Ministerin Löhrmann: Durch Vorlesen in der neuen Sprache heimisch werden

Vorlesen stärkt gesellschaftliches Miteinander

17. November 2015

Für die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Sonnenstraße in Düsseldorf stand eine Vorlesestunde mit Schulministerin Sylvia Löhrmann auf dem Stundenplan. Im Vorfeld des Bundesweiten Vorlesetages der Stiftung Lesen am 20. November las die Ministerin Schülerinnen und Schülern der 1. Klasse aus einem Kinderbuch vor.

Schule und Bildung

Für die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Sonnenstraße in Düsseldorf stand eine Vorlesestunde mit Schulministerin Sylvia Löhrmann auf dem Stundenplan. Im Vorfeld des Bundesweiten Vorlesetages der Stiftung Lesen am 20. November las die Ministerin Schülerinnen und Schülern der 1. Klasse aus einem Kinderbuch vor. Viele der Schülerinnen und Schüler haben eine Zuwanderungsgeschichte, einige geflüchtete Kinder sind gerade erst an der Schule aufgenommen worden. Gemeinsam mit der Flüchtlingsbeauftragten der Stadt Düsseldorf, Miriam Koch, hieß Sylvia Löhrmann die Kinder in ihrer neuen Schule willkommen.
 
Ministerin Löhrmann: „Vorlesen ist ein so einfaches wie elementares Instrument, das sowohl emotionale und soziale Bindung schafft, als auch die Weichen für spätere Lesefreude und den Schulerfolg legt. Das hat die jüngste Vorlesestudie bestätigt. Wer erinnert sich nicht an die ersten Erzählungen, die einem vorgelesen wurden: Das gespannte Zuhören, das Miterleben der Geschichten, die Geborgenheit in der Gemeinschaft. Alle Kinder sollen die Chance haben, diese Erfahrung zu machen. Sprache ist ein Stück Heimat – und Vorlesen kann dazu beitragen, hier heimisch zu werden.“
 
Die Ministerin betonte, wie wichtig Vorlesen für die Kinder ist, die fliehen mussten und erst seit kurzem in Deutschland leben. „Sprache ist der Schlüssel zu Integration und Bildungserfolg. Das gemeinsame Zuhören mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern trägt zudem dazu bei, dass die Kinder sich zugehörig fühlen. Denn lustige und spannende Geschichten ziehen alle gleichermaßen in ihren Bann. Die Bilder und Geschichten können Kindern und Familien helfen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. So kann Vorlesen nicht nur Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Kulturen, sondern auch Eltern und ihre Kinder zusammenbringen, Anlass für Gespräche schaffen und neue Perspektiven eröffnen.“ Gemäß dem Motto der Stiftung Lesen „Vorlesen stärkt gesellschaftliches Miteinander“, appellierte die Ministerin an Erwachsene, Kindern regelmäßig vorzulesen. Das wirke sich positiv auf die gesamte Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen aus, so das Ergebnis der aktuellen Vorlesestudie 2015 der Stiftung Lesen.
 
Die Landesregierung hat jüngst in die Sprachförderung für geflüchtete Kinder und Jugendliche sowie Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte investiert: Für das Jahr 2015 wurden 1.200 zusätzliche Integrationsstellen geschaffen. Diese Stellen sind für Lehrkräfte mit Kenntnissen im Bereich Deutsch als Fremdsprache vorgesehen, die (neu) zugewanderte Kinder und Jugendliche in kleinen Gruppen in Deutsch unterrichten. Insgesamt stehen zur Unterstützung einer durchgängigen Sprachbildung und einer interkulturellen Schulentwicklung landesweit 4.728 Integrationsstellen zur Verfügung. Darüber hinaus hat die Landesregierung für den erhöhten Grundbedarf durch die steigende Schülerzahl insgesamt 2.399 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen.
 

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