegsgräberstätten und Denkmäler in Belgien bergen die traurige Geschichte in sich, aber eben genau hier kann die Geschichte des Ersten Weltkriegs den Aachener Schülerinnen und Schülern und uns allen mit Nachdruck bewusst und erfahrbar werden.“

Weitere Informationen zur Erinnerungskultur: www.schulministerium.nrw.de
 

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